Vorwurf: Nicolás Maduro will Land in eine Diktatur verwandeln

Proteste in Venezuela gegen den sozialistischen Präsidenten nehmen zu

Das Projekt des »Sozialismus des 21. Jahrhunderts« in Venezuela ist als gescheitert zu betrachten. Der damalige Staatspräsident Hugo Chavez stellte seine dritte Amtszeit unter dieses Motto und wollte das Land mit den Einnahmen durch die riesigen Erdölreserven in eine glorreiche Zukunft führen.

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Chavez starb vor vier Jahren und hinterließ ein Land, das mehr Probleme als Lösungen für seine Bürger parat hatte. Trotz der üppigen Erdölreserven ist das Land so gut wie Pleite. Venezuela hat Schulden in Höhe von 171 Milliarden US-Dollar (zum Vergleich: Griechenlands Rekordpleite lag bei »nur« 138 Milliarden US-Dollar), die Inflationsrate liegt bei 700 Prozent und das Wirtschaftswachstum fällt im zweistelligen Bereich. Den Schulden stehen lediglich Währungsreserven von rund zehn Milliarden Dollar, ein Goldschatz von 7,7 Milliarden Dollar und Kreditlinien beim Internationalen Währungsfonds von 1,3 Milliarden Dollar gegenüber.

Seit Wochen geht das venezolanische Volk gegen die Administration des jetzigen Staatspräsidenten Nicolas Maduro auf die Straßen. Doch statt sich der Probleme anzunehmen, hetzt Maduro seine Menschenjäger auf Kritiker, Oppositionelle und Demonstranten. Die sogenannten »Colectivos« fahren in größeren Gruppen auf ihren Mopeds durch die Straßen; während die 20 bis 30 Fahrer ihre Opfer umkreisen, schießen die Mitfahrer in die Luft oder knapp über die Köpfe der eingekreisten Personen hinweg - oder eben auch gezielt auf die Menschen. Die staatlichen Sicherheitsorgane bleiben passiv. Sie schauen weg oder kommen, wenn sie überhaupt an den Tatort eilen, einfach ein paar Minuten zu spät. Die Motorradgang ist dann längst wieder weg.

Das hindert die Bevölkerung des lateinamerikanischen Landes aber nicht daran, weiterhin gegen die Wandlung des Landes in eine sozialistische Diktatur aufzubegehren und auf die Straße zu gehen. Am vergangenen Wochenende demonstrierten wieder mehr als eine Viertel Million Menschen gegen das Regime Maduro. 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans Georg

An @ ich

Der erste Fehler: Amerika ist ein Kontinent und nicht die USA. Also, reden Sie von den USA, vom Kontinent Amerika oder von Venecuela.

Zweitens: Und abermals legen Sie ihren Blick einzig auf die USA, und nicht auf Venecuela. Versuchen Sie mal mal nur das Land und deren Menschen zu sehen und nicht sofort Schnappatmung gegen die USA zu bekommen., Nur Mut, es gelingt mit ein wenig Einfuehlung. Danke.

Was Gefaengnisse betrifft - ach Gott, diese Zustaende herrschen leider von Mexico bis Feuerland. Hat nix mit Venecuela an sich zu tun.

So so, Youtube ersetzt nun Wissen. Auch eine Moeglichkeit die Welt zu sehen. Ich bin immer wieder fasziniert von jenen, die weder dabei sind noch das Leben hier kennen, aber Haargenau wissen wo die Ursachen der Probleme liegen. Glueckwunsch.

Gravatar: Ich

@ Hans Georg
Finden Sie nicht auch, dass sich die Ami Regierung erst um die 4o Millionenen Suppenküchenansteher im eigenen Land kümmern müsste, ehe sie ihre "Wohltaten" anderen Völkern zuteilwerden lassen?
"Sie (Venezolaner) wollen Essen, Trinken, Sicherheit, das steht an erster Stelle."
Armut, übevolle Gefängnisse, eine korrupte Regierung von Zionisten beherrscht, das ist Amerika! Kein Wunder, dass die Armen für ihren Präsidenten Hugo Chavez kämpften und auf den Straßen skandierten "No Pasaran!"(wir lassen es nicht zu), "dass uns Eure selbsternannten Eliten ausplündern!"
Amerika muß sich befreien und es müsste dort so viele mutige Patrioten geben wie in Venezuela.
https://youtu.be/--tuUUc3PHQ
https://youtu.be/6KAFAtgKMb8

Gravatar: Hans Georg

Ganz so ist es nicht, wie alle vier, Rotwurst, Hintergrund, junge Welt und taz (ausgerechnet die taz!) die Probleme Venecuelas nur aus linker Sicht betrachten, also der Ansicht sind, was Links ist, ist gut. Schuld haben immer nur Andere. Schuald hat Maduro. Hausgemachte Schuld.

Ich lebe in Lateinamerika und wir bekommen andere Informationen als Junge Welt, die taz oder sonst welche linken Weltverbesserer. Tatsache ist, dass hier ein sozialistisches Regime wieder mal gescheitert ist und scheitern musste. Die Menschen wollen nicht eine bestimmte politische Richtung wie im satten Europa, sie wollen Essen, Trinken, Sicherheit. Das steht an allererster Stelle, denn unserer Lage in Lateinamerika ist komplett anders als bei euch satten Wohlstandslinken, die ihr nicht mal wisst, was Hunger und Not ist.

Dass der Versuch eine sozialistische Diktatur zu erreichten gescheitert ist, liegt auf der Hand, und zwar durch sich selber, das wollen aber die Linken nicht einsehen . Maduro spricht seit Jahren von den USA die alles manipulieren würden. Quatsch. Auch die deutschen Organisationen haben nicht soviel Einfluss wie es hier der Leserbrief der Rotwurst einem unbedarftem Leser vorgaukeln will.

Maduro ist ein schlimmerer Diktator als Chavez, denn Chavez war intelligent und Maduro ist einfach nur stumpfsinnig und versucht mit allen Tricks und Schlingen gegen den Willen des Volkes zu gehen, um die Macht zu erhalten.

Was im Artikel so nett als Mopedfahrer verharmlost wird, sind Elite-Eingreiffstruppen Maduros, die auch scharf schießen, ein Spezialkommando gegen das hungernde Volk.

Anstatt dass ihr euch darüber empört wie Maduro auf das Volk schießen lässt, faselt ihr von den USA. Mensch Leute, begreift ihr das eigentlich? Killerkommandos gegen hungernde Protestierer und ihr sagt kein Wort dazu, weil es ja angebliche Sozialisten sind, die die Killer los schicken. Ah bäh kann ich nur sagen.

Niemand hier in Lateinamerika sympathisiert mit Maduro, außer dem anderen durchgeknalltem , dem Diktator Ortega in Nicaragua, der, was viele Linke wohl kaum wissen, seine eigene Tochter vergewaltigt hat und daher in einigen Ländern Lateinamerikas Einreiseverbot bekam.

Aber auch wenn Maduro nicht mehr an der Macht ist, hat das Volk noch zu leiden, denn es dauert lange Zeit bis eine Stabilität auf wirtschaftlicher und politischer Basis hergestellt ist.

Auf die Idee, dass die Probleme hausgemacht sind und nicht von außen gesteuert, kommt hier wohl keiner der braven Linken, auf die Idee will man ja gar nicht kommen, es koennen nur die USA sein, um sie als Feindbild sehen zu können.

Habt ihr auch nur einen Funken Ahnung wie Chavez mit den Geldern und dem Öl um sich geschmissen hat? Was wisst ihr von den Manipulationen Maduros, so wie wir sie hier direkt vor Ort mitbekommen?

Nein nein, das ist euer kaputter Sozialismus, der die Menschen in die Gräber schaufelt. Und Maduro ist nie Sozialist gewesen, immer nur Madurist. Von Beruf Busfahrer, dem die Dummheit aus dem Gesicht schaut, und auch sonst kein Gefühl für das leidende Volk. Von Politik hat der keine Ahnung. Nicht einen Funken.

Und betet ihr auch schon das neue Vaterunser? Chavez unser....auf Spanisch. Kein Scherz, brachte Maduros Regierung raus. Aber kein Klopapier.

Unterdessen, während ihr hier alle möglichen Geheimeinflüsse zusammensucht, haben die Menschen Venecuelas nicht mal Toilettenpapier. Träumt weiter euren Verfolgungswahn via USA.

Wir hier in Lateinamerika träumen stets vom Frieden. Und wir sind zufrieden wenn wir Arbeit und somit Essen haben.

Beides gibt es in Venecuela nicht. Ebenso nicht in Nicaragua. Aber Millionen Dollar für neue Panzer und Raketen hatte er, der Vergewaltiger Ortega, aber nicht um Arbeitsplätze zu schaffen. Da habt ihr eure Linke Gesellschaft.

Damit wir uns verstehen: ich lebe seit 21 Jahren hier und bin mit einer Einheimischen verheiratet, ich habe weder dickes Geld noch Güter, ich habe gearbeitet wie alle Menschen hier , lebe in einem Bario unter den Menschen, als einziger aus dem Ausland, und sehe daher die Wirklichkeit.

Gravatar: moritz

Schön das die Kommentatoren das näher erläutern, die blödsinnige ARD und ZDF Umdeutung muss man nicht in einem weiteren Artikel kopieren.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Proteste in Venezuela gegen den sozialistischen Präsidenten nehmen zu“

Weil der Sozialismus den US-NWO-Plänen unter einer Ex-FDJ-Sekretärin entgegen steht???

Wurde der Ölpreisverfall von den USA deshalb zu Entzweiung der Welt inszeniert?
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/durch-oelueberfluss-der-oelpreisverfall-entzweit-die-welt-13277299.html

Auch ich würde die Frage – „Ölpreisverfall zur Kriegsvorbereitung?“ https://www.freitag.de/autoren/esawyer/oelpreisverfall-zur-kriegsvorbereitung – deshalb mit einem klaren „Ja“ beantworten!

Ersetzte der Obama nicht deshalb Dilma Rouseff in Brasilien durch den Temer? Will Trump in Venezuela nun in ähnlicher Weise vorgehen, weil Washington das Land – nach jahrelangen US-Sanktionen - nun meint an dem Punkt zu haben, den man schon „so lange“ anstrebt?

Sollten auf diese Weise nicht auch das aggressive China und das noch viel bösartigere Russland ebenso in die Knie gezwungen werden, wie man es sich noch immer von Afghanistan, Libyen, dem Irak, Iran, einigen Staaten Südamerikas etc. erhofft?

Bewahrheitet sich hier nicht erneut die Aussage von Franklin D. Roosevelt (1882-1945) :

„In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, kann man sicher sein, dass es auch auf diese Weise geplant war.“

Sollte man etwa nicht doch langsam verstehen, dass die Regierungen, welche Washington die – selbst mit Hilfe dieser Merkel seit Jahren vorbereitete - globale Weltdiktatur nicht gönnen, ganz einfach nur die Bösen sein „können“???

Gravatar: Anton

Die "Frühlings-Manipulationen der USA greifen nun auch
in Südamerika! Warum???

1.) Mexico Erdölressourcen einerseits, die massenhafte
Migration in die USA, die Drogenflutung der Yankees,
als jahrzehntelange "Antwort" für die Enteignungen
immenser Gebiete Mexikos, wie Texas, California, etc.
2.) Venezuela, weil Chavez seinerzeit das exportierte Öl
nicht mehr in Petrodollars verrechnete, sondern in Euro
Länder eben, wie Venezuela, Bolivien, etc. die links
gerichtet sind, werden einfach geputscht!
Maduro muß es ausbaden!
3.) Trotz Intervention von Joe Biden hat die ehemalige
Präsidentin Dilma Rousseff eine Beteiligung der US-
Ölkompanien, allen voran Chevron abgelehnt, sie
wurde hierauf in "Korruption-Affäre" verwickelt(?) und
abgesetzt! Was die USA nicht wußten, China war
bereits längst am Zug und im PETROBRAS involviert!
Nun geht die "Farbrevolution auch gegen den
Nachfolger von Rousseff weiter, Unruhen werden täglich
vom Zaun gebrochen, denn auch Brasilien´s
Mitgliedschaft in der Organisation BRICS ist ein zu
großer Dorn für die USA!!!

SO WIRD SÜDAMERIKA "USA-DEMOKRATISIERT"!!!

Gravatar: Stella

@Rotwurst
Ich schließe mich Ihnen an.
Es soll ein Regime-Change bewirkt werden. Jene die demonstrieren, sind die subversiven Kräfte im Land.

Gravatar: Rotwurst

Vielleicht ist es doch etwas anders als man denkt.

Denn auch der Protest ist nur vordergründig authentisch.

Leider liest man im Mainstream wenig, wie deutsche Parteistiftungen selbst in Lateinamerika Politik machen - zusammen mit anderen Gruppen dienen sie neoliberalen Interessen. Ein Regime-Change muss geplant werden, und der muss lange vorbereitet werden.

Wie es in Lateinamerika funktioniert, beschreibt ein älterer Artikel aus dem Jahr 2008 im Hintergrund.

https://www.hintergrund.de/politik/welt/partei-stiftungen-arbeiten-am-rechtsruck-in-lateinamerika/

Vermutlich führt auch dort ein tiefer Staat aus US-Geheimdiensten und Co sowie den diversen "NGO" im Hintergrund geschickt "Regie". Gegen etwas Handgeld gehen Rabauken auf die Straße. In Lateinamerika hat man ja damit Erfahrung, wie man unliebsame gewählte Vertreter mit dem Mob der Straße aus dem Amt jagt. Das alles trägt heute mehr denn je oft einen linken Anschein, damit der Protest authentischer wirkt.

In der Tageszeitung Junge Welt, die sehr lesbar ist, wenn es um Lateinamerika geht, werden auch die Manipulationen des Mainstreams über Venezuela aus der Gegenwart sehr gut geschildert.

https://www.jungewelt.de/artikel/309707.fake-news-vom-mainstream.html

Gravatar: Florian K.

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