SPD auf dem absteigenden Ast

Mitgliederschwund bei den Sozialdemokraten

Nicht nur bei Wahlumfragen sieht es schlecht aus. Auch die Zahl der Mitglieder schrumpft. Tausende haben die SPD verlassen. Sie droht eine Partei ohne Basis zu werden.

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Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten! - So dachten viele SPD-Anhänger und Gewerkschafter, nachdem die rot-grüne Koalition unter dem Beifall der Merkel-Opposition die Hartz-IV-Gesetze und "Agenda 2010" durchgesetzt hatte.

Dann ging es mit der SPD weiter bergab: In der großen Koalition konnte sie kein eigenes Profil erhalten. Sie ist zur Merkel-Unterstützungs-Partei geworden. Ihre sozialpolitischen Grundsätze hat sie aufgegeben zugunsten einer kultur-sozialistischen Agenda. Nicht der Arbeitslose und Hart-IV-Empfänger, nicht das Proletariat und Prekariat sind mehr die Zielgruppe der Partei, sondern - so scheint es - die Beamten und gut situierten Fachangestellten. Die ursprüngliche Basis bröckelte weg. Die SPD hat vergessen, was ihre Funktion war: nämlich das soziale Gewissen der Nation zu sein - genauso wie die CDU ihre Funktion vergessen hat, die Hüterin der Traditionen und Werte zu sein.

Das Ergebnis: Mitgliederschwund. Wie MMNEWS und Welt-Online/N24 berichteten, ist die Zahl der Mitglieder erheblich zurückgegangen. Netto hat die SPD innerhalb eines Jahres rund 4000 Mitglieder verloren.

Doch das ist Teil eines langen Trends: Von 1990 bis heute ist die Zahl der SPD-Mitglieder von rund 940.000 auf rund 435.000 geschrumpft. Die SPD wird nie mehr die Partei werden, die sie einst unter Willy Brandt und Helmut Schmidt war.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: karl kaiser

Ein Symbolfoto, das den Inhalt des Artikels vollständig widerspiegelt und erklärt.
So sieht saubere journalistische Arbeit aus.

Gravatar: Einzelk@mpfer

Ich war auch einmal ein paar Jahre SPD-Parteimitglied bis, ich nach mehreren "Kündigungsschreiben" endlich austreten konnte. Ohne die perfide Indoktrinierung, die man eher bei den Scientologen und Zeugen Jehovas vermutet, wäre die Psychosekte SPD schon längst am Ende.

Gravatar: ruhland

Die Nahles hat mit ihrer Rente ab 63 einen echten Meilenstein in die richtige Richtung erkämpft. Dafür sei ihr 10 Jahre lang gedankt, denn das ist die Laufzeit dieser Rentenreform. Was die SPD ansonsten abliefert ist Müll. Das Kindergeld wird erhöht, die Roma in Rumänien werden sich freuen. Gabriel hat´s auch schon gemerkt. Das wird seinen Kopf aber dennoch nicht retten, auch wenn er von Rot-Rot-Grün träumt. Diese Konstellation wäre für Deutschland das endgültige Aus. Eine Regierungskoalition von CSU und AfD wäre das Beste für unser Land. Söder Kanzler, Frau von Storch Vizekanzlerin oder umgekehrt.

Gravatar: Ein unbequemer Geist

Der selbstverschuldete SPD-"Tod" rückt unaufhaltsam immer näher!
Die gesamte, realitätsvergessene SPD-Führung hat ganz wesentlich ihren Teil dazu beigetragen. Sie haben sich für eine Neuauflage des sozialistischen Traumes entschieden, anstatt für eine solide deutsche Sozialdemokratie.

Hierbei erweisen der eine oder andere dieser Parteibonzen ein besonderes Geschick für die Totengräberei.
Ob März oder Stegner, Gabriel oder Steinmeier, Schwesig oder Nahles, und viele andere mehr, sie alle haben ihren Beitrag hierzu geleistet.

Nun, far well, alte SPD!
Eine deutsche sozialdemokratische Partei warst du ja schon lange nicht mehr!

Gravatar: klinki

....Die SPD hat fertig ! Was ist bloß aus der Arbeiterpartei geworden ? Seitdem Schröder - Genossen der Wirtschaft bis zum Anschlag in der Ars... gekrochen ist, haben sie sich selber "fertig gemacht" Ganz früher habe ich sie mal gewählt, heute schäme ich mich dafür. Für mich gib es heute nur noch eine Alternative !!

Gravatar: Klaus Schröder

Wenn die SPD in 26 Jahren 505.000 Mitglieder verloren hat, sind das pro Jahr rd. 19.500. Bei genauerer Betrachtung ist daher ein Netto-Verlust von "nur" 4.000 Mitgliedern in einem Jahr rein mathematisch eine erhebliche Verbesserung gegenüber den letzten 25 Jahren. Ihre Meldung ist also eher dazu geeignet, sie argumentativ als positive Trendwende bei der SPD zu sehen.

Gravatar: Frank Endres

Offenbar sieht sich die Basis, an der viele noch immer von den ehemals achtenswerten Zielen der Sozialdemokratie zu träumen scheinen, weniger und weniger von den "Bonzen da oben" vertreten. Herbert Wehner würde sich wohl im Grabe herumdrehen, würde er sehen, was aus der SPD geworden ist.

Gravatar: ..die schon länger hier leben...

es stellt sich schon die Frage, warum Schulz von dem hochdotierten Posten EU weg will.
Die EU fliegt auseinander und das ist gut so!
Europa ja, EU nein!
Schulz braucht einen warmen, hochbezahlten Sessel.
Die SPD, GRÜNE, Linke , die sind noch schlimmer als Merkel und die muß auch weg!

Gravatar: Klaus Reichel

Trotzdem schwafelt Schultz abgehoben davon, die SPD hätte eine Chance, 2017 die stärkste Partei zu werden.

Der Satz an sich ist ja nicht einmal falsch, jede Partei hat die Chance, stärkste zu werden - wenn man sie denn wählen würde. Sogar die NPD

Und ein weiterer Lesetip als Ergänzung zu den obigen:

"Die offene Flanke der SPD", von Felix Krautkrämer (Edition JF 2007)

"SPD - Eine ktiminelle Vereinigung?" (VAWS Pressebüro 2004)

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