Verhaftungen und Bombenangriffe nach Anschlag

Merkel-Freund Erdogan kündigt »Vergeltung« an

Nach dem Anschlag in Istanbul, zu dem sich eine kurdische Splittergruppe bekannt hat, setzt Merkel-Freund Erdogan seinen Feldzug gegen die Kurden fort. Zahlreiche Politiker der HDP wurden in Haft genommen, das türkische Militär hat Stellungen der PKK bombardiert.

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Die Erdogan-Regierung hat sich von dem Schock des neuerlichen Anschlags in Istanbul schnell erholt. Am Samstagabend wurde zunächst eine Autobombe gezündet, unmittelbar danach sprengte sich ein Selbstmordattentäter inmitten einer Gruppe Polizisten in den Tod. Insgesamt kosteten diese beiden Anschläge fast 40 Menschen das Leben, rund 150 weitere Personen wurden teils lebensbedrohlich verletzt. Die »Freiheitsfalken Kurdistands« haben die Verantwortung für diese Greueltat übernommen.

Dieses Bekenntnis der Teyrêbazên Azadîya Kurdistan, die nach Expertenmeinung des Direktor des Kurdischen Forschungszentrums Nawaf Khalil eine eigenständige Gruppierung sind und nichts mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und der kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) gemein haben, hindert Merkel-Freund Erdogan indes nicht, seinen Feldzug gegen die Kurden im Allgemeinen unverändert fortzusetzen. Zahlreiche Politiker der HDP, der letzten im türkischen Parlament vertretenen Kurden-Partei, wurden verhaftet, Stellungen der PKK wurden von der türkischen Luftwaffe bombardiert.

Merkel-Freund Erdogan hatte die Taten am gestrigen Sonntag verurteilt und Vergeltung angekündigt. Die Täter müssten einen »noch höheren Preis bezahlen«, sagte er. Seit dem »Putschversuch« im Juni lässt er HDP-Politiker in großem Stil verhaften und das türkische Militär massiv gegen kurdische Militäreinheiten vorgehen. Auch den vorgeblichen Kampf gegen das Terrornetzwerk IS/DAESH nutzt Erdogan, um in Syrien und dem Irak gegen kurdische Milizen vorzugehen.

Ein Anschlag wie der jetzige in Istanbul ist ohne jeden Zweifel verabscheuungswürdig und mit Nichts zu rechtfertigen; es ist ein terroristischer Akt, für den die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Merkel-Freund Erdogan jedoch scheint jeglicher Anlass willkommen zu sein, um seinen fast schon pathologisch anmutenden persönlichen Rachefeldzug gegen die Kurden im Allgemeinen begründen zu können.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.von Bugenhagen

Na ist denn das
Die Türkei,bald nur noch ein Hoch Sicherheitstrakt mit Erdogan als Gefängnis Direktor ???

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