Neues Buch über das nachsynodale Schreiben Amoris Laetita

Papst Franziskus muss Häresievorwurf aushalten – Kardinal Kasper verteidigt ihn

Hintergrund der Häresieanklage war ein 25-seitiges Dokument, das von 62 Gelehrten und Kirchenmännern im September 2017 veröffentlich worden war, in dem Irrtümer des offiziellen Papstdokuments Amoris Laetitia korrigiert wurden.

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Der deutsche Kardinal Kasper, Urheber des „Kasper-Vorschlags“, Wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zuzulassen, verteidigt in einem neuen Buch Papst Franziskus gegen Häresievorwürfe.

 

Dies bekräftigte Kasper in einem Interview anlässlich seines 85. Geburtstags am 5. März mit dem vatikanischen Nachrichtenportal Vatican News.

 

In Kaspers neuem auf Italienisch erschienenen Buch „Il Messaggio di Amoris Laetita“ („Die Botschaft von Amoris Laetitia“) behauptet der Kardinal, dass das päpstliche Dokument keine Grundlagen für Häresievorwürfe enthalte.

 

Kasper selbst war Vordenker und Urheber der neuen Regelung, die, entgegen der kirchlichen Tradition, zivilrechtlich wiederverheiratete Geschiedene in bestimmten Fällen zur hl. Kommunion zulassen soll.

 

Hintergrund der Häresieanklage war ein 25-seitiges Dokument, das von 62 Gelehrten und Kirchenmännern im September 2017 veröffentlich worden war, in dem Irrtümer des offiziellen Papstdokuments Amoris Laetitia korrigiert wurden; Titel des Dokuments ist „Eine kindliche Korrektur bezüglich der Verbreitung von Häresien.“

 

Der Text erläütert die „vernünftigen Zweifel“ der Unterzeichner an kontroversen Abschnitten des päpstlichen Schreibens und an Franziskus Forderung, kontroverse Stellen von Amoris Laetitia „auf häretische Weise“ zu interpretieren.

 

Kardinal Kasper scheint mit seinem neuen Buch der Diskussion ein Ende setzen zu wollen. Er behauptet, dass die neue Regelung mit der alten kirchlichen Lehre, ausgedrückt im Konzil von Trient, übereinstimme. Im Fall von wiederverheirateten Geschiedenen läge „keine schwere Sünde vor, sondern eine lässliche, [und] die Eucharistie tilge diese Sünde.“

 

Kardinal Kasper war Mitglied der sogenannten „St. Gallen Mafia“, einer Gruppe von eingeschworenen Kardinälen, die Kard. Mario Bergoglio auf den Papstthron gewählt haben wollten. Ein anderer Kardinal und Mitglied der Gruppe, Kardinal Godfried Danneels, äußerte dieses Vorhaben öffentlich in einem Interview.

 

Die „St. Gallen Mafia“ hatte seit 1996 einen „geheimen ‚Widerstand‘ gegen Kardinal Ratzinger organisiert, der zur damaligen Zeit als rechte Hand Papst Johannes Pauls II wirkte,“ so Danneels in seinem Interview.

 

Kasper wurde mehrmals öffentlich von Papst Franziskus als herausragender Theologe gelobt und dadurch wieder wahrgenommen, nachdem das Interesse an ihm während des Pontifikats Benedikts XVI. abgeflaut war.

 

Mit seinem „Kasper-Vorschlag“ erlangte er – durch die Förderung des Papstes – neuen Ruhm. Jetzt soll die „formelle“ Aufnahme seines Vorschlags, wie er in Amoris Laetitia Einlass gefunden hat, als Lehre der Kirche gelten, was Kasper mit seinem neuen Buch fördern möchte.

 

In einem anderen Interview mit katholisches.de erläuterte Kasper seinen Wunsch, einen „Aufbruch“ der Kirche herbeizuführen. Dieser „Aufbruch“ bedeute für ihn unter anderem gemeinsame Sakramente mit Mitgliedern der evangelischen Konfession, verheiratete Priester durch Weihe der sogenannten „viri probati“ und eine Kirche mit Schwerpunkt auf Sozialem Tun als „Kirche der Armen“. Diese Art von „Aufbruch“ wird ein „Abbruchunternehmen“ sein.

 

Denn dass trotz Jahrzehnte langer Liberalisierung und Weichspülens der verbindlichen Lehre der Kirche in Deutschland die Kirchen jedes Jahr hunderttausende Mitglieder verlierrn, wollen Kardinäle, die nach solcherlei „Aufbruch“ rufen, also noch weiteres Abdriften von der traditionellen Lehre für eine Lösung halten, offenbar nicht wahrhaben. 2015 besuchten nur noch rund zehn Prozent der Katholiken am Sonntag die Messe. Bei den Protestanten, die über all solche „Errungenschaften“ bereits verfügen, sieht es noch schlimmer aus.

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hajo

Der Heiland als Gottes Sohn und Erlöser wurde nicht nur einmal verraten, das fand schon öfter statt und hat bei Judas angefangen, ging weiter über mehrere Schismas, wo Gottes Wort unterschiedlich gedeutet und somit angezweifelt oder neu ausgelegt wurde und die heutigen Stellvertreter des Erlösers orientieren sich an ihren eigenen Vorstellungen und verleugnen entgültig damit das göttliche Wort und das nennt man zu Recht Häresie und deshalb kann sie alle der Teufel holen.

Gravatar: Candide

Francisco Bergoglio, derzeit Papstdarsteller im Auftrag der Sankt Gallen-Mafia, heißt bei mir "Saruman". Er hat uns Christen doppelt verraten: erstens an den verlogenen Kommunismus und zweitens an den Islam. Von mir aus kann er reden was er will, er ist von Gott verlassen.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „In Kaspers neuem auf Italienisch erschienenen Buch „Il Messaggio di Amoris Laetita“ („Die Botschaft von Amoris Laetitia“) behauptet der Kardinal, dass das päpstliche Dokument keine Grundlagen für Häresievorwürfe enthalte.“ …

Wie könnte es auch anders sein?

Schließlich liegt die Deutungshoheit in der römisch-katholischen Kirche seit dem ersten Vatikanischen Konzil (1870) allein beim Papst:

„Wenn er „ex cathedra“ (in Ausübung seiner Amtsvollmacht als Nachfolger Petri) spricht, haben seine Aussagen aus römisch-katholischer Sicht den Charakter unfehlbarer Lehrsätze“!!! http://www.baer-linguistik.de/beitraege/jdw/deutungshoheit.htm

Sollte er seine Kritiker deshalb nicht sofort exkommunizieren und damit auch der deutschen
Göttin(?) beispielhaft sein???

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