Satiremagazin sorgt für Empörung mit »Baby-Hitler töten!«-Bildmontage

Polizei ermittelt gegen »Titanic« wegen Mordaufruf an Kurz

In Österreich ermitteln Polizei und Verfassungsschutz nun gegen das deutsche Satiremagazin »Titanic«. Dieses verbreitete nach dem Wahlsieg von Sebastian Kurz (ÖVP) in geschmackloser Weise ein Bild von ihm mit »Endlich möglich: Baby-Hitler töten!«.

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Immer wieder stellt sich mal die Frage, wie weit Satire gehen darf. Das bundesdeutsche Satiremagazin »Titanic« hat hier ganz offensichtlich den Bogen deutlich überspannt. Das Magazin twitterte kurz nach der Österreich-Wahl mit einem Bild von Wahlsieger Sebastian Kurz (ÖVP), wo der 31-jährige mit einem Fadenkreuz versehen wird, darüber die Zeilen »Endlich möglich: Baby-Hitler töten!«.

ÖVP-Politiker Hannes Rauch kritisiert mit klaren Worten diese Montage: »Ich finde persönlich diesen Beitrag einfach geschmacklos und komplett daneben.« Es gebe zwar eine Pressefreiheit, aber die »Titanic« müsse sich die Frage stellen, ob das nun richtig war oder nicht. Ihn stören an diesem Bild, die Bezeichnung des ÖVP-Politikers Kurz als »Baby-Hitler« und der Umstand, dass ein Fadenkreuz auf diesen gerichtet sei, womit er zum Abschuss freigegeben werde. Es sei eine ethische Frage, ob so etwas machbar ist oder nicht.

Mehrere österreichische Zeitungen kritisierten die Montage bereits als einen offenen Aufruf zum Mord gegen den ÖVP-Politiker. Auf Twitter reagierte die Wiener Polizei und antwortete einem User auf die Frage nach der Strafbarkeit: »Wir haben dies an die zuständigen Stellen weitergeleitet.« Es werde jetzt ermittelt. Unterdessen hat sich auch das österreichische Bundesamt für Verfassungsschutz und die Terrorismusbekämpfung wegen Verdachts auf Volksverhetzung eingeschaltet.

Der »Titanic«-Chefredakteur Tim Wolff pocht hingegen auf das Recht der Satire. Es handle sich um die »klassische Antwort« auf die Frage, was bei einer Zeitreise möglich wäre, »nämlich den kleinen Hitler töten«. Man sei dankbar, dass die österreichischen Wähler jetzt das ermöglicht hätten, »ohne dass man qualvoll in eine Zeitreisemaschine steigen« müsse.

Ein bisschen »unangemessen« will Wolff den Twitter-Beitrag allerdings nur aus anderem Grund sehen: »Baby-Hitler war ein unschuldiger Schreihals, Sebastian Kurz ist da deutlich gefährlicher«, sagt der 39-jährige. Hinsichtlich der Ermittlungen gegen die »Titanic« sagt Wolff polemisch: »Wir wissen ja noch gar nicht, was da passiert. Seit ohne unser Verschulden die Kontakte zur Stasi und zum KGB eingeschlafen sind, haben wir nicht mehr so genaue Informationen darüber, was andere da so treiben.«

Zur Kritik, dass die Satire nach hinten losgegangen sein könnte, sagt der frühere Taz-Redakteur: »Was witzig ist, entscheiden immer noch wir.« Sein Medienrechtsanwalt Christian Solmecke sieht für eine Klage gegen das Magazin nur »wenig Erfolgsaussichten«. »Soweit ich das ganze hier sehe, liegt hier kein Aufruf zum Mord vor«, erklärt der Kölner Jurist.

»Vielmehr geht es nur darum, in satirischer Form auf die rechte Gesinnung des Kanzlers Kurz deutlich aufmerksam zu machen«, lässt Solmecke die Öffentlichkeit wissen Gerade die »Titanic« sei dafür bekannt, dass Grenzen der Satire ausgelotet werden. Daher sehe er einem strafrechtliches Vorgehen der ÖVP gegen das Satire-Blatt optimistisch entgegen. Es könne lediglich Kurz das Magazin als Privatperson zivilrechtlich verklagen.

»Hier wäre aber letztlich wie bei der Beleidigung eine Abwägung zwischen der Kunst- und Meinungsfreiheit der Satire auf der einen Seite und dem Persönlichkeitsrecht des Politikers auf der anderen Seite vorzunehmen«, sagt Solmecke, aber auch für ein solches Verfahren sehe er wenig Erfolgschancen. Kurz prüft jetzt eine Klage gegen das Magazin »Titanic«.

Mehr dazu unter n-tv.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Steven

Ich finde das geschmacklos und jenseits dessen, was erlaubt sein dürfte ! Was wäre nun, wenn wirklich ein Psychopath Herrn Kurz ermordet und sich auf dieses Blatt beruft ?!! Aber anscheinend hat die linkische Presse jeglichen Respekt und Gespür für Toleranz verloren.

Gravatar: Steven

Ich finde das geschmacklos und jenseits dessen, was erlaubt sein dürfte ! Was wäre nun, wenn wirklich ein Psychopath Herrn Kurz ermordet und sich auf dieses Blatt beruft ?!! Aber anscheinend hat die linkische Presse jeglichen Respekt und Gespür für Toleranz verloren.

Gravatar: Wirsam,Dietmar

Ich stimme für einen muslimischen Feiertag, aber nur wenn
Herr de Maiziere sich in der Öffentlichkeit künftig in Vollver-
schleierung bewegt. Auch dem Chefredakteur der "Titanic"
zu empfehlen.

Gravatar: Max Piepenkötter

Alles andere als eine harte Bestrafung des verantwortlichen Redakteurs und dieses Schmierblattes wäre ein schwerer, kaum wieder gut zu machender Fehler, aber es würde natürlich auf der Linie unserer linksversifften 68-geprägten Kuschel, pardon "Klassenjustiz" liegen. Man braucht sich nur die Vita der "Mitarbeiter", in meinen Augen linke Untergrundkämpfer, anzusehen, dann weiß man, daß das kein Versehen und keine durch Pressefreiheit gedeckte Meinung oder gar Satire ist, sondern Methode und Taktik im permanenten Klassenkampf. Insofern ist es auch kein demokratisches Spiel der Kräfte, sondern Haß, abgrundtiefer Haß, wie er nur einem linken oder religiösen Ideologen zu eigen ist.
Es ist also "hatespeech" und nach unseren neuen und "fortschrittlichen" Gesetzen strafbar - "Dank" an Maas und Kahane!

Gravatar: Lothar Kopp

Ich kenne diese Typen von der taz aus meinen früheren Arbeitszusammenhängen. Wenig vernünftige Journalisten fand ich da. Dafür so manch Gestrandeten aus linksradikalen Kontexten, leider auch so manchen vom Schlage Yücel, die Deutsches hassen und das in üblem Vokabular hetzerisch und rassistisch verbreiteten. Dass der die Seiten wechselte und ausgerechnet zur WELT wechselte sagt ja einiges über den Charakter solcher Typen. Wolff als früherer taz-Fuzzi gehört dazu.

Was würde eigentlich der Titanic-Chefredakteur sagen, wenn jemand i h n auf die Titelseite einer österreichischen Satirezeitschrift setzt mit einem Fadenkreuz auf der Stirn und der analogen Schlagzeile der aktuellen Titanic?

Und was würde passieren, wenn dann jemand ernst machen würde? Irre gibt es nämlich überall.

Nein, die Grenzen von Satire sind mit solch "lustigen" Aufrufen und/oder Cartoons überschritten. Da schaue ich mir lieber die Heute-Show des ZDF an und finde da auch einiges grenzwertig, aber nie jenseits von Satire. Anders als so manch Schmierensatiriker in der Titanic hatten die wenigstens bei einem vorgekommenen Fehler den Mumm, dafür um Entschuldigung zu bitten. Sich entschuldigen geht logischerweise gar nicht. Das meint übrigens auch Bernd Höcke.

Titanic, Du wirst eines Tages untergehen. Nomen est omen. Wunsch oder Satire? Amen.

Gravatar: Klaus Decker

Der menschenverachtenden Satirezunft muss endlich gesetzlich ein Stoppsignal gesetzt werden.
Ob "Charlie Hebdo", "Jan Böhmermann" oder "Titanic"-das ist keine Kunst, sondern menschenverachtende und widrige Geschmacklosigkeit.

Gravatar: Alfred

Auf der linken Welle und mit der Zuwanderungen wird dickes Geld verdient.
Soros hat das erkannt, gefolgt vom Sprudelwasser-König, Till Schweiger und der Satiriker meint, er könnte vom Kuchen auch ein Stückchen abbekommen.
Profit ist auf der rechten und auch auf der linken Seite immer herzlich willkommen.

Gravatar: Svenja Weiss

Die Satire von heute ist die Gewalt von morgen.

Die mediale Hetze in Deutschland gegen die AfD hat dazu geführt, dass eine legale Partei um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter fürchten muss, weil linke Gewalttäter sich auch noch als "die Guten" fühlen, wenn sie AfD-Leute verletzen.

Das Demokratieverständnis der Linken ist beeindruckend einseitig. Wer konservativ denkt, ist ein Nazi. Nur vergessen diese Spinner, dass die Nazis von einst aus der linken Ecke kamen.

Menschen, die ihr Geld selbst erarbeiten müssen, sogenannte Selbständige, denken überwiegend konservativ, während diejenigen, die bestenfalls ein Anwesenheitssalär fürs Sesselpupsen bekommen, meist jedoch komplett vom Staat alimentiert sind, sich in ihrer linken, "sozialen" Gesinnung für die besseren Menschen halten. Selbstreflektion? Fehlanzeige! Mit dem Geld anderer Leute Gutes tun? Der Weg zur Hölle ist seit je her mit guten Vorsätzen gepflastert!

Gravatar: Max

Erstmal hatte ich noch Verständnis für das, als Satire, die dagegen gerichtet ist, dass gegen jeden, der irgendwie rechts ist, die Hitlerkeule hervorgeholt wird und er damit zum Abschuss freigegeben wird. Sowas kann man heutzutage eigentlich nur noch satirisch aufarbeiten.

Die Verteidigung zeigt hingegen, die Typen meinen das ernst.

Gravatar: Prometheus

Inzwischen ist alles Demokratie, was gegen "rechts" gerichtet ist - sogar Aufrufe zur Gewalt, Ausübung von Gewalt und jede Form der Geschmacklosigkeit, Beleidigung, Lüge & Diffamierung.
Lieber "Baby-Hitler":
Bitte werde ganz schnell erwachsen..........!!!

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