75 Ja-Stimmen aus der Union, je 63 von Grün und Linksaußen

Jens Spahn (CDU) freut sich: Mehr Unions-Abgeordnete haben für "Ehe für alle" gestimmt als Grüne und Linke

Jens Spahn, seines Zeichens Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, CDU-Mitglied und bekennender Homosexueller, freut sich über das Abstimmungsverhalten seiner Parteikollegen am vergangenen Freitag beim Thema »Ehe für alle«: 75 Ja-Stimmen gab es aus der Union; das sind zwölf Stimmen mehr als von den Grünen oder der mehrfach umbenannten SED. Kein Wunde: beide Parteien haben ja auch nur 63 Sitze im Parlament.

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Von einem parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen werden offenbar keine Kenntnisse der gehobenen Mathematik verlangt. Jens Spahn, sich oftmals selbst in Szene setzender bekennender Homosexueller aus den Reihen der CDU im Bundestag, zumindest hat ein besonderes Beispiel der Zahlenauslegung erbracht. Am vergangenen Freitag stimmte das Parlament über die Ehe für alle ab. Mit großer Mehrheit passierte der von R²G initiierte und von Merkel beschleunigte Gesetzesvorschlag den Bundestag. Auch 75 Mitglieder der Unionsfraktion (von 309 anwesenden Abgeordneten) stimmten zu.

Dieser Anteil von nicht einmal einem Viertel der »Unionisten« ließ Jens Spahn in ein Freudengeheul ausbrechen. »Es haben mehr Abgeordnete von CDU/CSU für die Öffnung der Ehe gestimmt als von Linken oder Grünen« teilte er der Welt über »Twitter« mit. Und: »Freue ich mich sehr drüber!« Herrn Spahn ist es offensichtlich in der großen Freude über das Abstimmungsergebnis komplett entgangen, dass rein rechnerisch weder die Grünen noch die mehrfach umbenannte SED einen Wert von 75 Stimmen erreichen konnte; sie stellen jeweils lediglich 63 Abgeordnete im Bundestag.

Die entsprechenden Kommentare auf diesen Tweet ließen auch nicht lange auf sich warten. Von einer Milchmädchenrechnung ist die Rede, man habe mit der Abstimmung der »siechen SPD wieder ein Momentum verschafft« oder aber man nutzt das stilistische Mittel der Ironie. AfD-Vize Beatrix von Storch kommentierte den Beitrag von Jens Spahn auf ihre bekannte Art: »Ja. Glückwünsche. Das ist wirklich gaaaanz toll.« 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Werner

Spahn dieser elende Hetzer gegen die Rentner, setzt sich jetzt für die Schwule und Lesben ein. Will dieser Möchtegern Politiker wieder mal in die Schlagzeilen

Gravatar: Catilina

@H. Roth: danke für den Tip! Habe mir die Visagen angesehen, 22 der Ja-Stimmen bei CDU/CSU kamen von Frauen (wie v.d.Leyen), die anderen von Männern welche so aussehen, als hätten sie im Eigeninteresse abgestimmt.

Gravatar: Realist

Was sagen jetzt die Kanzeln?
Denen ihr Rat muss doch jetzt heissen: nie mehr die Ehezerstörer CDU/CSU wählen! Aber welche Partei dann? Vor der AfD haben die Kanzeln ja auch schon gewarnt, kommt als "Notlösung" trotz Einsatz für die bisherige Ehe also nicht in Frage. Ich glaub, da bleibt nur noch ein Rat von der Kanzel: im September zu Hause bleiben!

Gravatar: freerob

Bundesverfassungsgericht anrufen, vielleicht ist ja noch etwas zu retten !

Gravatar: Michael K.

Jens Spahn sehen und sofort auf den AUS-Knopf drücken ist für mich sozusagen eine Amtshandlung. CDU und
Homokram passen meiner Meinung nach nicht zusammen. Homokram ist m.E.nicht christlich (siehe Römer 1 NT). Die EKD geht nach meiner Ansicht einen total falschen Weg. Ich habe diese SPD-ähnliche Organisation verlassen. Das war nicht leicht, aber ich bin
jetzt froh über meine Entscheidung.

Gravatar: Rolo

Na ja, Jens Spahn, der selbsternannte Mr. Superman der CDU. Schön das er sich über das Ergebniss der Abstimmung freut. Doch zur längst überfälligen Gleichstellung, Gleichgeschlechtlich Liebender Bürger ist es in der Union noch ein weiter Weg! Gerade mal 2,4% der Unions Abgeordneten im Deutschen Bundestag haben für diese Gleichstellung und gegen Diskriminierung Gleichgeschlechtlich Liebender abgestimmt! Die Abgeordneten von SPD, den Grünen, den Linken, aber zu 100%! Einfach nur peinlich und unglaubwürdig, diese Augenwischerei und versuchte, gezielte Volksverdummung, like Merkel! Das einzige was mich überrascht hat ist das Ursula von der Leyen dafür gestimmt hat!

Gravatar: Kgu

Bei aller Freude über diese Sturzgeburt bei einer Abstimmung hätte man Herrn Spahn fragen sollen, ob die " Ehe für Alle" nunmehr auch auf den Personenkreis der Mehrfachehen/Polygame Ehen ausgeweitet werden soll. Da das Thema " Ehe für Alle"ja im Augenblick mehr auf " den Nägeln gebrannt" hat - obwohl das Schlüsselereignis lt Merkel bereits 2004 stattfand- als die Frage des momentan anstehenden " Familiennachzuges " würden mich weitere " Spontanentscheidungen" sehr interessieren !

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