Kampf um Deutungshoheit nimmt bizarre Züge an

NATO und EU sehen sich im Informationskrieg mit Russland

In der NATO wird über Informationskriegsführung nachgedacht. Und der EU-Außenausschuss hat für eine Resolution gestimmt, die institutionelle Maßnahmen gegen russische Propaganda ermöglichen soll.

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In der DDR wurde verfolgt, wer Westsender schaute. In Nazi-Deutschland wurde bestraft, wer Feindsender hörte. Heute gibt es keine Strafen mehr. Doch die internationale Vielfalt an Meinungen und Berichten ist in Gefahr. Denn der Kalte Krieg zwischen Russland und der NATO+EU hat längst die Medienwelt erreicht. Viele sprechen bereits vom Propagandakrieg.

In der Deutschen Welle hieß es hierzu, der Auswärtige Ausschuss des EU-Parlaments warne vor russischer Propaganda. Moskau betreibe einen systematischen Medienfeldzug, der Europa destabilisieren solle. Russland habe vor, "demokratische Werte in Europa zu zerstören". Die EU-Abgeordneten forderten institutionelle Gegenwehr. Eine Arbeitsgruppe der EU für strategische Kommunikation solle der Propaganda entgegenwirken. Der Antrag soll in wenigen Tagen vor das EU-Parlament kommen.

In diesem Zusammenhang zitiert die Deutsche Welle den Vorwurf, wie er im Beschluss wörtlich verfasst wurde:

"Die russische Regierung setzt in aggressiver Weise ein breites Spektrum an Mitteln ein wie etwa Denkfabriken, mehrsprachige Fernsehsender (zum Beispiel Russia Today), Pseudo-Nachrichtenagenturen, die sozialen Medien und Internet-Trolle, um demokratische Werte anzugreifen, Europa zu spalten, in Russland Unterstützung zu sammeln und den Eindruck zu erzeugen, es gebe gescheiterte Staaten in der östlichen Nachbarschaft der EU."

In Washington und in den NATO-Institutionen ist man einen Schritt weiter. Wie Voice of America betonte, geht man davon aus, dass man sich in einem Informationskrieg befände. Dies hatte vor rund zwei Jahren ürbigens auch Hillary Clinton zum Ausruck gebracht, als sie die Wirkung von RT-International beschrieb und davor warnte, Russland würde den Informationskrieg gewinnen.

International tätige russische Medien wie RT (Russia Today) und Sputnik-News halten natürlich dagegen. Man wittert, dass der Westen nach einem Verbot russischer Medien im Internet und via Satellit strebe.

Die Zivilgesellschaft traut den Mainstream-Medien ohnehin nicht mehr

Der Medienkrieg zwischen West und Ost ist so auffällig, dass die meisten Menschen ihren üblichen Nachrichten-Medien-Konsum verändern. Das Internet wird zunehmend zu Rate gezogen, internationale Medien werden verglichen. BILD-Zeitung und Tagesschau als Informationsquelle reichen für immer weniger Menschen aus. Sie wollen über den Tellerrand gucken und andere Meinungen anhören.

Jeder weiß, dass die russischen Nachrichten voller Propaganda sind. Aber immer mehr Menschen begreifen, dass es im Westen nicht besser ist. Nur wer selber weiterforscht, hat die Chance, sich ein einigermaßen objektives Bild vom Weltgeschehen zu machen.

 

 

 

 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.von Bugenhagen

Die BRD ,,Regierung setzt in aggressiver Weise,, den deutschen Bürger unter Druck und geht sogar mit dem Flüchtlings Business über Leichen um Profit zu machen.Wo bleibt da die Gewerbeaufsicht???Auf Beweislast Umkehr wurde ja schon bewusst verzichtet zum Schutz eigener Konten.

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