Erneute Erpressungsversuche aus Ankara

Merkel-Freund Erdogan droht der EU mit Grenzöffnung

Merkel-Freund Erdogan droht einmal mehr der EU damit, die türkischen Grenzen für die sich in seinem Land aufhaltenden »Flüchtlinge« zu öffnen und den EU-Türkei-Deal platzen zu lassen.

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Am Donnerstag hatte das Europäische Parlament gefordert, die Beitrittsverhandlungen der Türkei zur EU aufgrund der durch das Erdogan-Regime begangenen zahlreichen Menschenrechtsverletzungen außer Kraft zu setzen. Daraufhin drohte Merkel-Freund Erdogan in seiner Rede am Freitag ganz unverhohlen mit einer Öffnung seiner Landesgrenzen zur EU: »Passt auf! Wenn ihr noch weiter geht, dann werden diese Grenzübergänge geöffnet. Lasst euch das gesagt sein!«

Die EU hatte sich mit dem von Merkel quasi im Alleingang mit der Türkei abgeschlossenen »Flüchtlingsdeal« erpressbar gemacht. Erdogan hatte die Aufkündigung dieses Abkommens in der Vergangenheit bereits mehrfach als Drohkulisse aufgebaut. Das geschah in unschöner Regelmäßigkeit immer dann, wenn nach seinem Gusto die kritischen Stimmen an seiner Säuberungspolitik aus der EU zu laut wurden.

Ohnehin sind türkische Menschenrechtler und europäische Diplomaten davon überzeugt, dass die »Flüchtlinge« für Erdogan ein willkommenes politisches Druckmittel gegen die EU waren und sind. Einzelne Stimmen und Berichte gehen davon aus, dass die Zuspitzung der Flüchtlingskrise durch eine Politik des gezielten Wegsehens seitens der türkischen Behörden und Sicherheitskräfte von Erdogan gezielt gefördert wurde. 

Die »Welt« hat einen entsprechenden Bericht veröffentlicht: Wie sehr schürte Erdogan selbst die Flüchtlingskrise?

Unabhängig davon sprechen die Fakten eine eindeutige Sprache. Erdogan wurde durch Merkel leichtfertig ein Druckmittel gegen die EU an die Hand gegeben, das er bei fast jeder sich bietenden Gelegenheit beliebig einzusetzen droht. Für ihn ist dieser »Flüchtlingsdeal« im Machtpoker der Politik ein universell verwendbarer Joker, der ihm durch Merkel zugespielt wurde.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Sepp Kneip

"Merkel-Freund Erdogan droht der EU mit Grenzöffnung"
Soll er doch. Dann wird endlich wieder offenbar, dass immer noch hunderttausende Migranten zu uns herein strömen. Dann erkennen die Leute endlich wieder die Deutschland vernichtende Politik Merkels und jagen sie zum Teufel.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass.
Erdogan muss doch nicht drohen,er soll sie einfach alle herschicken ,dass macht den Kohl auch nicht mehr fett.Je früher wir den URKNALL für die UNO und ihrer neuen Weltordnung haben ,um so schneller kommen wir wieder ins Leben zurück.Auch Macht und Mächtige lassen sich beseitigen.

Gravatar: Max Latino

"MACH ET ERDO"

Etwas Besseres kann Deutschland doch gar nicht passieren als wenn dieser asthmatische und einseitig Deutschland benachteiligende Türkenpakt wieder aufgehoben würde.
Zumal dieser Türken Deal doch nicht zu einer Verringerung der Invasionszahlen in unser Land geführt hatte.
Das ist den Grenzschliessungen unserer ungarisch/mazedonischen Freunde geschuldet.
Als Faustpfand hätte Erdogan auch noch die Visumsfreiheit für alle seine Türken erhalten.
Und das macht doch nun wirklich keinen Unterschied ob wir völlig Kulturfremde muslimischen Glaubens aus der Türkei, Nordafrika oder der arabischen Welt bei uns erhalten.
Sollte Erdogan den Hahn wieder aufdrehen würde es zunächst Griechenland betreffen und unsere Weltentrückte wäre gezwungen zu handeln.
Das würde sie politisch nicht mehr überleben.

Gravatar: Candide

Nach Lesen des Beitrags von F. Dominicus ("die Eliten sind nicht das Problem") stelle ich fest, daß die "Komplexität" von Regierungsfragen auch promovierte Physiker überfordert. Vielleicht blickt ein schlichter Betriebswirt besser durch:
Im Somner 2015 spitzte sich die Lage im Nahen Osten zu, die Flüchtlingslager quollen über, den Hilfsorganisationen der UN ging das Geld aus. Ein möglicher Ansatz seitens der EU wäre gewesen, tatkräftig vor Ort Hilfe zu leisten. Stattdessen wurde, angesichts der erschütternden Bilder im Internet und Fernsehen, von der deutschen Kanzlerin eine Bauchentscheidung getroffen. Ich bin nicht gegen Frauen in der Politik, aber ich bin gegen spontane Schnellschüsse. Die Folgen dieser einsamen Entscheidung sind allerdings hoch komplex, aber wenn Erdogan wirklich die nächste Völkerwanderung in Gang setzen will, könnte die EU mit vereinten Kräften die Grenzen Bulgariens und Mazedoniens dicht machen. Diese Entscheidung dürfte auch nicht allzuviel Nachdenken erfordern.

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