Kanzlerin drohte Fernsehsendern mit Boykott

Merkel sperrte sich gegen Veränderungen beim TV-Duell

Für das TV-Duell zwischen den Kanzlerkandidaten von Union und SPD planten die beteiligten Sender Änderungen, die »mehr Raum zu Spontanität und Vertiefung« bieten. Da Merkel für diesen Fall mit einer Absage drohte, bleibt nun alles beim alten.

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Drei Wochen vor der Bundestagswahl sollen am 3. September SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz und CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel als Höhepunkt des Bundestagswahlkampfs in einem TV-Duell aufeinander treffen. Seit 2002 gibt es dieses Format zwischen den Kanzlerkandidaten der beiden größten Parteien.

Dabei habe es diesmal aus dem Büro Merkel eine deutliche Einflussnahme auf den Verlauf der Sendung gegeben, als die beteiligten Sender ARD, Sat. 1, RTL und ZDF mit den Vertretern der Spitzenkandidaten die Modalitäten des TV-Duells abklären wollten. 

Der persönliche Stab von Merkel erklärte sich bei dem Vorgespräch am Montag mit einigen Plänen der Sender als nicht einverstanden und drohte mit einem Boykott des TV-Duells seitens der Kanzlerin, falls man daran festhalte.

Es sollten anders als beim Duell 2013 die zwei Moderatorenpaare Peter Kloeppel (RTL) und Maybritt Illner (ZDF) sowie Sandra Maischberger (ARD) und Claus Strunz (ProSieben/Sat.1) jeweils 45 Minuten für ihren Fragenblock bekommen. 

Ziel der Sender sei es gewesen, dadurch »mehr Raum zu Spontanität und Vertiefung« durch mehr mögliche Nachfragen zu schaffen. Die Kanzlerin sei aber unter diesen Bedingungen nicht zur Teilnahme bereit gewesen, hieß es. Daher werde das TV-Duell in bisheriger Weise ablaufen, dass die einzelnen Moderatoren sich  häufig mit ihren Fragen abwechseln.

Mehr dazu unter zdf.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: die Vernunft

Eine inszenierte Zirkusveranstaltung im Staatstheater!

Warum lädt man nicht die Spitzenleute aller Parteien im Bundesrat zur Einzelbefragung ein, jeder bekommt die gleiche Redezeit?

Gravatar: H.von Bugenhagen

Sie sollten es als ,,Wetten Dass ,, Organisieren und wer die meisten Migranten auf seiner Seite hat wird mit ihnen abgeschoben.

Gravatar: Gipfler

Ein solches TV-Duell ist ein derart perverses Theater, die Reduktion einer eigentlich breiten demokratischen Meinungs- und Willensbildung auf den Phrasen- und Lügenaustausch von zwei Partei-Oberoligarchen.

Es offenbart einmal mehr die Deformation der Demokratie auf die Fassaden-Show einer Parteien-Oligarchie.
Wann werden die Wähler endlich erkennen, dass man erst nach einer Abschaffung des Parteiensystems in wirklich demokratische Verhältnisse hineinkommen kann?
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2015/11/18/das-verhaengnis-der-politischen-parteien/

Gravatar: egon samu

Selbstverständlich sind nur vorher festgelegte Fragen mit vorher bestimmten Antworten zugelassen.
Sonst könnte noch jemand eine inhaltliche Frage zu den kriminellen Machenschaften der grausamen Raute stellen.
Oder zur täglich zunehmenden Überwachung und Generalverdacht gegen brave Bürger.

Gravatar: Mittelradikal

Schade. Dann kann man auch darauf verzichten.

Gravatar: Gerd Müller

Was soll`s, man kann doch so wie so nur drüber lachen, wenn zwei solche Pfeifen aufeinander losgehen, ha, ha, ha !

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