Deutsche »Qualitätsmedien« verlieren Marktanteile

»Lückenpresse« verkauft immer weniger Zeitungen

Auch im dritten Quartal 2016 gehen die Verkaufszahlen deutscher »Qualitätsmedien« weiter zurück. Während sich der Rückgang bei Wochenzeitschriften noch im akzeptablen Bereich befindet, bricht der Absatz von Tageszeitungen ein.

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Insgesamt ist der Absatz von Tageszeitungen um mehr als ein Drittel gegenüber 2006 zurückgegangen. Wurden vor zehn Jahren noch fast 25 Millionen Exemplare pro Tag verkauft, so liegt der Absatz aktuell bei ungefähr 17,5 Millionen Exemplaren. Auch die darin enthaltene Anzahl der Abonnements ist weiterhin rückläufig und hat zum ersten Mal seit vielen Jahren die Marke von zwölf Millionen unterschritten. 

Die gesamte Liste ist hier einzusehen: http://www.ivw.de/system/files/20163_ivw_auflagenliste.pdf
Zum Vergleich die Zahlen aus dem zweiten Quartal: http://www.ivw.de/system/files/20162_ivw_auflagenliste.pdf

Summiert man die Verluste insbesondere der großen, überregional erscheinenden Tageszeitungen und deren Verlagshäuser, so erhält man Rückgangswerte im zweistelligen Bereich. Die Springer-Presse bleibt mit ihren zahlreichen Druckerzeugnissen (»Bild«, B.Z.) wiederholt unter der Grenze von zwei Millionen abgesetzten Exemplaren. 

Noch gravierender aber sind die Rückgangszahlen für politische Magazine. Beim »Spiegel« wurde nach 793.000 verkauften Zeitschriften im vorhergehenden Quartal in diesem Quartal die Marke von 790.000 unterschritten. Auch der »Stern« und weitere Wochenzeitschriften gingen zurück.

Einziger bedeutender Gewinner auf der Seite der überregional erscheinenden Druckerzeugnisse ist die »Junge Freiheit«. Das in Berlin beheimatete Wochenzeitschrift hat entgegen dem Branchentrend ihre verkaufte Auflage um weitere 18 Prozent steigern können.

Alle Daten berufen sich auf Erhebungen und Veröffentlichungen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (http://www.ivw.eu/allgemein/impressum

).

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.von Bugenhagen

Na ist denn das...

in ein Paar Jahren wird niemand mehr eine Zeitung brauchen und wollen,auch nicht bei einer Umstellung auf Arabische Schrift.In die Tasche Lügen kann sich jeder selber und in einem guten Buch steckt mehr Wahrheit.

Gravatar: Erdö Rablok

Seit 1972 lese ich den Spiegel. Die links-grünen Exzesse des letzten Jahres verleiden mir das Lesen immer mehr. War früher der Montag der "Spiegeltag", ist es jetzt der Donnerstag der Lesetag, an dem die "Junge Freiheit" erscheint. Letztere ist wesentlich informativer, sachlicher und korrekter als der Spiegel.
Dessen Abonnement ich wohl in wenigen Wochen beenden werde.

Gravatar: Gisela Glatz

Das, was die Presse veröffentlicht, ist doch kalter Kaffee. Nur ein Abklatsch der Meinungen von unfähigen Politikern. Eine wirklich gute Presse muß Realitäten widerspiegeln und bei der Wahrheit bleiben. Auch sollten alle Parteien und Vereinigungen Zugang zur Presse haben und nicht ausgesperrt und angezählt werden. Die Menschen wollen aktuelle Themen und Meinungen lesen und keine Phrasen.Zur Zeit werden nur zensierte und gewollte Berichte veröffentlicht und das ist glatter Betrug am Leser. Wo bleibt hierbei der unparteiische Journalismus ???

Gravatar: kassandro

Alles in allem sehr erfreuliche Zahlen. Unerklärlich sind mir die seit langem überdurchschnittliche Auflagenentwicklung der "Zeit". Auch der Tagesspiegel, die andere Zeitung mit Giovanni di Lorenzo entwickelt sich überdurchschnittlich. Das ist um so unerklärlicher, wenn man die journalistischen Qualitäten dieses Herrn sich anschaut. Unvergessen wie er in der Talkshow 3 nach 9 einem der Günstlinge des SED-Regimes Gregor Gysi nach Kräften dabei unterstützt sich quasi als Widerstandskämpfer zu gebärden.

[Gekürzt. Die Red.]

Gravatar: Theo

Einem vernünftigen Menschen mit Bildung reichen die Online-Angebote der englischen, französisch und schweizer freien Presse völlig aus.

Den dumpfen Dorftrottel-Beitrag aus FAZ/SZ/FAS//TAZ/DIE ZEIT/SPIEGEL/WELT lesen doch nur noch die ewig gestrigen Spießer und Dummen.

Außerdem sind die dumpfen, dummen Deutschmedien derzeit damit beschäftigt, über einen U.S.-amerikanischen herzuziehen, ganz so, als ob die halbgebildeten Schmierfinken der deutschen Redaktionen ein Wahlrecht hätten. Haben sie aber nicht. Und es kümmert die Amerikaner herzlich wenig, was Jakob Augstein und seine auf Chrystal Meth stehenden Artgenossen aus Berlin und Hamburg von sich geben.

Und wie sagte Karl Valentin anlässlich einer in Deutschland wieder einmal um sich greifenden intellektuellen Minderwertigkeit der politischen Massen: "Die Dummen ignorieren!".

Gravatar: Hermann Peter

Erwähnt muss werden, dass die "Junge Freiheit" als ziemlich einzige Zeitung erneut 18% zugelegt hat. Die deutschen Konservativen haben wieder eine ernstzunehmende Wochenzeitung -unter anderem AfD sei Dank! Für mich ist diese Zeitung auch wegen des übergrossen Zeitungsformates ein einziger Augenschmaus und ein Lesevergnügen am Wochenende. Jedem aufrechten Demokraten und Patrioten ist der preiswerte Bezug zu empfehlen. Eigentlich wollte ich gar keine Werbung machen, das ist mir so herausgerutscht.

Gravatar: Tom

Ich könnte wetten, daß man bald eine GEZ-ähnliche Zwangsabgabe erfindet - nach dem Motto: Sie " könnten "ja unsere Zeitungen lesen...

Gravatar: Sepp Kneip

»Lückenpresse« ? Muss das nicht Lügenpresse heißen? Lügen haben kurze Beine. Das wurde uns als Kinder schon beigebracht. Aber heute gehört es ja zum guten Ton, zu lügen. Aber immer mehr Leuten scheint es doch nicht zu behagen, tagtäglich über den Tisch gezogen und fehlinformiert -das ist gleich mit belogen- zu werden. Dieses gleichförmige Vorgehen von Politik und Medien beim Veralbern der Bürger, kommt bei diesem wohl nicht mehr so gut an.

Gravatar: Heidjer

Das klingt zwar recht vielversprechend, betrifft jedoch zu oberflächlich nur die Printmedien.

Parallel zu denen haben die Meinungsmacherkartelle sich nämlich längst schon im WWW eingenistet, wo sie besonders in den für Jugendliche attraktiven Bereichen munter ihren systemrelevanten Ungeist publizieren.

Diese noch halbgaren Tagträumer frühzeitig auf bequem steuerbaren Konsum-Nutzvieh-Kurs zu bringen ist schließlich das Ziel jeder totalitären Max-Profit-Diktatur hinter den hübschen Demokratiekulissen.

Damit wird dann sogar ein zusätzlicher Meinungsstreitkeil in die Familien getrieben, weil Alte und Junge weitere unterschiedliche Wahrnehmungen ins Hirn gesendet bekommen.

Propagandistische Machtausübung getreu dem Motto: Divide et impera.

Eine Ressourcen-Teilhabe der Beherrschten ist damit jedoch nicht gemeint, auch wenn das kleine Latrinum einen das naiv vermuten lassen könnte.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na ist denn das...
Eine Theoretische Frage die sich praktisch so nicht stellt ????

Mal die NEWS der AFD auf die Titel Seiten -
dann läuft es auch wieder.

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