Studie zum Europa-Verständnis der 16- bis 26-jährigen

Jugend in Europa vielfach auf Distanz zur EU

Eine Mehrheit junger EU-Bürger sieht laut einer Studie der TUI-Stiftung die Europäische Union vor allem als Wirtschaftsbündnis und weniger als Wertegemeinschaft. In vielen Fragen steht man der EU äußerst skeptisch gegenüber.

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Bei jungen Menschen in der Europäischen Union ist der Glaube an ein gemeinsames Wertefundament innerhalb der Staatengemeinschaft nur recht gering, stellt die aktuelle Jugendstudie der TUI-Stiftung anhand Erhebungen von YouGov fest.

Bei den zwischen 16 bis 26 Jahre alten Befragten in sieben Ländern der EU sehen nur 18 Prozent eine gemeinsame kulturelle Basis, lediglich sieben Prozent bei den Werten Religion und christliche Kultur. 30 Prozent betrachten die EU vor allem als »Bündnis von Ländern mit gemeinsamen kulturellen Werten«.

Hingegen stellt für 76 Prozent die EU in erster Linie ein »wirtschaftliches Bündnis« dar. Allein eine Minderheit der Befragten in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Polen und Spanien will EU und Europa gleichsetzen. Das machen 36 Prozent, während 56 Prozent darunter sämtliche Länder des Kontinents verstehen wollen.

Das Nationalbewusstsein überwiegt im Selbstverständnis der jungen Menschen. 42 Prozent fühlen sich ausschließlich als Bürger ihres jeweiligen Landes. Weitere 38 Prozent sehen sich zuerst als Bürger ihres Landes und dann als Europäer. Bei sieben Prozent verhält es sich umgekehrt. Drei Prozent sehen sich lediglich als Europäer.

Trotzdem wollen die meisten der jungen Befragten in der EU bleiben. Bei der Frage, ob sie bei einem Referendum für den Verbleib stimmen würden, antworteten die Spanier zu 73 Prozent mit Ja. Anders ist es bei den Griechen, wo es lediglich 52 Prozent sind. In Polen, Italien, Frankreich und Großbritannien liegt die Zustimmungsrate zwischen 58 und 61, in Deutschland bei 69 Prozent.

Klar für einen Austritt ihrer Länder sprechen sich 21 Prozent aller Befragten aus. In Griechenland sind es 31, in Polen 22 und in Frankreich 19 Prozent. Deutschland und Spanien kamen auf zwölf Prozent. Der Rest ist unentschlossen.

Allerdings will eine Mehrheit, dass die nationalen Regierungen wieder mehr Macht zurück übertragen bekommen. Am meisten unterstützt wird diese Forderung bei jungen Griechen (60 Prozent) und Briten (44 Prozent). In Deutschland will das der Umfrage zufolge nur jeder Vierte, 36 Prozent präferieren den bisherigen Status quo.

Die Arbeit der EU wird von den jungen Befragten insgesamt kritisch gesehen: 37 Prozent vermissen konkrete politische Ziele und Pläne der EU. 32 Prozent stören sich an der Zusammenarbeit der Länder untereinander.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Alfred

Die Jugend ist leider viel zu schwul? Schleswig-Holstein-Wahl mit dem hohen Grünen-Stimmenanteil lässt es vermuten.
Aktives Wahlrecht ab 16 bei Landtagswahlen ist wohl eine sozialistische Idee. Staatsangehörigkeit? Warum wurden in Schleswig-Holsten Hinweise in den Wahlbenachrichtigungen mehrsprachig gedruckt?

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

Nun; diese Studie sagt noch sehr viel mehr aus!!! http://www.tuigroup.com/de-de/medien/presseinformationen/ag-meldungen/2017/2017-05-04-tui-stiftung-junge-europaeer-eu-ist-eher-wirtschaftsraum-als-wertegemeinschaft

Und all das hat wohl auch seinen Grund:

„Neue Studie schockt EU: Mehrheit der Politiker "saudumm"!!! http://www.derpressehai.com/article/neue-studie-schockt-EU-meherheit-der-politiker-saudumm/

Vergleicht man nun diese Mehrheit der Politiker in Brüssel mit denen in Berlin:

Welche gravierenden dies bzgl. Unterschiede tauchen dann auf???

Gravatar: siggi

Wenn man in einer schlechten Klasse sitzt, jammert man, lässt es beim Alten. Muss man die Schule wechseln, klagt man, sagt später - der Wechsel von damals hat mich gerettet. Jugend braucht Zwang, wird es später einem danken. Gleichmeierei ist der Anfang vom Ende. Wer nicht strebt, bleibt Loser. Nur so entstehen Innovationen, die später allen zugute kommen. Trennung des Geldes ist hier Hauptmerkmal. Nebenbei darf man sich Europäer fühlen.

Gravatar: Gerd Müller

Wahrscheinlich sehen die jungen Leute nicht alles durch die rosa Brüsselbrille, die von Banken, Konzernen und verdrehten Milliardären bezahlt wird ...

Man hat in Deutschland nach 60 Jahren nicht fertiggebracht, Türken in die Volksgemeinschaft richtig einzubinden, will aber nun ganz Europa unter einen Hut bringen, oder besser gesagt zwingen.
Wer da an Gelingen glaubt, muß zu Arzt, oder ist zu gut für diese Welt !

Gravatar: Armin Helm

In der EU bleiben, sich aber dennoch als Bürger des eigenen Landes zu verstehen, ist paradox. Ich sehe in Europa entweder einen Subkontinent, der lediglich im Geographieuntericht Erwähnung finden sollte, oder eine menschenverachtende, genozide NWO-Ideologie.

Im Kontext der zweiten Variante ein abgewandeltes Wort von Julia Schramm:

"Europa ist nur eine Idee. Europa darf getötet werden."

Übrigens bin ich kein Europäer, weder was die "Werte" betrifft noch im Hinblick auf die "Religion". Ich bin Deutscher, etwas anderes will ich nicht sein.

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