Außenseiter im französischen Präsidentschaftswahlkampf schon unter den ersten drei

Linkssozialist Jean-Luc Mélenchon holt auf

Zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich liegt Marine Le Pen weiter vorne. Lange sah es danach aus, dass Emmanuel Macron mit ihr in die Stichwahl kommt, doch plötzlich wird dafür auch der Ultralinke Jean-Luc Mélenchon gehandelt.

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Der linkssozialistische Präsidentschaftskandidat Jean-Luc Mélenchon holt kurz vor der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen am 23. April zunehmend auf. In ersten Umfragen liegt er jetzt sogar vor dem konservativen Kandidaten François Fillon.

Mit 18 bis 19 Prozent schließt Mélenchon zu dem 39-jährigen unabhängigen sozialliberalen Kandidaten Emmanuel Macron auf. Auf dem ersten Platz liegt unverändert die rechte Kandidatin Marine Le Pen vom Front National mit 23 Prozent. Der Republikaner Fillon kommt auf 17 Prozent.

Mélenchon konnte kürzlich in einer der wichtigsten Fernsehdebatten  viele Zuschauer überzeugten und ging aus dieser nach allgemeiner Einschätzung als Sieger hervor. Dementsprechend stiegen seine Umfragewerte, die ihn nun teils auch in der Stichwahl sehen. Über acht Prozentpunkte konnte er in den letzten Wochen aufholen.

Mélenchon hatte am Sonntag zehntausende Unterstützer in einer Kundgebung bei Marseille um sich geschart. Der 65-jährige sagte, mit diesen veränderten Umfragewerten bleibe der Ausgang der Wahl am 23. April völlig offen.

Der auch von den Kommunisten unterstützte Kandidat sagte, die Franzosen hätten nun eine andere Wahl als für Rechtsextreme zu stimmen, »die unser großartiges, multikulturelles Volk dazu gebracht hätte, sich selbst zu hassen«.

Mélenchon, der 2008 die Sozialistische Partei (PS) aus Protest gegen einen »Rechtskurs« unter Ségolène Royal verließ, war bis 2014 Vorsitzender der Linkspartei Parti de Gauche. Nun tritt er für die von ihm neugegründeten Partei »La France insoumise« (Das aufständische Frankreich) an.

Sein Programm ist recht radikal: Er kündigt eine Umverteilung des Reichtums, Steuersenkungen, die Rente mit 60 sowie Zuschläge auf das Mindestgehalt. Aus der Kernenergie will er aussteigen. Zudem fordert Mélenchon eine neue Verfassung für eine VI. Republik, den Ausstieg aus den EU-Verträgen und der NATO. Gegenüber Deutschland will er mehr auf Distanz gehen.

Mit dem Aufstieg von Mélenchon gibt es jetzt schon vier Kandidaten, die in den Umfragen um die 20-Prozent-Marke herum liegen und sich Hoffnungen machen können, in die Stichwahl der zwei Bestplatzierten zu gelangen.

Mehr dazu unter faz.net

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: EIN BESORGTER MIT IDENTITÄT !

Für mich ist diese momentane Analyse sehr beunruhigend, da es sehr knapp an der Spitze wird! Ich sehe da für Frankreich ganz schwarz in Bezug auf die Wirtschaft nach einem Wahlsieg von Mélenchon. Wenn man bedenkt aus welchem Lager er mitfinanziert wird, so ist das eventuelle, nicht zu hoffende Szenario des Sieges ein Desaster für das französische Volk. Die Marktwirtschaft kann mit Sozialisten und Kommunisten nicht funktionieren. Das französische Volk, was ohnehin schon massiv mit Migranten zu tun hat, wird somit noch ein weiteres mal gebeutelt und zukünftig auch noch leeren Kassen entgegensehen können, bei einem Wirtschaftsverständnis von sozialistischen Umverteilern!

Gravatar: Sitting Bull

Helfen wir Frankreich das Frankenreich zu bleiben.

Sport frei!

Gravatar: Helena

Na wenn das kein Populismus ist ? Wie sollen denn des linkssozialistische Präsidentschaftskandidat Jean-Luc Mélenchon seine Wohltats- und Wohlfahrtsversprechungen und von wem erwirtschaftet werden. Die linke Betrugsmasche mit den sogenannten Reichen wegnehmen und umverteilen, das fällt der redlich arbeitenden Mittelschicht, mittelständige innovative Unternehmen und ihre qualifizierten Arbeitnehmer, Familienbetriebe, Freiberufler auf die Füsse, die enteignet werden, ihre Kinder der Zukunft, gute Bildung z.B. beraubt und selbst verelendet werden, um damit Ausnützer, linkes Ausbeutertum zu sponsern. Die Linken brauchen ja als eigene Existienzsicherung Verelendete, von ihnen, der Linken Elite abhängige Proletarierer und eben nicht freie und freihandelnde Bürger. Die Linke Elite subventioniert sich selbst dabei superreich. Aber der Zusammenhang Kommunismus und der damit einhergehende Raubtierkapitalismus der Linken Elite, das wird nicht kapiert .

Gravatar: Anton

Mit Mélanchon ist ein neuer Aspirant auf die Bühne getreten,
er argumentiert gegen Le Pen als rechtsradikal, nimmt aber
zum Teil Le Pen´s politische Ziele als sein Hauptprogramm?!
Da nun 100% durch vier geteilt werden, steigen die Chancen
für Le Pen außerordentlich, denn ihre Werte scheinen ziemlich stabil bei 23-25% zu sein.
Spannung ist angesagt!

Gravatar: schlafsand

oho, der französische Chultz

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