Produziert der Vatikan Fake News? Brief von Benedikt XVI. gekürzt

Vatikan manipuliert Brief von Benedikt XVI., um Werbung für Papst Franziskus nicht zu beeinträchtigen

Der Glaubwürdigkeit des Vatikanischen Pressebüros wurde ein weiterer Schlag versetzt: Der Vatikan hat am 13. März das Bild eines Briefes von Papst em. Benedikt XVI. veröffentlicht, der unvollständig und gekürzt war. Der Brief sollte zur Förderung einer 11-bändigen „Theologie von Papst Franziskus“ dienen.

Foto: Wikimedia Commons, Public Domain
Veröffentlicht:
von

Der Glaubwürdigkeit des Vatikanischen Pressebüros wurde ein weiterer Schlag versetzt: Der Vatikan hat am 13. März das Bild eines Briefes von Papst em. Benedikt XVI. veröffentlicht, der unvollständig und gekürzt war. Der Brief sollte zur Förderung einer 11-bändigen „Theologie von Papst Franziskus“ dienen.

 

Das veröffentlichte Bild zeigt die Sammlung von 11 Bändchen verschiedener theologischer Themen des Pontifikates von Papst Franziskus, gedruckt vom hauseigenen Vatikanverlag (LEV) und einen Brief von Benedikt XVI., in dem zentral bedeutsame Zeilen unkenntlich gemacht waren. Ganz offensichtlich waren sie also unliebsam.

 

Empfänger des Briefes war Msgr. Dario Viganò, Präfekt des Sekretariates für Kommunikationen des Vatikans, und der Inhalt des Briefes war die Antwort Benedikts XVI. auf die Bitte um einen Kommentar zu den theologischen Schriften.

 

Benedikt wird zitiert, wenn er gegen ein „törichtes Vorurteil“ spricht, in denen Franziskus „nur als ein Praktiker ohne besondere theologische oder philosophische Bildung gesehen wird, während ich einzig ein theoretischer Theologe gewesen sei, der wenig vom konkreten Leben eines heutigen Christen verstanden hätte“.

 

In dem Abschlussparagraphen – der vom Vatikan unkenntlich gemacht wurde – klärt Benedikt allerdings darüber auf, dass er die 11 Bändchen wegen „körperlicher Einschränkungen“ und anderer Termine nicht (vollständig) gelesen habe und deshalb auch nicht der richtige Ansprechpartner für einen theologischen Kommentar sei.

 

Mit seiner digitalen „Bearbeitung“ der letzten Zeilen hat der Vatikan nur das Lob des emeritierten Papstes für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht, wobei die Ablehnung, eine theologische Einführung zu schreiben, kurzerhand der Öffentlichkeit vorenthalten wurde.

 

In einem Bericht vom 14. März stellte die „Associated Press“ dies als „manipulative Veränderung des Sinns des Bildes [Photo des Briefes]“ bloß und erklärte die Vorgehensweise zum „Bruch fotojournalistischer Standards des Fachbereichs.“

 

„Der Vatikan hat keine Erklärung abgegeben, warum die Zeilen verwischt wurden oder warum der Brief nicht in seiner Ganzheit veröffentlicht worden ist. Die ganze zweite Seite wird von einem Bücherstapel verdeckt, und nur die Unterschrift von Papst em. Benedikt XVI. ist sichtbar, um seine Echtheit zu belegen.“

 

Der unkenntlich gemachte Text setzt aber die anfänglich positive Äußerung in ein anderes Licht. Benedikt bekundet in diesen Zeilen, dass er die Bücher aus gesundheitlichen- und Zeitgründen nicht (oder wenig davon) gelesen habe und sie deshalb auch nicht kommentieren könne.

 

Autor eines der 11 Heftchen ist Peter Hünermann, ein deutscher Theologe. Hünermann stand vor seinem Ruhestand für progressistische Entwicklungen der jüngeren Kirchengeschichte ein und für eine Dezentralisierung der Kirche. In einem theologischen Zusammenhang warf er Benedikt XVI. „Amtsmissbrauch“ vor.

 

Besonders peinlich ist dieser aktuelle Vorfall von Manipulation, da er sich weniger als einen Monat nach der Veröffentlichung der Botschaft von Papst Franziskus für den Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel ereignete, in der der Papst auf einen „Journalismus des Friedens“ drängte, in einer Zeit von „fake news“.

 

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Thomas Waibel

egon samu 16.03.2018 - 20:41

Die marxistische "Theologie" von Bergoglio ist auch als "Befreiungstheologie" bekannt.

Die Tatsache, daß der "Befreiungstheologe" Bergoglio zum Chef der "Konzilskirche" gewählt wurde, zeigt daß diese "Theologie" kein Randerscheinung, sondern zentraler Bestandteil der Ideologie dieser "Kirche" ist.

Gravatar: Klaus Elmar Müller

Nun kam gestern, am 17. März 2018, noch heraus, dass Benedikt XVI. die 11 Bändchen über Papst Franziskus wegen der Beteiligung Prof. Hünermanns grundsätzlich ablehnt, und heute, dass Benedikt seinen Brief mit "persönlich / vertraulich" gekennzeichnet hatte. Bergoglio hat solche Indiskretion und Wahrheitsverdrehungen nötig, denkt sein interner Kreis.

Gravatar: egon samu

Die "Theologie von Papst Franziskus" gibt es schon von Karl Marx und Friedrich Engels geschrieben...

Gravatar: Thomas Waibel

Fälschung in Vatikan sind nicht rar.

Auch der dritte Teil der Offenbarung von Fatima, veröffentlicht durch Ratzinger und anderen hohen Funktionäre der Kurie, ist auch eine Fälschung.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Besonders peinlich ist dieser aktuelle Vorfall von Manipulation, da er sich weniger als einen Monat nach der Veröffentlichung der Botschaft von Papst Franziskus für den Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel ereignete, in der der Papst auf einen „Journalismus des Friedens“ drängte, in einer Zeit von „fake news“.“

Dazu stellen sich die Fragen:

Manipuliert der Franzi nun aus einem m. E. vollkommen berechtigtem Schuld- u. Minderwertigkeitskomplex gegenüber dem Benedikt heraus?

Will er damit etwa andeuten, die Tradition der "fatalen Scheinheiligkeit der katholischen Kirche" http://www.huffingtonpost.de/georg-dietlein/scheinheiligkeit-katholische-kirche_b_5958370.html
in Zukunft auch offiziell weiterführen zu wollen?

Oder will der damit auch seiner deutschen Göttin(?) seine Unterwürfigkeit zeigen, die Protestantin(?) ist???

Spielt das aber eine Rolle, nachdem sie scheinbar gemeinsam schon beschlossen, das Christentum zu islamisieren???

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang