Deutlicher Anstieg bei gar nicht hier wohnenden Kindern

Schon 470 Millionen Euro Kindergeld für EU-Ausländer

2016 zahlte Deutschland bereits 470 Millionen Euro Kindergeld an EU-Ausländer für außerhalb des Landes lebende Kinder. Der Anteil stieg dabei binnen eines Jahres um 54 Prozent auf 185.149. Forderungen kommen auf, einen möglichen Missbrauch zu begrenzen.

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Laut aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit gibt es einen erheblichen Anstieg von Kindergeldzahlungen an EU-Ausländer zu verzeichnen, deren Kinder nicht die deutsche Staatsbürgerschaft haben und auch nicht in Deutschland leben.

Im November wurden 185.149 solcher Fälle registriert. Im Dezember 2015 lag hingegen die Zahl der mit solchen Leistungen bedachten Kinder im EU-Ausland noch bei rund 120.000, was einen Anstieg von 54 Prozent binnen elf Monaten bedeutet.

Insgesamt zahlte Deutschland von Januar bis Dezember 2016 rund 32 Milliarden Euro Kindergeld aus, wovon dabei ganze 5,9 Milliarden an im EU-Ausland lebende Kinder gewährt wurden.

Die häufigsten Bezieher von Kindergeld aus Deutschland sind Polen, Rumänen, Kroaten und Tschechen. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) fordert daher jetzt derartige Kindergeld-Zahlungen anzupassen. »Wenn ein Kind nicht bei uns lebt, sondern in seinem Heimatland, dann sollte auch das Kindergeld auf dem Niveau des Heimatlandes ausgezahlt werden.«

Der SPD-Vorsitzende unterstrich, dass Freizügigkeit nicht missbraucht werden dürfe, um in Sozialsysteme einzuwandern. »Ich möchte seit Monaten, dass der zuständige CDU-Finanzminister einen Vorschlag für eine solche Kürzung des Kindergeldes vorlegt«, sagte Gabriel.

Es gebe in manchen Großstädten Deutschlands ganze Straßenzüge mit Schrottimmobilien, in denen Migranten nur aus einem Grund wohnten: »Weil sie für ihre Kinder, die gar nicht in Deutschland leben, Kindergeld auf deutschem Niveau beziehen.«

Die Linkspartei wandte sich gegen Gabriels Forderung. Die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Sabine Zimmermann beklagte, daran zeige sich wieder einmal, dass es in Europa keine Sozialstandards gebe. »Dieses Problem auf dem Rücken der Kinder zu lösen, ist unanständig.«

Unterstützung kam von Grünen-Chefin Simone Peter. Diese sagte, dadurch würden Ressentiments geschürt. »Wir brauchen uns über Zulauf zur AfD nicht zu wundern, wenn sich die politische Auseinandersetzung auf diesem Niveau einpendelt.«

Hingegen begrüßt die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Gerda Hasselfeldt, den Vorstoß Gabriels. Ihre Partei wolle schon lange, dass das Kindergeld den Lebenshaltungskosten am Wohnort des Kindes angepasst werde. Sie betonte, wenn Gabriel nun auf diesen Kurs einschwenke, sei das »gut und notwendig«.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dirk S

Zitat:"Laut aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit gibt es einen erheblichen Anstieg von Kindergeldzahlungen an EU-Ausländer zu verzeichnen, deren Kinder nicht die deutsche Staatsbürgerschaft haben und auch nicht in Deutschland leben."

Würde sich leicht lösen lassen: Kindergeld wird nur an Lohn- / Einkommen- Steuerzahler gezahlt. Aus Sicht des Steuerzahlers ist es am Ende doch völlig egal, ob das Kindergeld auf die Stütze angerechnet wird oder das Kind selbst volle Stütze bezieht.Kostet am Ende das Selbe.

Zitat:"Im November wurden 185.149 solcher Fälle registriert. Im Dezember 2015 lag hingegen die Zahl der mit solchen Leistungen bedachten Kinder im EU-Ausland noch bei rund 120.000, was einen Anstieg von 54 Prozent binnen elf Monaten bedeutet."

Da waren aber einige "fleißig". Wenn die jetzt noch genauso beim Arbeiten ranklotzen, ist das Kindergeld gut investiert. Wenn nur das Wörtschen "wenn" nicht wär..

Zitat:"Insgesamt zahlte Deutschland von Januar bis Dezember 2016 rund 32 Milliarden Euro Kindergeld aus, wovon dabei ganze 5,9 Milliarden an im EU-Ausland lebende Kinder gewährt wurden."

Interessant wäre noch, von wievielen EU-Auslangs-Empfängern mindestens ein Elternteil in DE sozialversicherungspflichtig arbeitet. Erst dann kann man sich ein Bild machen, ob es nun wirklich um eine Steuervorteilersatzleistung (was das Kindergeld eingentlich sein soll) der Eltern handelt, oder aber nur "Einkommensbeschaffung". Im ersteren Fall wäre die Zahlung aus meiner Sicht völlig ok, im zweiten nur ein falscher Anreiz.

Zitat:"Die häufigsten Bezieher von Kindergeld aus Deutschland sind Polen, Rumänen, Kroaten und Tschechen."

Hmm, Polen, Kroaten und Tschechen würde ich jetzt nicht so als faule Abzocker ansehen. Zumindest hat diese Gruppe bei den Polen nach UK rübergemacht, da lohnt sich das mehr für die.

Zitat:"Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) fordert daher jetzt derartige Kindergeld-Zahlungen anzupassen. »Wenn ein Kind nicht bei uns lebt, sondern in seinem Heimatland, dann sollte auch das Kindergeld auf dem Niveau des Heimatlandes ausgezahlt werden.«"

Wie schon oben geschrieben, von der Zahlung von Lohn- / Einkommen-Steuer abhängig machen. Das belohnt die Fleißigen und setzt die richtigen Anzeize.

Zitat:"Der SPD-Vorsitzende unterstrich, dass Freizügigkeit nicht missbraucht werden dürfe, um in Sozialsysteme einzuwandern."

Toll Siggi, fällt dir aber früh ein. Es waren deine Konsorten, die die mangelhaften EU-Verträge ausgehandelt haben. Ihr habt das Problem erst geschaffen. Die ganze Freizügigkeitschose hätte es auch ohne diese Probleme geben können. Hätte allerdings was mit vordenken zu tun gehabt.

Zitat:"Es gebe in manchen Großstädten Deutschlands ganze Straßenzüge mit Schrottimmobilien, in denen Migranten nur aus einem Grund wohnten: »Weil sie für ihre Kinder, die gar nicht in Deutschland leben, Kindergeld auf deutschem Niveau beziehen.«"

Mal abgesehen davon, dass es in meiner Heimatstadt das auch gibt, wie groß ist das Problem denn wirklich? Also wie viele der Kindergeldbezieher ziehen so was ab?

Zitat:"Die Linkspartei wandte sich gegen Gabriels Forderung."

Schon klar, zahlt der Staat, kost kein Geld. Wer erklärt den Linken eigentlich mal, dass ihr angeblichen Klientel keinen Bock darauf hat, den ganzen Schmarrn weiter zu bezahlen?

Zitat:"Die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Sabine Zimmermann beklagte, daran zeige sich wieder einmal, dass es in Europa keine Sozialstandards gebe."

Richtig. Könnte man ja drüber verhandeln. Wird am Ende wohl das Niveau "0" bei rauskommen. Na ja, Linke wünschen sich ja auch verarmtes Proletariat für die Weltrevolution.

Zitat:" »Dieses Problem auf dem Rücken der Kinder zu lösen, ist unanständig.«"

Eine Lösung auf dem Rücken der deutschen Steuerzahler aber auch.

Zitat:"Unterstützung kam von Grünen-Chefin Simone Peter. Diese sagte, dadurch würden Ressentiments geschürt."

Frau Peters, gehen sie einfach mal am 10ten oder 20sten eines Monats so gegen 10:00 Uhr in die Innenstädte. Dann werden Sie sehen, dass das nichts mit Ressentiments zu tun hat, sondern einfach die Realität ist. Aber Vorsicht, nicht den grünen Katechismus vergessen.

Zitat:" »Wir brauchen uns über Zulauf zur AfD nicht zu wundern, wenn sich die politische Auseinandersetzung auf diesem Niveau einpendelt.«"

Über den Zulauf zur AfD wundert man sich nur, wenn man den Kontakt zum Volk verloren hat. Die Leute haben es satt, für die linken und grünen Luftschlösser die Zeche zu zahlen. Und da hilft es eben, mit der AfD das Establischment aufzuscheuchen. Hat sogar beim Siggi geklappt.

Zitat:" Ihre Partei wolle schon lange, dass das Kindergeld den Lebenshaltungskosten am Wohnort des Kindes angepasst werde."

Wie schon oben geschrieben: Am besten an die Zahlung von Lohn- / Einkommen-Steuer koppeln. Das belohnt die Fleißigen und schafft die richtigen Anreize.

Zitat:"Sie betonte, wenn Gabriel nun auf diesen Kurs einschwenke, sei das »gut und notwendig«."

Siggi will nur Wählerstimmen abgreifen. So wie die Hasselfeldt auch.

Kindergeldfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: Dirk S

@ H.Roth

Zitat:"Interessant, dass der Genosse Gabriel nun auch einmal eine AfD-Forderung übernimmt."

Wenn's Wählerstimmen bringt, würde Siggi auch noch Forderungen ganz anderer Parteien übernehmen. Und versprechen, die Schmach von Versailles zu tilgen und dass unter seiner Regierung die Züge pünktlich werden. Halten würde er von seinen Wahlversprechen natürlich keins. Wäre ja auch unfair...

Zitat:"Das scheint im Wahlkampf der SPD und CDU wohl eine neue Mode zu sein."

Fähnchen -> Wind -> Wahlversprechen -> Pöstchen.

Zitat:"Oder ist es nur Wahlkampfmodus?"

Aber sicher. Und damit die Chance, dass sich die GroKo selbst blockiert (und uns einige sinnloseste Gesetze erspart bleiben).

Wahlfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: H.Roth

Interessant, dass der Genosse Gabriel nun auch einmal eine AfD-Forderung übernimmt. Das scheint im Wahlkampf der SPD und CDU wohl eine neue Mode zu sein. Oder ist es nur Wahlkampfmodus?

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass
Dass ist doch die Portokasse der BRD GmbH,die Euro Drucker laufen doch schon Tag und Nacht.

Gravatar: H.Roth

Natürlich ist es ein Unterschied, ob man 20 Euro oder fast 200 Euro Kindergeld bekommt. Es gibt in Rumänien eine gewisse Bevölkerungsgruppe, die auch dort schon allein vom Kindergeld lebt, was - Dank reicher Nachkommenschaft - sogar sehr einträglich sein kann. Es ist schwer, diese Leute zu einem geregelten Arbeitsverhältnis zu bewegen und zudem ist es gerade diese Bevölkerungsgruppe, die - wie aktuell - wieder die Kommunisten ins Parlament wählt, weil die noch mehr Umverteilung versprechen.

Es gibt in Rumänien leider noch immer zu viele Kinder, die von den Eltern einfach - im besten Fall bei Verwandten, allerdings auch oft auf sich gestellt - zurückgelassen werden, weil die Eltern sich in Deutschland aufhalten, um "Kindergeld" zu verdienen. Auch im Sinne dieser Kinder wären hier geregelte Verhältnisse wünschenswert!

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