Im Sommer 2017 forderte sie noch eine Verlängerung der Karenzzeit für Politiker

Simone Peter (Bündnis 90/Grüne) ist jetzt Lobbyistin

Simone Peter war bis letzten Monat noch Chefin von Bündnis90/Grüne. In dieser Funktion forderte sie mehrfach lautstark, die Karenzzeit für Politiker, also die Übergangszeit eines Politikers vor der Übernahme einer neuen Aufgabe, zu verlängern. Jetzt, einen Monat später, ist sie Lobbyistin.

Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0
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Im Sommer 2017 forderte Simone Peter in ihrer Funktion als Chefin von Bündnis90/Grüne in einem Gespräch mit der Rheinischen Post nachdrücklich, die Karenzzeit für Politiker von einem Jahr auf drei Jahre zu verlängern. Erst nach Ablauf dieser längeren Frist sollten die Politiker dann eine Aufgabe in der Wirtschaft übernehmen dürfen. Denn, so Peter damals, in Deutschland stelle man »eine unerträgliche Verfilzung zwischen Politik und Wirtschaft fest«.

Bei der Wahl zum neuen Präsidium von Bündnis90/Grüne am 08. Januar 2018, also vor nicht einmal sieben Wochen, trat sie nicht erneut an. Stattdessen wird sie ab dem 01. März 2018 Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energien, sprich also Cheflobbyistin dieses Verbandes. Zwischen Niederlegung des Chefamtes ihrer Partei und Übernahme einer führenden Rolle in der Wirtschaft werden dann gerade einmal 51(!) Tage liegen. Das ist doch sehr weit von der von ihr angedachten Karenzzeit von drei Jahren entfernt.

Einmal mehr stellt eine führende Politikerin der Altparteien nachhaltig unter Beweis, welch Einstellung bei der Mehrheit dieser Protagonisten vorherrscht. Man will den Menschen im Land irgend etwas weis machen, ihnen vorgaukeln, dass man sich für bestimmte Dinge, Themen und Forderungen einsetzt. Doch bei der nächstbesten Gelegenheit, so es denn für den eigenen Vorteil ist, hat man diese hehren Worte vergessen und achtet lediglich darauf, seine Interessen zu berücksichtigen. Da ist es egal, was man den Bürgern und Wählern vorher erzählt hat.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans Diehl

Lobbyistin….Na ja, da ist aber nun wieder viel Ideologie nötig, um Frau Peter symptomatisch für alle Politiker als Lobbyistin zu bezeichnen.
Frau Peter wird die Chefin des Bundesverband für Erneuerbare Energien.

Schaut mal hier die Definition für Lobbyist


Zitat
eine Person, die sich in politischen Gremien für die Interessen einer Gruppe, meist eines wirtschaftlichen Unternehmens, einsetzt/stark macht Zitat Ende.


Glaubt irgend jemand, dass die Frau Peter als Grünen Chefin sich nicht bevorzugt für diese Gruppe eingesetzt hat. Da wird doch nichts verschleiert.

Wenn Roland Koch als hessischer Ministerpräsident, zu Filbinger wechselt, an die er kurze Zeit vorher noch Aufträge für den Frankfurter Flughafen vergeben hat, ist das schon eher bedenklich.

Oder wenn Frau Peter jetzt zu RWE oder EON gewechselt wäre, und hätte ihre politischen Beziehungen eingesetzt, um die Abschaltung von AKW hinauszuzögern, wär die Aufregung gerechtfertigt.

Gravatar: karlheinz gampe

Ein Bsp. wie verlogen rote linksgrüne Politiker sind. Rosstäuscher sind es, die ihre dummen Wähler vorführen.

Gravatar: D.Eppendorfer

Verlogenes Egomaniepack allesamt. Und von solchem Verbrechergesindel erhofft der nicht zu den Profiteuren gehörende vertrottelte Schildbürger sich eine korrekte Staatsführung? Was für ein verblödeter Idiot.

Sollte Yücel etwa doch recht haben mit seinem Deutschen-Bashing? Fast könnte man ihm glauben bei all dem Mist, den das degenerierte Micheltum produziert.

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