»Putsch von oben«

Maduro peitscht seine Verfassungsreform durch

Die stark kritisierte Verfassungsreform in Venezuela wurde von Staatschef Maduro trotz aller Widerstände der Opposition durchgepeitscht. Für ihn ist die Wahl ein Erfolg, das neue Verfassungsgremium sei gewählt und könne nun die Arbeit aufnehmen, sagte Maduro.

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Die verfassungsgebende Versammlung, so der Name des neuen Gremiums, umfasst 545 Mitglieder. Da die venezolanische Opposition die Wahl nahezu komplett boykottierte, werden quasi alle Sitze von Maduro-Anhängern besetzt sein. Mit diesen neuem Gremium werde das Parlament, die Nationalversammlung, in dem die Opposition die Mehrheit der Stimmen besitzt, entmachtet und die politische Führung des Staates in die Hände dieses neuen Gremiums übertragen. Da die Zusammensetzung der verfassungsgebenden Versammlung von Maduro bestimmt wurde, herrscht er nun in Alleinherrschaft über Venezuela, dem Land mit den größten Erdölreserven auf dem Erdball.

Überschattet wurde die Wahl einmal mehr von schweren Auseinandersetzungen zwischen der Opposition und den Anhängern des Maduro-Regimes und seinen Häschern. Etliche Tausend Menschen gingen in Caracas und anderen Ländern auf die Straße, um gegen die Farce dieser Wahl zu demonstrieren. Ungeachtet dessen geht Maduro bei der Umformung Venezuelas in einen totalitären sozialistischen Staat erbarmungslos und konsequent vor, weiß er doch das Militär hinter sich.

Allerdings erhalten Maduro und Venezuela in der Zwischenzeit nicht nur Druck aus der landesinternen Opposition und der venezolanischen Bevölkerung. Ausländische Staaten, Regierungen, Investoren und Wirtschaftsunternehmen meiden Venezuela. Die USA rieten ihren diplomatischen Vertretern und deren Familienangehörigen zur Ausreise, mehrere internationale Fluglinien, darunter Iberia, Delta und Air France, stellten ihre Flüge nach Venezuela vorerst ein.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ich

CIA lässt grüßen!
Maduro ich wünsche Dir das Durchhaltevermögen deines großartigen Vorgängers Hugo Chavez!

Gravatar: Peter

Er wird seine Diktatur nicht halten können. Venezuela ist nicht Kuba. Die Menschen werden scharenweise über die Landgrenzen nach Kolumbien und Brasilien flüchten. In der Region gibt es viele Waffen, viel Drogengeld und viele paramilitärische Banditen, die man ausrüsten und in einen Guerrilla-Krieg wie damals in Nicaragua mit den Contras schicken kann. Wenn dann noch 1-2 Millionen Venezolaner keine Lust auf die Diktatur haben und beim Bürgerkrieg mitmachen und es noch internationale Sanktionen gibt, dann geht der Ofen schnell aus für das Regime. Das wird zwar teuer und wird viele Menschenleben kosten, aber so wird es sich dann entwickeln. Besser wäre natürlich, das Regime stürzt jetzt bald bevor es sich verfestigt.

Übrigens tragen auch die Linken bei uns eine Mitschuld, die dieses Regime unterstützen und schönreden.

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