Wenn Regionalismus mit Nationalismus verwechselt wird

Klose (SPD) sieht Westen durch Nationalisierungs-Tendenzen bedroht

Weltweit sorgen sich die Menschen wegen der Globalisierung. Sie haben das Gefühl, keinen Einfluss mehr auf die Entwicklungen zu haben. Das Politikestablishment stellt dies jedoch als nationalistische Bedrohung dar.

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Was tun, wenn der Kommunalrat hilflos ist, das Landesparlament nichts machen kann und die Bürgerbewegung ins Leere läuft, weil die Großbanken und die EU-Kommission sich anders entschieden haben?

Die Antwort ist einfach: Die Zivilgesellschaft will mehr Macht zurück an die regionale Basis. Damit vor Ort bestimmt werden kann, was vor Ort von Wichtigkeit ist. Das nennt man Subsidiarität. Und diese wird von den übergeordneten Institutionen immer wieder verletzt. Politische Entwicklungen werden nicht von unten nach oben getragen, sondern von oben diktiert und per PR-Maßnahme dem Volke "kommuniziert".

Doch die Regionalbedürfnisse der Menschen, die sich in Bayern, Sachsen, Schottland, Katalonien, Südtirol, Wallonien, Flandern, Norditalien, Ungarn uns sonstwo zeigen, werden als Nationalismen abgetan. Auch der Erfolg der EU-kritischen Parteien wird als nationalistische Tendenz verurteilt.

Jüngstes Beispiel gab der SPD-Politiker Hans-Ulrich Klose in einem Interview mit Welt-Online/N24. Er sprach davon, dass eine Welle der "Re-Nationalisierung quer durch die Welt" rase. Die Menschen würden ängstlich auf die Globalisierung reagieren. Man wolle zurück zur Nation, weil man diese im Gegensatz zur Welt als kontrollierbar ansehe. Dies würde die Erfolge von Brexit und Marine Le Penn erklären, so Klose. Seine Schlussfolgerung: Diese Entwicklung bedrohe den Westen.

Die Frage, die sich viele Bürger stellen ist jedoch folgende: Was bedroht mehr "den Westen", die Bevormundung durch TTIP, CETA, NATO, EU oder das wachsende Bedürfnis der Menschen, mehr Mitspracherecht auf regionaler und nationaler Ebene zu fordern?

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Sepp Kneip

Es gibt so viele Politiker, die einfach nicht mehr selbständig denken können. Sie folgen dem Herdentrieb und schwimmen mit dem Mainstream. So sicherlich auch Herr Klose, den ich eigentlich anders in Erinnerung hatte. Der Götze, um den alle herumtanzen, ist die radikale Globalisierung. Ihr wird alles geopfert. Das fängt mit den rechtsstaatlichen Prinzipien an, wie beispielsweise auch der Subsidiarität, die sogar im Grundgesetz festgeschrieben ist. Es werden durch die Regierenden Gesetze gebrochen und damit der Rechtsstaat demontiert. Es wird eine Massenimmigration los getreten und ins Land gelassen. Aber das sind alles nur Vorläufer von dem, was noch kommen wird: Die Aufhebung der Grenzen sowie die Zerschlagung der Nationalstaaten. Und das alles am Volk, am Bürger vorbei. Dieser Politik hat sich eine "elitäre" Clique verschrieben, die in Geheimbünden, internationalen Foren und Think Tanks die Strippen zieht. Es ist wohl für unsere eitlen Politiker verdammt schick, sich diesen, nicht demokratisch legitimierten Kreisen anbiedern zu können um bei der Etablierung einer "Neuen Weltordnung" dabei zu sein. Einer Weltordnung, deren Ausgestaltung im Dunkeln liegt und an der der Bürger nicht beteiligt wird. Mit seiner Kritik an "Nationalisierungstendenzen" hat sich nun auch Hans-Ulrich Klose zum Handlanger dieser Mega-Globalisierer und Weltenherrscher gemacht.

Gravatar: Hans von Atzigen

@ H.von Burgenhagen
Sehr guter Kommentar, Gratulation.
Insbesodere der letzte Satz.
Da haben leider nur wenige, die das
grosse Wort führne,substanziell aus der
Geschte, peinlich und verherend in der
leider absehbaren Endwirkung.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na ist denn das...»günstige Sozialprognosen«

Die die zur Zeit glauben die Welt in der Hand zu haben,passen alle in einen Transporter.
Sie haben zu viel den Jams Bond gesehen.,, Die Welt ist nicht genug,,Aber man sollte die Bürger nicht wie gejagte Tiere in die Ecken drücken...jeder kennt die Wandelung in solchen Fällen.
Irgendwann hat man den Selbsterhaltungstrieb zu oft gefordert.( Hier werden Mutwillig Nazis erschaffen)

Gravatar: H.Roth

Es wundert nicht weiter, dass Herr Klose bei der SPD ist. Über das Demokratieverständnis der Genossen wissen wir mittlerweile bestens Bescheid.
Apropos. Man hört in letzter Zeit kaum noch etwas von Herrn Stegner. Macht er gerade Wahlkampf für die SPD? Heimlich still und...schweigend?

Gravatar: Hans von Atzigen

Den breiten Massen beginnt es zu dämmern,das zwischen
den Vollmundigen Versprechungen und der ganz real
wahrgenommenn Fakten eine erhebliche Lücke klafft.
Was wurde da vor rund 20-25 Jahren so alles versprochen
und Schöngeschwatzt-Schwadroniert.
Sicher es gab da schon gewisse Ervolge, nur eben
die haben sich verflüchtig,die Bilanz ist unter dem
Strich erheblich negatiev.
Ohne wenn und aber ist vorhersehbar das die Aktuellen
Transatlantischen Abkommen das gleiche Ergebnis bringen. Ein Strohfeuer wenn überhaupt, mit nachlaufender erheblicher Ernüchterung.
Die Macher und Protaginisten argumentieren denn doch
ganz erheblich verschwommen bis diffus.
Mehr Glaubenssache denn soliede Untermauert.

Gravatar: H.Roth

"Die Frage, die sich viele Bürger stellen ist jedoch..."

Die Bürger haben sich gefälligst keine Fragen zu stellen! Für Fragen UND Antworten sind sind allein die fachkompetenten Regierenden in Berlin und Brüssel zuständig! Alles andere gefährdet und bedroht die Demokratie ...und Europa!

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