Keine Bewegung in den Verhandlungen

»Jamaika« steckt in der Sackgasse

Das ach so vollmundig angekündigte Projekt der »Jamaika«-Regierungskonstellation steckt fest. Selbst die Kritik in den Altmedien für die stockenden Verhandlungsrunden und sogar die der Verhandlungsteilnehmer ist vernichtend.

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Wie wurde nach der Bundestagswahl im September 2016 das Projekt »Jamaika« mit Vorschusslorbeeren seitens der Medien bedacht. Von einem neuen Wind war die Rede, ein Umschwung sollte es sein, das Brechen mit verkrusteten Strukturen. Es schien fast so, als sei eine solche Regierungskonstellation aus CDU/CSU, FDP und den Grünen die Antwort auf alle Fragen der Gegenwart und der nahen Zukunft. Doch betrachtet man den aktuellen Stand der Verhandlungen (Stand ist der richtige Begriff, denn ein Fortschritt ist nicht zu erkennen), so steht dieses Projekt offenbar vor dem finalen Kollaps.

Aus dem neuen Wind ist laut Wolfgang Kubicki (FDP) ein »Sturm über Jamaika« geworden. Ein Scheitern der Verhandlungen sei nicht ausgeschlossen. Für Andreas Scheuer (CSU) müsse in der kommenden Verhandlungsrunde unbedingt ein »großer Sprung nach vorne kommen«. Und selbst bei den Grünen sieht man laut Claudia Roth noch »richtig, richtig viele Baustellen«. Aus der CDU meldet sich niemand zu Wort; in deren Reihen dreht sich ohnehin alles nur um den Machterhalt. Da ist es ganz egal, wer sich unter Merkel in die Koalition zwingen lässt.

Streitgründe gibt es genug: bei Klimaschutz, E-Mobilität, Europa, sozialer Sicherheit, Flucht und Integration, Vorratsdatenspeicherung, Rüstungskontrolle und Entwicklungszusammenarbeit gebe es keine Einigung. Und auch die Abschaffung des Solidaritätszuschlags ist längst nicht beschlossene Sache.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Doch betrachtet man den aktuellen Stand der Verhandlungen (Stand ist der richtige Begriff, denn ein Fortschritt ist nicht zu erkennen), so steht dieses Projekt offenbar vor dem finalen Kollaps.“ …

Mit anderen Worten: „Das war´s, Frau Merkel – Neuwahlen oder Minderheitsregierung“!!!

Nachdem ich mir die Ergebnisse der letzten Bundestagswahl allerdings noch einmal ganz genau betrachtete, wurde auch in meine Augen deutlich:

„Bei 77 Prozent Wahlbeteiligung haben wir also das beschämende Ergebnis, dass gerade mal knapp 15 Prozent der Wähler wirklich aktiv für eine weitere Kanzlerschaft Merkels gestimmt haben. Die wird es nicht geben.“ http://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-2017/das-wars-frau-merkel-neuwahlen-oder-minderheitsregierung/

Was aber geschieht, wenn die Koalitionsverhandlungen scheitern? Der folgende Link stellt gleich mehrere Szenarien dar, wie es in Deutschland weiter gehen ´könnte`:
https://www.merkur.de/politik/was-passiert-wenn-koalitionsverhandlungen-scheitern-jamaika-bundestagswahl-2017-zr-3129245.html

Gravatar: Heinz Becker

1. War das nicht 2017?

2. Klimaschutz? "CO2-Lüge" wäre wohl treffender.

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