US-Medien machen eine größere Geschichte draus, als die Chinesen selbst - alles, um Trump zu schaden

Trump telefonierte mit Taiwan - und die Medienwelt macht daraus einen Diplomatie-Skandal

Als Obama und Kerry Peking brüskiert hatten, indem sie erklärten, der Pazifische Ozean sei amerikanisches Interessensgebiet, hat das die Mainstream-Presse wenig gestört. Als Trump einen Telefonanruf aus Taiwan annahm, stand die Presse Kopf, weil das angeblich ein diplomatischer Affront gegen Peking sei. Das nennt man Doppelmoral.

Veröffentlicht:
von

Nach dem Wahlsieg von Donald Trump klingelte das Telefon. Am Apparat war die Präsidentin von Taiwan, Frau Tsai Ing-wen. Sie gratulierte ihm zum Wahlsieg. Er nahm das Gespräch an und bedankte sich für die Gratulation.

Was ist daran ein internationaler Diplomatie-Skandal? Die US-amerikanische und deutsche Presse ist sich diesmal mit den chinesischen Staatsmedien einig (siehe Berichte: CNN, Reuters, Global Times, Toronto Star, Wall Street Journal, Spiegel-Online, Süddeutsche). Das Telefonat soll ein Afront gegen Peking gewesen sein. Denn seit 1979 hatte kein gewählter US-Präsident mehr die Glückwünsche aus Taipeh entgegengenommen.Denn offiziell darf es diesen Staat gar nicht geben. Schließlich ist Taiwan, so die Argumentation Pekings, nur eine abtrünnige Provinz der Volksrepublik.

Das nicht ganz ehrliche dabei ist, dass Taiwan einer der wichtigsten Verbündeten der USA im pazifischen Raum ist. Dieses Bündnis ist eindeutig gegen China gerichtet. Daher ist die diplomatische Rücksichtnahme auf Peking bei Details wie Telefonanrufen nur eine gespielte Farce. Denn was ist ein Telefonanruf gegen ein Militärbündnis?

Donald Trump hat sich gegen das transpazifische Wirtschafts-Bündnis TPP ausgesprochen. Damit kommt er der Politik Pekings viel näher als Hillary Clinton, John Kerry und Barack Obama es taten. Schließlich ist es wie immer: Es geht nicht um das Ereignis als solches, sondern nur darum, Trump ins schlechte Medienlicht zu rücken.

Am Ende war der Telefonanruf weniger dramatisch, als dargestellt. Gefährlicher ist eher das Drama, das die westlichen Medien daraus machen. Das hat sogar ein China-Experte und Kolumnist der Washington Post festgestellt: "America’s overreaction to Trump’s Taiwan call is dangerous".Seiner Meinung nach würde der Medientrubel den Druck auf die amerikanisch-chinesischen Beziehungen nur erhöhen.

Er schreibt: "This criticism has elements of truth, but the overblown nature of the reaction to Trump’s call also is unhelpful. Together, Trump’s shenanigans and the hyperventilation by the media could end up adding more unwarranted pressure on democratic Taiwan and could contribute to the continued narrowing of its international space."

Mit dieser Erkenntnis ist er vielen deutschen Journalisten einen Schritt voraus.

 

 

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na ist denn das...»günstige Sozialprognosen«
So brüllt der Löwe,alles immer auf die AFD,Trump und Putin.Ich würde sagen selber erst mal Arsch in der Hose haben.Niemand hat eine weiße Weste der anderen schaden möchte.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang