Nordkorea: Nuklearwaffentest als Drohung

Kim Jong-un hat Wasserstoffbombe zünden lassen

Nordkorea provoziert immer mehr. Jetzt soll Kim Jon-un einen Wasserstoffbombentest durchgeführt haben lassen. Japan und Südkorea sind alarmiert. Donald Trump hat mit mit allen Optionen gedroht.

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Nordkorea hat einen neuen Nuklearwaffentest durchgeführt (siehe Berichte Focus, n-tv, FAZ). Nach eigenen Angaben soll es sich um eine Wasserstoffbombe gehandelt habe. Japan, Südkorea, Russland und China haben besorgt reagiert.

US-Präsident Donald Trump hat ebenfalls reagiert. Er behält sich alle diplomatischen und militärischen Optionen offen. Auch eine nukleare Option sei nicht ausgeschlossen. US-Verteidigungsminister James Mattis drohte mit »massiver militärischer Reaktion«.

Wie unter anderen Welt-Online/N24 berichtete, haben die Vereinten Nationen den Sicherheitsrat zur Sondersitzung einberufen. UN-Generalsekretär António Guterres sprach in Bezug auf den nordkoreanischen Atomwaffentest von einer »weitere schwerwiegende Verletzung« internationaler Abkommen. Südkorea hat als Gegenwarnung mit konventionellen Raketentests geantwortet.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dirk S

@ Ein unbequemer Geist

Zitat:"ist es doch interessant, wie hilflos doch alle Anreinerstaaten und die USA reagieren."

Das hatten sie schon im Falle Indien und Pakistan vorexerziert. Sobald jemand eine Nuklearwaffe hat, werden alle anderen nett zu ihm. Was zur Folge hat, dass alle, die sich falsch behandelt fühlen, Atombomben haben wollen.

Zitat:"Ob es nun eine Wasserstoffbombe oder eine sehr virl stärkere Atombombe als bisher, ist eigentlich eher von untergeordneter Bedeutung."

Nicht völlig, da man eine H-Bombe besser skalieren kann als eine Atombombe. Wobei die vermutliche Stärke von 120 kT eher für eine H-Bombe spricht. Atombomben dieser Sprengkraft sind verhältnismäßig schwer zu bauen (wobei die Amis schon eine 500 kT Spaltbombe gebaut haben).

Zitat:"Eine Wasserstoffbombe wird durch eine Atombombe gezündet, um die benötigte Fusionstemperatur zu erreichen."

Vollkommen korrekt. Wobei man versucht, den Spaltbombenteil weiter zu miniaturisieren.

Zitat:"Dieser Sprengkopf ist erheblich größer und schwerer und bedarf deshalb einer sehr viel schubkräftigeren Trägerrakete als bei einer normalen Atombombe."

Jain. Gegenüber einer einfachen Atombombe ist eine H-Bombe zwar größer, aber gegenüber einer gleichstarken Atombombe wiederum nicht.

Die russischen Trägerraketen für starke Atombomben haben uns die Raumfahrt beschert, da man starke Raketen für große Atombomben brauchte (die Russen hinkten lange bei den Atomwaffen hinterher). Wenn man dann anstelle eines schweren Atomsprengkopfes einen leichten Satelliten auf die Rakete (für Fans: die noch heute gebaute R7) montierte, konnte man diesen in eine Erdumlaufbahn transportieren. So mit dem Sputnik gemacht und vielen Funkern die Sendefrequenzen gesteckt. Chruschtschow war zunächst gar nicht klar, was ihm seine Raketenleute für ein Geschenk gemacht haben.

Zitat:"Würde die USA Wirtschaftssanktionen gegen China verhängen, weil 90 Prozent der Warenlieferung für Nordkorea aus China kommen, dann hätte dieses für alle Wirtschaftsmächte, ganz besonders für Deutschland und für Europa, unübersehbare folgen."

Na ja, China braucht die USA und die USA brauchen China. Beide können nicht ohne einander, aber auch nicht immer miteinander. Die sind wie ein altes Ehepaar, dass sich ab und zu mal streitet, aber ansonsten weiß, dass der eine nicht ohne den anderen kann. Die raufen sich schon wieder zusammen.

Was einen Wirtschaftskrieg betrifft, da hat aus meiner Sicht sogar China die schlechteren Karten, weil die Chinesen die USA als Absatzmarkt brauchen, um ihre ganzen Exporte los zu werden. Im Gegensatz dazu können die USA woanders einkaufen gehen und / oder vieles im eigenen Lande herstellen.
Und was die US-Verschuldung bei China betrifft: Bei einem Wirtschaftskrieg würde der US-Dollar (wie der chinesische Renminbi) massiv an Wert verlieren und damit auch die Chinesischen Dollar-Reseven. Das würde China viel Geld kosten und das werden die kaum wollen. Folglich werden die Chinesen zu gewissen Zugeständnissen gegenüber den USA in wirtschaftlicher Hinsicht bereit sein, solange China dabei sein Gesicht wahren kann. Insofern ist die Situation für die Neuverandlung von Wirtschaftsabkommen zwischen China und den USA ideal, denn China kann seine Zugeständnisse als den Preis für den Frieden deklarieren und so sogar noch sein Ansehen in der Region mehren.

Knallfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: Lothar Hannappel

Der Beitrag der Redaktion kann nur als Satire auf die Berichterstattung des Mainstreams vertanden werden.

Gravatar: Ein unbequemer Geist

Bei aller berechtigten Besorgnis und dem Spiel mit dem Feuer Kim Jon-uns, ist es doch interessant, wie hilflos doch alle Anreinerstaaten und die USA reagieren.

China hat zwar Nerven gezeigt, jedoch ein kluges Signal an die beiden Kontrahenten USA und Nordkorea gesendet.
Dieser sehr gut überlegte Schachzug hält China im Falle eines Falles alle Optionen für sich offen und ermahnt beide Seiten zur Mäßigung.

Die Worte von Donald Trump sind zwar bestimmend, haben aber an rhetorischer Schärfe verloren.

Ob es nun eine Wasserstoffbombe oder eine sehr virl stärkere Atombombe als bisher, ist eigentlich eher von untergeordneter Bedeutung.
Entscheidend ist allein die Zündung dieser Bombe und dem gleichzeitigen Testflug einer Trägerrakete und deren Zielgebiet.

Eine Wasserstoffbombe wird durch eine Atombombe gezündet, um die benötigte Fusionstemperatur zu erreichen. Dieser Sprengkopf ist erheblich größer und schwerer und bedarf deshalb einer sehr viel schubkräftigeren Trägerrakete als bei einer normalen Atombombe.

Die bisher gebauten Raketen Nordkoreas reichen aber nicht dafür aus, einen solchen Sprengkopf bis an die Grenzen der USA zu transportieren.
In deren Wirkungsradius mit einer derartigen Last könnte aber Japan liegen.

Möglicherweise sollte der gleichzeitige Raketentest genau dieses beweisen.

Kim Jon-un scheint seine neue Macht zu genießen und spürt natürlich die Hilflosigkeit auf der anderen Seite.
Würde die USA Wirtschaftssanktionen gegen China verhängen, weil 90 Prozent der Warenlieferung für Nordkorea aus China kommen, dann hätte dieses für alle Wirtschaftsmächte, ganz besonders für Deutschland und für Europa, unübersehbare folgen.

Aber auch für die USA würde es dann rasant wirtschaftlich abwärts gehen. Dazu käme, dass China der größte Gläubiger der USA mit 2 Billionen US-Dollar ist.

Weder die USA noch die Chinesen können dieses ernsthaft wollen. Außerdem könnte eine völlige wirtschaftliche Strangulation genau die gegenteilige Wirkung haben und Nordkorea noch aggressiver und unberechenbarer stimmen.
In einer solchen Situation könnte schon ein kleiner Funke einen Dritten Weltkrieg auslösen.

Es muss einen anderen Ansatz zur Lösung dieses Problems geben. Die Atommacht Nordkorea wächst.
Je mehr das atomare Potential Nordkoreas anwächst, um so unwahrscheinlicher wird eine Lösung im Sinne der USA auf dem Verhandlungsweg.

Gravatar: Hanlonsrazor

@Elmar Oberdörffer

Dem ist - wie ich meine - nichts hinzuzufügen! Ach doch! Nordkorea hat ja Bodenschätze von vermutlich 7 Billionen $, die sie selbst nicht verwerten können, somit sollte auch klar sein, woher die "Kriegsbemühungen" des Weltterroristen kommen!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

Freie Welt: „Nordkorea provoziert(?) immer mehr. Jetzt soll Kim Jon-un einen Wasserstoffbombentest durchgeführt haben lassen. Japan und Südkorea sind alarmiert. Donald Trump hat mit allen Optionen gedroht.“ …

… „Nordkorea hat demonstriert, dass es nicht an Trumps 'Feuer und Zorn'-Rhetorik und seine Versuche, die internationale Agenda zu diktieren, glaubt." Der Test sei ein Signal für die Entschlossenheit Nordkoreas, ein glaubwürdiges nukleares Abschreckungspotenzial zu schaffen.
Nun sei Donald Trump in die Ecke gedrängt. Kim-Jong-un stelle den US-Präsidenten vor die Wahl …:
"Traut er sich, seine Drohungen wahr zu machen – oder verliert er seine Glaubwürdigkeit." http://www.huffingtonpost.de/2017/09/03/nordkorea-atomtest-usa_n_17902346.html

Gravatar: Armin Helm

Zitat: " »weitere schwerwiegende Verletzung« internationaler Abkommen (...)"

Ein hoch auf die Schwammigkeit! Welche Abkommen bitte? Und sind die von Nordkorea ratifiziert worden? Selbst wenn, wie oft haben die US-Heuchler Abkommen, internationale Verträge und - aufgrund der UN-Zweiklassengesellschaft mit ihrem "Vetorecht" - das Völkerrecht gebrochen? Die Antwort auf diese Frage würde den Freie Welt-Server überlasten...

Man will Nordkorea auf die gleiche Weise behandeln wie die Krim bzw. die Ukraine. Es geht letztlich nur darum, sich näher an Russland respektive China heran zu schieben. Im Unterschied zur Krim jedoch verfügt Nordkorea - vielleicht - über Atomwaffen. Am Ende haben wir das gewohnte Framing als Vorbereitung eines verbrecherischen Angriffskrieges vor uns.

Ach ja, man muss den kleinen Kim nicht mögen, um Nordkorea die Daumen zu drücken.

@ Elmar Oberdörffer

Volle Zustimmung!

Gravatar: Dirk S

Zitat:"Nach eigenen Angaben soll es sich um eine Wasserstoffbombe gehandelt habe."

Was die Messungen bestätigen. Erste Schätzungen sprechen von 120 Kilotonnen.

Zitat:"Japan, Südkorea, Russland und China haben besorgt reagiert."

Na ja, ein Irrer mit H-Bombe und Trägerraketen ist nun mal kein angenehmer Nachbar. Da darf man schon besorgt sein.

Zitat:"US-Präsident Donald Trump hat ebenfalls reagiert."

Erwartet man von ihm. Auch wenn es ihm persönlich völlig egal sein würde (was ich nicht beurteilen kann).

Zitat:"Er behält sich alle diplomatischen und militärischen Optionen offen."

Natürlich. Klingt fast wie Merkel, irgendwie alles und gar nichts. Fehlt nur noch ein: "Wir müssen eine gemeinsame Lösung finden".

Zitat:"Auch eine nukleare Option sei nicht ausgeschlossen."

Aber auch Donald weiß, dass das nichts bringt.

Zitat:"US-Verteidigungsminister James Mattis drohte mit »massiver militärischer Reaktion«."

Was auch immer das bedeuten mag.

Zitat:"Wie unter anderen Welt-Online/N24 berichtete, haben die Vereinten Nationen den Sicherheitsrat zur Sondersitzung einberufen."

Schön, quatschen die ein wenig. Freut sich der kleine Kim.

Zitat:"UN-Generalsekretär António Guterres sprach in Bezug auf den nordkoreanischen Atomwaffentest von einer »weitere schwerwiegende Verletzung« internationaler Abkommen."

Ähm, du António, Kims Papa, ja, der ist 2003 aus dem Atomwaffensperrvertrag ausgetreten. Da gibt es kein rechtsgültiges internationales Abkommen mehr, das kannste knicken. Haben dir das deine Assis nicht gesagt?

Die UN ist machtlos, solange sie darauf angewiesen ist, dass andere für sie ins Feuer gehen. Und sollte sie sich mal eigene Truppen zulegen, dann müsste man diese bekämpfen. Denn die demokratische Legitimierung der UN, die ja gerne einen auf "Weltregierung" macht, ist mehr als zweifelhaft. Eigentlich sollte man den Pöstchenschuppen dicht machen.

Zitat:"Südkorea hat als Gegenwarnung mit konventionellen Raketentests geantwortet."

Oh ha, da wird sich der kleine Kim aber fürchten. Merke: Wer eine H-Bombe hat, braucht keine Angst vor seinen Nachbarn zu haben. Die stänkern nicht so schnell, die werden eher mit einem reden. Wer großen Bummer hat, wird gut behandelt. Was am Ende nur zur weiteren Verbreitung von Nuklearwaffen führt. Schließlich will ja jeder Staatschef einer von den Großen sein. Gibt es eigentlich ein türkisches Atomprogramm?

@ Elmar Oberdörffer

Zitat:"ebenso wird sich Trump hüten, Nordkorea anzugreifen"

Mal abgesehen davon, dass er vom Kongress ohnehin keine Genehmigung dafür erhalten würde, solange die USA nicht angegriffen würden. Aber zum Glück weiß Donald, dass ein Krieg eigentlich immer ein "Bad Deal" ist.

Explosionsfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Rußland, China und die USA haben selber Wasserstoffbomben entwickelt, getestet und in ihrem Arsenal. Sie haben daher keine Rechtfertigung, zu verlangen, daß andere Länder auf diese Waffen verzichten. Die USA haben in den vergangenen Jahrzehnten viele Länder angegriffen und zerstört, die sich nur mit konventionellen Waffen verteiudigen konnten. Die Drohung mit einem atomaren Vergeltungsschlag ist offenbar der einzige wirksame Schutz, mit dem ein Land der Aggressionslust der USA begegnen kann. Kim wird sich hüten, die USA anzugreifen, denn das würde seine und seines Landes Ende sein, und das weiß er. Aber ebenso wird sich Trump hüten, Nordkorea anzugreifen, wenn er befürchten muß, daß dann auch nur eine einzige Stadt in den USA durch eine nordkoreanische Atomrakete ausgelöscht wird.

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