Bamberger Sandkerwa soll nach 66 Jahren nicht mehr stattfinden

Volksfest aufgrund Sicherheitslage abgesagt

Seit 66 Jahren kommt man in der Bamberger Altstadt zu einem der größten Volksfeste Bayern zusammen. 300.000 Besucher zieht die Sandkerwa an. Aufgrund der veränderten Sicherheitslage wurde dieses nun erstmals abgesagt.

Veröffentlicht:
von

Auf der Homepage des Volksfestes heißt es: »Aus dem Bamberger Veranstaltungskalender ist die Sandkerwa nicht mehr wegzudenken«. Trotzdem soll 2017 erstmals nach 66 Jahren eines der größten Volksfeste in Bayern nicht mehr stattfinden.

Der zuständige Bürgerverein Sand verschickte als Veranstalter des  Volksfestes Sankerwa in der Bamberger Altstadt eine Mitteilung an Schausteller und Medien, man müsse das Spektakel im August absagen. Es sei nicht leicht gefallen, dieses zu beschließen.

Die Hintergründe sind nicht mangelndes Interesse oder eine weggebrochene Finanzierung.
Als Grund wird genannt: »Aufgrund der aktuellen Sicherheitslage und der finanziellen Risiken sind wir als ehrenamtlicher Verein nicht mehr in der Lage, diese Veranstaltung auszurichten.«

Schon vor zwei Jahren stand die Sandkerwa einmal auf der Kippe, weil die »räumliche Enge« der schmalen Gassen für die Massenveranstaltung generell eine Herausforderung darstelle. Es gab nach der Einrichtung eines neuen Sicherheitkonzeptes dann doch grünes Licht.

Nach den jüngsten Lkw-Anschlägen von Islamisten ist die Herausforderung noch einmal gestiegen, auch wenn seitens des Rathauses keine grundlegende Verschärfung der Auflagen des Kirchweihfestes rund um die Sandstraße mit regelmäßig um die 300.000 Besuchern geplant war.

Die Anforderungen an Personal für Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte sollten die gleichen sein wie im vergangenen Jahr sein. Trotzdem sieht der Veranstalter die Notwendigkeit, den Besuchern hier einen zusätzlichen Schutz vor solchen Anschlägen zu bieten. Das verursacht aber Kosten.

Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) traf die Mitteilung unvorbereitet: »Das ist eine überraschende Erklärung, deren Hintergründe völlig unklar sind«. Er kündigt Gespräche zwischen Verwaltung und Bürgerverein an, um damit das Volksfest noch irgendwie zu retten.

Diskutiert werden könnte dabei eine Übernahme der Veranstaltung durch die Stadt selber, um finanzielle Risiken besser abzufangen. Die örtlichen Schausteller befürchten jedenfalls durch einen Wegfall der Sandkerwa weitere »ordentliche finanzielle Einbußen«, nachdem letztes Jahr schon weniger Besucher kamen.

Die Sandkerwa ist als traditionelle Veranstaltung immer wieder beliebt durch das historische Fischerstechen der Bamberger Schiffer- und Fischerzunft vor der Kulisse Klein-Venedigs, des ehemaligen Fischerviertels an der Regnitz.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: HDM

@Werner Müller: "Bambergs Oberbürgermeister Andreas ist von der SPD."
Ja, hatte ich gelesen. Die Aussage war sinnbildlich für das gesamte Bundesland Bayern gemeint. Also das man durchaus auch dort über Alternativen nachdenken kann.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass
Ja die Merkel Migranten kosten immer mehr.
Sie sollte den Veranstaltern eine fette Entschädigung zahlen.

Gravatar: Jochen Reimar

Hier wurde auch eindeutig ein falscher Ansatz gewählt: Man muß das Fest nur als Willkommensfeier oder Intergrationsparty für Schutzbedürftige bezeichnen, dann sprudeln Subventionen wie nach einem Dammbruch! Natürlich wird es etwas anders sein als vorher, nur noch halal-Essen statt Schäufele und auch kein Bier mehr, sondern nur Pfefferminztee. Die Frauen müßten auch zu Hause bleiben, bzw. in einem separaten Bereich feiern und das auch nur bis zur Dämmerung.
Aber das Fischerstechen könnte zumindest vorerst bleiben, und alle sind zufrieden.
Das nennt man dann alles Kulturbereicherung, weil die einheimische, wertlose Kultur durch neue Regeln und Verbote sinnvoll ergänzt, nein, überdeckt wird.

Gravatar: HDM

Vielleicht merken der Huber-Seppl und der Mayr-Alois jetzt mal, daß jahrelanges Ankreuzen der CSU auch nicht das Nonplusultra ist.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang