Ziel: Wiedervereinigung mit der Republik

Sinn Fein will ein Referendum in Nordirland

Bei der Wahl zum nordirischen Parlament, der Northern Ireland Assembly Election, konnte die republikanische Sinn Fein den Rückstand auf die DUP fast ausgleichen. Jetzt fordert Sinn Fein ein Referendum zur Loslösung aus dem Vereinigten Königreich.

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Die »Democratic Unionist Party« bleibt zwar mit 28,1 Prozent der Stimmen stärkste Partei in Nordirland, büsst aber ihren Vorsprung auf die Sinn Fein ein. Diese gewinnt 3,9 Prozent der Stimmen hinzu und kann 27,9 Prozent Stimmenanteil für sich verbuchen. Das Kopf-an-Kopf-Rennen wirkt sich auch auf die Sitzverteilung aus. Im »Stormont«, dem Sitz des nordirischen Parlaments, hat die DUP 28 Sitze, die Sinn Fein 27. Das Wahlergebnis im Überblick hier: Northern Ireland Election

Mehr aber als der Unterschied der beiden großen Parteien in ihrer religiösen Ausrichtung, die DUP ist protestantisch, SF ist erzkatholisch, wirkt sich ihre Positionierung zum Brexit aus. Die Menschen in Nordirland hatten bei dem Votum im Sommer des letzten Jahres sich für den Verbleib in der EU ausgesprochen. Insgesamt aber sprachen sich die Menschen in Großbritannien und Nordirland für den Brexit aus.

Nun fordert Michelle O’Neill, Vorsitzende der Sinn Fein, für Nordirland ein Referendum über die Loslösung aus dem Vereinigten Königreich mit dem Ziel der Wiedervereinigung mit der Republik Irland. Als Vorbild dient ihr die Forderung der schottischen First Minister Nicola Sturgeon. Sie will Schottland aus dem Staatenverbund lösen und langfristig Mitglied der EU bleiben.

Aufgrund der nordirischen Besonderheiten (Republikaner und Loyalisten respektive Katholiken und Protestanten sind etwa gleich stark) ist  ein solches Referendum dort aber mit deutlich geringeren Erfolgsaussichten versehen als in Schottland. Dort war das Votum für einen Verbleib in der EU deutlicher.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: HDM

Aus der Webseite eu2013.ie:

"Der EU-Haushalt und Irland

Manche Mitgliedsstaaten zahlen jedes Jahr mehr Geld an die EU als sie aus EU-Mitteln erhalten (Nettozahler), andere erhalten mehr Geld als sie einbringen (Nettoempfänger). Jeder Mitgliedsstaat leistet seinen vorgesehenen finanziellen Beitrag an die EU, gleich ob es sich um Nettozahler oder Nettoempfänger handelt. Irland ist seit seinem EU-Beitritt 1973 einer der Nettoempfänger. Zwischen 1973 und 2011 hat Irland insgesamt 67 Milliarden Euro an EU-Fördermitteln erhalten und etwa 25 Milliarden Euro an Beiträgen gezahlt, d.h. es hat netto etwa 42 Milliarden Euro an EU-Geld bekommen."

Wär schon blöd für die Nordiren, wenn sie künftig nix mehr abkriegen von dem großen Kuchen. Nachdem sich ihr Mutterland aus dem Geldverteilungssystem verabschiedet hat. Und die wiederum hatten ja ohnehin den "Briten-Rabatt" und haben jahrelang weniger eingezahlt, als sie eigentlich sollten.

Gravatar: Stephan Achner

Es wäre sehr gut, wenn man im "zerrissenen" Nordirland dieses vorgeschlagene Referendum machen würde. Dann könnte man endlich wissen, was die nordirische Bevölkerung mehrheitlich will und es bestünde Klarheit, wohin die nordirische Reise politisch gehen soll. Alles ist besser als ein Wiederaufflammen des fürchterlichen Bürgerkriegs in Nordirland.

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