Warum »Vater Staat« nicht reduziert wird

Kampf um den »Nanny-State«: Der Staat als Milchkuh für Spezialinteressen

Weniger Staat bedeutet weniger Steuern, Abgaben und Regulierungen. Doch nahezu jede politische Partei führt am Ende zu mehr Staat, sei es auf nationaler Ebene oder auf der Ebene der EU. Warum?

Veröffentlicht:
von

Die öffentliche Diskussion spaltet die Bevölkerung in zwei Lager: Die einen wollen weniger Staat, weniger Steuern, weniger Abgaben und weniger Regulierungen. Stattdessen wollen sie mehr Freiheiten für den Einzelnen.


Die anderen wollen mehr Staat im Sinne eines sozialen Verantwortungsgefüges. Sie wollen mehr Sozialaufgaben, mehr Steuern und mehr Regulierungen. Sie sehen hauptsächlich den Staat dafür verantwortlich, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Probleme zu lösen.


Doch dieser Antagonismus besteht hauptsächlich in der öffentlichen Diskussion. Hinter der Fassade geht es um ganz andere Dinge. Es geht leider vielen rivalisierenden Lobbygruppen in der Politik NICHT darum, ob man den Staat reduziert, um Steuern zu senken, oder ob man des Staat erweitert, um mehr soziale Verantwortung wahrzunehmen.


Vielmehr geht es um unterschiedliche Interessen, das Staatsgebilde auf Kosten der Steuerzahler zu eigenen Gunsten auszusaugen: Die Banken wollen Sicherheiten und Schutzschirme, die Öl- und Fahrzeugindustrie will mehr Straßenbau, die Bauindustrie mehr staatliche Aufträge, die Bildungseinrichten wollen mehr Fördergelder, die Hilfsorganisationen wollen mehr staatliche Unterstützungen, der militärisch-industrielle Komplex mehr Aufrüstung, die Solar- und Wind-Energie-Branche will mehr Staatsgelder gegen den Klimawandel und die links-alternativen Kulturgruppen wollen staatliche Fördergelder für ihre LGTBQ-Community-Projekte. Der gesamte Hartz-IV-Komplex dreht sich darum, Menschen mittels staatlicher Fördergelder auszubeuten.


Der Staat ist längst zur Melkkuh geworden. Fast alle Wirtschaftszweige haben es sich zur Aufgabe gemacht, in ihre Geschäftsmodelle staatliche Fördergelder und Subventionen einzuplanen. Zahlen sollen die Bürger der Mittelschicht.


Reformen müssen deshalb nicht nur auf der Ebene der Politik erfolgen. Reformieren müssen sich auch die Wirtschaftsunternehmen und Organisationen, die von staatlichen Geldern, Subventionen und Aufträgen abhängig sind. Ihr Geschäftsmodell verhindert es, den Staat wirklich zu reduzieren.

 

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: H.Roth

Ein Bekannter aus der Schweiz sagte einmal zu mir:
"Ihr seid ganz schön dumm. Warum gebt ihr dem Staat so viel Geld?"
Es ist einem deutschen Bürger eben schwer zu vermitteln, dass er selbst verantworlich dafür ist, was mit dem Steuergeld geschieht.

Und zweitens stiehlt der bequem steuerzahlende Bürger sich gerne aus der sozialen Verantwortung in seinem Umfeld. Der Staat macht's! Sozialhilfe wäre kein Thema mehr, gäbe es funktionierende Dorf-, Kirchen-, Nachbarschaftsgemeinschaften, die aktiv und direkt (durch Taten und Finanzen) unterstützt würden.

Der Staat macht's! - ist auch ein verkehrtes Denken bezüglich dem Bildungssystem. Wir Bürger haben die Verantwortung und auch Kontrolle über Schulen und Lehrer an den Staat abgegeben. Nun dürfen wir uns nicht über die Mißstände und Auswüchse wundern.

In allen Fällen, muss sich erst etwas im Denken des Einzelnen ändern, bevor sich etwas im Staat ändert.

Gravatar: Gipfler

Der Staat ist ein oligarchischer Machtapparat in den Händen weniger. Das hat mit Demokratie nichts zu tun.

Die Allmacht des Staates muss aufgelöst, auf das reine Rechtsleben beschränkt und das Wirtschafts- und Geistesleben in die horizontal koordinierende Selbstverwaltung der dort tätigen sachkundigen Menschen entlassen werden. Die herrschenden Egomanen können nur entmachtet werden, indem ihnen ihr staatliches Machtinstrument aus der Hand genommen wird. Sonst wird die Selbstzerstörung der Menschheit weiter fortschreiten.
Vgl.:
http://fassadenkratzer.wordpress.com/2014/09/19/der-staat-als-instrument-der-machtsucht-einzelner/

Gravatar: Dirk S

@ FDominicus

Zitat:"Das ist tatsächliche eine Frage die man - yepp dumm - nennen sollte/könnte. Weil die Wähler sich bestechen lass und weil Sie eben nicht die Parteien wählen die sie nicht bestechen wollen."

Mein Reden, besser könnte ich es auch nicht ausdrücken.

Zitat:"So ja es ist ein Problem der Wähler die "Freibier wollen" und jepp zu dumm sind u erkennen, sei selber werden die Rechnung bezahlen müssen + mehr für die vielen hungrigen Münder rund um den Tisch von "Vater Staat" "

Das Problem ist doch, dass der Wähler hofft, dass andere sein Freibier bezahlen, speziell die "Reichen" sollen blechen. Oder halt der Staat, weil, das kost' kein Geld.
Ich fürchte, viele Wähler kennen nicht den Zusammenhang zwischen Steuern, Sozialabgaben, Sozialleistungen, Gemeinkosten, Infrastruktur, Staatseinnahmenverschwendung und Staatspleite. Langsam wundert mich nichts mehr, was die (nicht nur deutsche) Geschichte betrifft.

Zustimmende Grüße,

Dirk S

Gravatar: FDominicus

"Doch nahezu jede politische Partei führt am Ende zu mehr Staat, sei es auf nationaler Ebene oder auf der Ebene der EU. Warum? "

Das ist tatsächliche eine Frage die man - yepp dumm - nennen sollte/könnte. Weil die Wähler sich bestechen lass und weil Sie eben nicht die Parteien wählen die sie nicht bestechen wollen.

So ja es ist ein Problem der Wähler die "Freibier wollen" und jepp zu dumm sind u erkennen, sei selber werden die Rechnung bezahlen müssen + mehr für die vielen hungrigen Münder rund um den Tisch von "Vater Staat"

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang