Angebliche Verbindungen zur Gülen-Bewegung

Mehr als 1.000 Polizisten in der Türkei verhaftet

In der vergangenen Nacht wurden in der Türkei über 1.000 Polizisten festgenommen, da sie angebliche Anhänger der Gülen-Bewegung seien. Seit vergangenem Jahr wurden so bereits mehr als 120.000 Menschen aus dem Staatsdienst entfernt.

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Erneut kam es in der vergangenen Nacht in der Türkei zu Massenverhaftungen. Im Rahmen von landesweiten Razzien gingen die Behörden diesmal gegen Polizeiangehörige vor, die angeblich dem islamischen Prediger Gülen nahestehen.

Innerhalb der Polizei wurden insgesamt 1.009 mutmaßliche Verdächtige festgenommen. Es seien insgesamt sogar 3.224 Haftbefehle ergangen. Ziel der Operation mit 8.500 beteiligten Sicherheitskräften sei gewesen, eine angebliche geheime Struktur der Gülen-Bewegung in der Polizei in allen 81 Provinzen des Landes zu zerschlagen.

Es erfolgten Festnahmen in 72 der 81 Provinzen, wie der türkische Innenminister Süleyman Soylu bestätigte. Der türkische Präsident Erdogan macht den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen, einst sein Weggefährte, für den Putschversuch vom Juli vergangenen Jahres verantwortlich. Gülen weist das zurück.

Es sind seit der versuchten Machtübernahme in der Türkei unterdessen mehr als 40.000 Menschen verhaftet worden. Ferner wurden mit dem Vorwurf der Gülen-Bewegung nahezustehen über 120.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, der Justiz, der Polizei und des Militärs entlassen oder suspendiert.

Präsident Recep Tayyip Erdogan gewann vor zwei Wochen das umstrittene Verfassungsreferendum, mit dem er deutlich mehr Befugnisse bekommt und dann auch am Parlament vorbei regieren kann. Dadurch gelten in der Türkei Demokratie, Pressefreiheit und Menschenrechte stärker denn je als gefährdet.

Mehr dazu unter welt.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: HDM

Wär' nett, wenn man bei den unzähligen Kurden-Demos hierzulande in den News eine leicht umgestellte Version der Überschrift lesen könnte: 'Mehr als 1000 Türken von der Polizei verhaftet'.
Man wird ja wohl noch träumen dürfen.

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