Christmette wie ein Abend bei Jusos bzw. Grüner Jugend

Poschardt kritisiert rot-grüne Politisierung der Kirchen

»WELT«-Chefredakteur Ulf Poschardt sorgte zu Weihnachten für eine intensive Debatte über den Zustand der deutschen Kirchen. Er selber fühle sich bei einer Predigt in der Christmette wie bei einem Abend bei den Jusos bzw. der Grünen Jugend, twitterte dieser.

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Der Chefredakteur der »WELT«, Ulf Poschardt, übte zu Weihnachten in einer Twitternachricht Kritik an den Predigten in deutschen Kirchen. Der 50-jährige hinterfragte: »Wer soll eigentlich noch freiwillig in eine Christmette gehen, wenn er am Ende der Predigt denkt, er hat einen Abend bei den Jusos bzw. der Grünen Jugend verbracht?«

Der Twittereintrag wurde vielfach geteilt und diskutiert. Poschardt ergänzte wenig später in der Diskussion, dass er ganz speziell die Protestanten in Deutschland kritisiere. »Wie im Eimer ein Großteil des Protestantismus ist, merkt man, wenn diese Konfession nicht mehr zwischen Glaube und Politik trennen kann oder will.«

Poschardts Kritik rief natürlich auch Reaktionen auf linker Seite hervor. Der nie da fehlende SPD-Politiker Ralf Stegner twitterte: »Wer nichts zu Krieg und Frieden, Not und Gerechtigkeitsfragen, Hunger und Flüchtlingen hören will, sollte die Weihnachtsgottesdienste der christlichen Kirchen wohl besser meiden.«

Grünen-Chefin Simone Peter antwortete auf den Tweet des »Welt«-Chefredakteurs: “Dann sollte ich tatsächlich mal wieder in eine Christmette gehen. Hört sich gut an. Und Einmischung brauchen wir mehr denn je bei Ungleichheit, Abschottung, Klimakrise.«

Am hässlichsten trat der frühere grüne Bundesminister Jürgen Trittin auf Poschardt ein, der ihn gleich in die hinterste rechteste Ecke abschiebend, als verspätetes Weihnachtsgeschenk eine leere »AfD-Krippe«, ohne Juden, Afrikaner, Araber und Flüchtlinge, empfahl.

Trittin erfuhr für seine Polemik selber allerlei Kritik. »Spiegel«-Redakteur Timo Lokoschat wandte ein, das sei ein Moment, in dem man »vielleicht ganz froh sein kann, dass Jamaika nicht geklappt hat«. Lokschat monierte, dass ein ehemaliger Bundesminister hier Poschardt unterstelle, ein antisemitischer Rassist zu sein.

Poschardt zeigte sich schließlich durch die nachfolgende Debatte bestätigt. »Herrlich, wie dieser Tweet von einer Allianz aus SPD, Grüne, Juste-Milieu-Medien zerfetzt wird«, schrieb er später. Dabei fügte Poschardt hinzu: Quod erat demonstrandum, was zu beweisen war. Später titulierte er noch einen »Aufmarsch der Scheinheiligen«.

Poschardts Kollege von der »Bild«-Zeitung, Filipp Piatov, verwies darauf, dass sich gerade grüne und linke Anhänger und Politiker auf den Schlips getreten fühlten, belege, dass sie das »jüdisch-christliche Prinzip der Nächstenliebe exklusiv für sich in Anspruch« nehmen würden.

Unterstützung bekam Poschardt von der stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden Julia Klöckner: »Es kommt vor, dass aus manchen Kirchenkreisen mehr zum Thema Windenergie und Grüne Gentechnik zu hören ist als über verfolgte Christen, über die Glaubensbotschaft oder gegen aktive Sterbehilfe«. Die Kirchen sollten darauf verzichten, parteipolitische Programme zu übernehmen, sagte Klöckner.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karl Napp

An Thomas Waibel: In Ihren im übrigen zutreffenden Kommentaren steckt ein Farb-Fehler: Die christlichen Kirchen sind nicht rot-grün durchdrungen, sondern grün-rot. Es ging los vor etwa 20 Jahren in den evangelischen Kirchen, deren Pfarrer zu predigen begannen, als seien sie auf einer Werbeveranstaltung für die Grünen. Seitdem vor etwa drei Jahren ein argentinischer Jesuit und Kommunist Papst ist und ein Herr Marx Kardinal in München (nomen est omen) ist nun auch die katholische Kirche zu einer grün-roten Veranstaltung mutiert. Die Flucht der Christen aus den deutschen Kirchen wächst genauso stark an, wie die der Muslime nach Deutschland. Wehe unseren Kindern und Kindeskindern.

Gravatar: Wolfram

Dass sich eine WELTliche zeitung, die sich eigentlich zunehmend dem linken Mainstream verpflichtet fühlt, zur linkspopulistischen Pervertierung unserer Gottesdienste äußert - Chapeau!

Die Sache hat, seitdem sich die 68er auch in den Lehrstühlen der theologiischen Fakultäten festgesetzt haben, schon seit etlichen Jahren Tradition.

Nur durch die Migrantenflutwelle treten jetzt die anarchistischen und gesellschaftszuerstörenden Umtriebe der angeblichen Gottesdiener, die allzuoft rote oder grüne Parteisoldaten sind, offen zutage.

Die Werbung für anti-semitische NGO's für anti-zionistische Aktivitäten pro Palestina und die Beschimpfung der wirklich gläubigen Christen als Fundametalisten oder Kreationisten passt in ein Bild zunehmend rassistischer Hetze gegen Juden und Christen.

Dabei bleibt das Evangelium von JESUS CHRISTUS und dessen seelsorgerliche Auslegung weitgehend auf der Strecke. Themenverfehlung - 5 - setzen. Wie peinlich ist das denn!!!

Eine absolute Bankrotterklärung der modernen, liberalen Theologie, die wegen der ersterbenden Geistlichkeit ihrer amtlichen Berufspfaffen meist nichts Anderes mehr drauf hat, als einen Bibelvers politisch, sozial oder oekologisch auszuschlachten, was der Allerhöchste nur mit einem bald herabgeschworenen Gottesgericht strafen kann!

"Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ... die ihr das Himmelreich denen zuschließt, die hineinwollen!!!"Amen.

Gravatar: Catilina

Schon klar, Kirchenvertreter und Journalisten sind Meinungshuren: "wes Brot ich eß', des Lied ich sing."
Neu ist dabei nur, daß die "Obrigkeit" nicht mehr staatsmännisch ist und nicht mehr die Zukunft des Staatsvolkes im Auge hat. Die Führung der westlichen Staaten ist von Halunken ge-hijackt worden. Wenn verantwortungslose geistige Nullen wie Roth, Göring-Eckhard, Altmaier, Stegner, Schulz, Gabriel, Maas usw. über Wohl und Wehe ihres Landes entscheiden können; wenn sie einerseits das Land ruinieren, seine Bevölkerung dem Abschaum dieser Welt ausliefern und sich nebenbei schamlos die eigenen Taschen vollstopfen, dann möchte man doch meinen, daß bald auch der letzte treu-doofe Kirchgänger merkt, wie er von der Kanzel herunter vera****t wird.

Gravatar: Thomas Waibel

Allein die Tatsache, daß die "christlichen Kirchen" behaupten, wir, die Gegner der Islamisierung, in den "Kirchen" nicht zu suchen haben, aber nicht vor den Neo-Kommunisten warnen, zeigt, daß diese beiden Vereine keine "christliche Kirchen", sondern zwei linke Politsekten sind, von denen sich jeder wahrer Christ fern halten sollte.

Gravatar: Winfried

Was erwartet man, die KIrchen haben sich seit Ihrer Anerkennung im römischen Reich stets auf die Seite der Eliten geschlagen. Sie haben stets verkündet für den Bürger einzustehen aber sie waren nie auf dessen Seite sondern stets auf der Seite der Elite, ob das die Bundesregierung ist, oder Hitler oder während der Bauerkriege. Die deutschen Kaiser haben sich stets dem Militär der Kirche bedient. Seit 1700 Jahren ist es so und es war NIE anders! Wer Mitglied der Kirche ist und Steuern bezahlt der hat es einfach nicht kapiert! Nicht nur dass er an den gleichen imaginären Freund glaubt wie Moslems und Juden,er unterstützt mit seiner Mitgliedschaft auch noch den Schaden den man an ihm anrichtet! So ist dies keinesfalls etwas neues, es war immer so.

Gravatar: Thomas Friedrich

Wann waren die Kirchen jemals unpolitisch? Vor 100 Jahren hätte er im Gottesdienst eine Predigt über Kaisertreue und das gottgefällige Schlachten im Schützengraben hören können.


"Unterstützung bekam Poschardt von der stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden Julia Klöckner: »Es kommt vor, dass aus manchen Kirchenkreisen mehr zum Thema Windenergie und Grüne Gentechnik zu hören ist als über verfolgte Christen, über die Glaubensbotschaft oder gegen aktive Sterbehilfe«."

Ach so. Also wenn die Kirchen gegen Selbstbestimmung am Lebensende hetzen, dann ist in Ordnung. Schlecht ist die Einmischung in politische Fragen wohl nur dann, wenn die eigene Meinung nicht bestätigt wird.

Gravatar: woku

Eine Predigt hörte ich mir auch zu Weihnachten an,
nur ca. 5 min ( nichts Neues )
Herr Poschardt spricht mir aus der Seele..... noch Fragen ??? ... ich nicht mehr !

Gravatar: Peter

Dann frage ich mich, warum er mit seinem Blatt in den letzten Jahren genauso mit gegen Patrioten gehetzt hat wie alle anderen Mainstreammedien. Angepasster FDP-Mann mit gelegentlichen Werbeaktionen nach rechts.
Ein bisschen billig, jetzt daher zu kommen, kurz vor Merkels Fall und dem Bedeutungsverlust des linksradikal/deutschfeindlichen Milieus
Auch in der "Welt" ist von seinem Gezwitscher nichts zu lesen.

Gravatar: Thomas Waibel

Das einzige Gute an diesen beiden rot-grüne Sekte ist, daß sie Auslaufmodelle sind und lange nicht mehr haben.

Gravatar: Thomas Waibel

Die Erklärung für dieses Verhalten ist sehr einfach: Die "Christlichen Kirchen" sind weder Kirchen noch christlich, sondern rot-grüne Sekten.

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