Seehofer soll zurücktreten, Söder soll übernehmen

Jungunionisten in Bayern machen gegen Seehofer mobil

Der Wind der Jungen Union in Bayern bläst Horst Seehofer gegenwärtig eiskalt ins Gesicht. Er solle zurücktreten, fordert die Nachwuchsorganisation der CSU, und den Weg für Söder so schnell wie möglich frei machen.

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Das desaströse Ergebnis der CSU bei der Bundestagswahl im September trägt für die Junge Union in Bayern einen Namen: Horst Seehofer. Er habe vor der Wahl elementare Positionen der CSU verraten, sei vor Merkel zu oft in die Knie gegangen und trage als Parteichef die Verantwortung für den zweistelligen Verlust. Die CSU verlor bei der Bundestagswahl 2017 gegenüber der Bundestagswahl 2013 exakt 10,5 Prozent der Stimmen und kam nur noch auf das historisch schlechteste Ergebnis von 38,8 Prozent. 

Beim Kongress der JU am vergangenen Wochenende glänzte Seehofer durch Abwesenheit und meinte, er müsse an den stockenden »Jamaika«-Verhandlungen in Berlin teilnehmen. Sein Kontrahent Söder, der sich zwar immer noch ziert, offen gegen Seehofer anzutreten, war stattdessen vor Ort bei der JU anwesend und wurde nach seiner Rede entsprechend gefeiert. Die fast schon logische Konsequenz daraus: die Stimme derer, die den Rücktritt Seehofers fordern, werden mehr und lauter.

Auch einige regionale Verbände der CSU haben in jüngerer Vergangenheit Seehofer den Rücktritt nahegelegt. Vor allem der stimmgewaltige Bezirksverband München verweigerte Seehofer die Gefolgschaft und präferiert in der Zwischenzeit ganz offen Söder als Parteichef. Vor allem mit Hinblick auf die Landtagswahlen in Bayern im nächsten Jahr sieht die CSU ihre Felle davon schwimmen. Seehofers Politik des beständigen Einknickens vor Merkel habe dafür gesorgt, dass die AfD erstarkt und für viele Menschen im Land zu einer echten Alternative geworden sei.

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