Kognitive Dissonanz beim Bundesfinanzminister?

Schäuble: »Griechenland ist auf gutem Weg!«

Griechenland ist pleite. Nicht einmal, sondern gleich mehrfach. Griechenland ist derart überschuldet wie kein anderes Land innerhalb der EU. Der Schuldenstand liegt bei 176,9 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP). Doch Schäuble sieht das Land auf einem guten Weg.

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Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Wahrnehmung bestimmter deutscher Politiker öfter einmal von den offenkundigen Fakten stark abweicht. Vor allem in Wahljahren bekommt der Bürger den Eindruck, dass sich diese Politiker in einer Parallelwelt bewegen. So wie jetzt der Bundesfinanzminister Schäuble (CDU) mit seiner Aussage in der »Zeit«, dass Griechenland auf einem guten Weg sei.

Die Staatsverschuldung Griechenlands liegt bei 176,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Damit liegt das Land innerhalb der EU-Länder unangefochten auf Rang 1 in der Rangliste, gefolgt von Italien (132,7 Prozent) und Portugal (128,9 Prozent). Etliche Milliarden aus diversen Rettungsfonds und Rettungsschirmen der EU, überwiegend finanziert vom deutschen Steuerzahler, sind nach Griechenland geflossen und in diversen Kanälen versickert, ohne einen nachhaltigen Effekt zu erzielen. Das Land hangelt sich von einem Staatsbankrott zum nächsten und hängt am finanziellen Tropf der EU. Es ist schon bezeichnend, dass der Internationale Währungsfond (IWF) weiterhin ablehnt, sich an den »Hilfsaktionen« für Griechenland zu beteiligen. Er hält die Annahmen der Europäer für die langfristige Schuldentragfähigkeit Griechenlands für viel zu optimistisch, heißt es dazu in der »Zeit«.

Das hindert Schäuble aber nicht daran, den deutschen Bürgern wieder einmal Sand in die Augen streuen zu wollen. Schließlich ist 2017 ja ein Wahljahr; und da kann nicht sein, was nicht sein darf. Denn erführe der deutsche Wähler, dass der eingeschlagene Weg der Merkel-Regierung bezüglich Griechenlands nicht anderes ist als die Vernichtung deutscher Steuergelder (für die es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bessere Projekte gegeben hätte und immer noch gibt), könnte sich das durchaus nachhaltig auf das Wahlverhalten der Bürger auswirken. Und dann wohl eher nicht zu Gunsten des Kanzlerinnen-Wahlvereins.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: karlheinz gampe

Der Inzucht Experte Schäuble hat es nicht so mit den Finanzen. Dafür soll er die Inzucht in seiner Familie analysiert haben und folgert Deutschland braucht Blutauffrischung.

Gravatar: HDM

Einen hab' ich noch: 'Wir schaffen das ..., daß Afrika und Asien unbewohnte, menschenleere Landstriche werden'.

Gravatar: Rietz

Ha ha, ...der Schäuble labert die gleiche Scheiße, wie derzeit viele Manager oder Politiker im Land, wenn sie nach dem Stand der Dinge gefragt werden !....Dann kommt immer dieser Satz...,,Wir sind auf einem guten Weg " ....heißt auf Deusch,....es ist noch nix erledigt !!!......Dieser alte und greiße Typ ist doch dement ! Weg mit dem Mephisto der Merkel ! Er und diese FDJ Tante ruinieren unser Land ! Dieses wirkliche PACK muß endlich für immer aus dem Land gejagd werden !!!

Gravatar: Otto nagel

"Inzucht-Schäuble" wird es schon richten ! Er sitzt mit dem IWF schon im Hinterzimmer und kungelt ! "Ihr, also der IWF beteiligt euch an der weiteren Griechenland-Finanzierung, wir, also der deutsche Steuerzahler, garantieren euch die Rückzahlung, und wenn wir die letzten Notgroschen der blöden Deutschen zusammenkratzen müssen ! Bloß in die Öffentlichkeit darf dieser Deal niemals gelangen !
So wird die Sache also laufen !

Gravatar: Hans Meier

Das muss man sich mal vorstellen, seit sich Griechenland mit gefälschten Bilanzen der EU an den Hals geworfen hat, um auch in den Euro aufgenommen zu werden, ist nichts besser geworden.
Es ist nur immer schlimmer geworden und es wird weiter gelogen, dass sich die Balken biegen, mit absoluter Regelmäßigkeit.

Die Griechische Regierung schützt die Griechen und die Wohlhabenden bringen ihre Werte in Sicherheit.
Die EU-Figuren betreiben Sprach-Design, deeskalieren und halten Kaffee-Kränzchen ab, um dem getäuschten Publikum einen weiteren Euro-Bären aufzubinden.

Lügen haben bekanntlich kurze Beine, und da sollte Herr Schäuble nicht noch einen daraufsetzen, diese Tragik ist ist mehr als eine grässliche Tatsache.
Alle an dieser kriminellen Vermögensverschiebung beteiligten gehören verhaftet und aus dem politischen Verkehr ausgeschlossen, wegen vorsätzlicher Veruntreuung der Deutschen Sparer-Vermögen.
Wer sich gegen die eigen Bevölkerung stellt, ihre Ersparnisse vernichtet, sie zu Bürgen fremder Schuldner macht, hat seine Reputation völlig verloren, da geht nie mehr was, da ist der gesamte Lack ab.

Gravatar: HDM

Man muß aber die Politiker auch mal ausreden lassen. Das war schon früher so ein Problem. Im Prinzip wollen sie immer viel mehr sagen, kommen aber einfach nicht zu Wort. Beispiel Blüm: "Die Rente ist sicher". Eigentlich sollte daraus werden: 'Die Rente ist sicher nicht die Beste, aber zumindest können sich künftige Rentner Schmalz und trocken Brot leisten'. Oder Genscher in Prag: "Ich bin heute zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, daß Ihre Ausreise...". Der Rest ging im Gebrüll unter. Vorgesehener Originaltext: 'Ich bin heute zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, daß Ihre Ausreise von der DDR-Regierung endgültig abgelehnt wurde'. Und jetzt geht das fleißig so weiter. Schäuble wollte nur sagen: 'Griechenland ist auf gutem Weg ..., bis in alle Ewigkeit am Tropf der Anderen zu hängen'. Etwas mehr Respekt bitte - Schäuble ist immerhin schon 74; im Alter gehen manche Dinge nicht mehr so flott.

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