Entgegen Empfehlung Brüssels Streit um Ostsee-Pipeline beigelegt

Nord Stream 2 in Deutschland genehmigt

Der Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland rückt näher. Die neue Verbindung zur Erdgas-Versorgung wurde im gesamten Abschnitt der deutschen Ostsee genehmigt - trotz etlicher politischer Widerstände innerhalb der EU.

Foto: Pjotr Mahhonin/ Wikimedia Commons/ CC BY-SA 4.0 (Ausschnitt)
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In Deutschland steht dem Bau und Betrieb der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 genehmigungsrechtlich in Deutschland nichts mehr entgegen. Demnach erteilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie am Dienstag die letzte erforderliche Genehmigung für einen rund 30 Kilometer langen Trassenabschnitt.

Dieses teilte das Unternehmen mit. Auch die nationalen Genehmigungsverfahren in den anderen vier beteiligten Ländern Russland, Finnland, Schweden und Dänemark liefen planmäßig weiter. Damit können die Baumaßnahmen 2018 umgesetzt werden.

Am Ende soll die insgesamt 1.200 Kilometer lange Pipeline unter Federführung des Staatskonzerns Ganzprom russisches Erdgas durch die Ostsee nach Deutschland bringen. An der Finanzierung sind unter anderen der Energiekonzern Uniper, die BASF-Tochter Wintershall und die österreichische OMV beteiligt. Nord Stream 1 ist seit 2011 in Betrieb.

Um das Projekt gibt es seit Jahren Streit vor allem Deutschland und Polen. Letztere sehen in Russland eine Bedrohung. Ebenso betrachten die baltischen Staaten das Vorhaben kritisch. Polen befürchtet, dass sein Nachbarland Ukraine als Transitland für russisches Gas durch die Leitung abgeschnitten wird. Ferner sprachen sich die EU-Kommission und die USA gegen das Projekt aus.

Hingegen sieht die Bundesregierung Nord Stream 2 als eine vorwiegend unternehmerische Entscheidung zum Ausbau der Gas-Infrastruktur. »Wir freuen uns, dass nunmehr alle notwendigen Genehmigungen für den insgesamt 85 Kilometer langen deutschen Trassenabschnitt vorliegen«, erklärte Nord-Stream-Manager Jens Lange.

Zu belegen war, dass die Pipeline zur Schließung einer künftigen Versorgungslücke in Europa beitrage und damit die Versorgungssicherheit erhöhe. Zugleich mussten umwelt-, energie- und klimarelevante Fragen abgeklärt werden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Antonia Kunde

Allein die Tatsache, daß jedes Land selbst sein Energie-
und Zukunft bestimmen soll, ist, daß der deutsche Verbraucher 40 % mehr Geld für Erdgas bezahlen muß, als andere westliche Länder! Eine Schande und warum sagen wir das nicht Brüssel und den Polen, die strikt dagegen sind, weil wir Feigen sind....
So geht es nicht mehr weiter, wir wollen mehr Unabhängigkeit und nicht ständig von Brüssel und von Übersee bevormundet werden, basta.
Und wer sich einbildet, daß die 3 Mi. Türken und 2 Mio. Salafisten in D. eine Bereicherung sind, der ist sehr schwer krank und kann nicht mehr geheilt werden....

Gravatar: OTTO Nagel

Na schön !
Die USA und die EU sind gegen das Projekt. Demnächst auch China, wenn die Erdgastrasse aus Sibirien nach Peking fertig ist, so gegen Ende 2019.
Dann wird wohl auch Moskau dagegen sein und nicht nur die vorhandene Transitleitung durch die Ukraine abschalten.
Der Deutsche darf sich dann auf das fast unbezahlbare
Fracking-Gas aus Alaska freuen !
Was sagt die Große Vorsitzende: Wir schaffen das !

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