Italienische Schuldenquote mehr als doppelt so hoch wie zulässig

Italiens hoher Schuldenstand macht in Brüssel Sorgen

Schon länger stagniert die Wirtschafts- und Finanzlage in Italien. Das geht auch einher mit einer hohen Gesamtverschuldung. Diese ist doppelt so hoch wie die Maastricht-Kriterien vorsehen. Die EU-Kommission stellte Italien nun unter verschärfter Beobachtung.

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Die EU-Kommission hat Italien wegen seiner hohen Gesamtverschuldung unter verschärfte Beobachtung gestellt. »Im Falle Italiens gibt die anhaltende hohe Staatsverschuldung zur Sorge Anlass«, teilte die Brüsseler Behörde nach ihrer Bewertung der Haushaltspläne der Mitgliedstaaten mit.

Der italienischen Regierung wurde daher in einem Brief mitgeteilt, dass die EU-Kommission im Frühjahr 2018 erneut bewerten werde, »ob Italien den Richtwert für den Schuldenabbau einhält«.

»Jeder kann anhand der Zahlen sehen, dass die Situation in Italien sich nicht verbessert«, sagte EU-Vizekommissionspräsident Jyrki Katainen nach der Kommissionssitzung. »Sämtliche Italiener sollten wissen, wie die Lage wirklich ist«, ergänzte Katainen.

Der Herbstprognose der Kommission zufolge ist Italiens Gesamtverschuldung die zweithöchste in der EU nach Griechenland. In diesem Jahr wird sie voraussichtlich 132,1 Prozent der Wirtschaftsleistung betragen. Für die kommenden Jahre strebt man einen Rückgang auf 130 Prozent an.

Im Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt wird als Ziel ein Gesamtschuldenstand von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vorgegeben. Diesen erreicht aber nach der jahrelangen Finanzkrise kaum ein Mitgliedstaat. Im Schnitt kommen die 19 Länder der Eurozone aktuell auf eine Gesamtverschuldung von etwa 89 Prozent.

Die Kommission fordert in ihrem Jahreswachstumsbericht die Mitgliedstaaten insgesamt auf, die relativ günstige Wirtschaftslage zur Schuldenreduzierung zu nutzen. »Es muss auch weiterhin prioritär darauf hingearbeitet werden, die hohen Schuldenstände abzubauen und erneut Finanzpolster zu bilden«, erklärte man aus Brüssel.

Weiter heißt es: »Zu diesen Bemühungen beitragen kann es, Steuerschlupflöcher zu schließen, die Zusammensetzung der öffentlichen Finanzen qualitativ zu verbessern und Ausgaben gezielter zu tätigen.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ulli P.

zu meinem Kommentar vom 22.11. - 1824 h

Leider erwähnen der Staatsrundfunk und auch die Mainstreammedien unter staatsgeführter dpa den AfD-Antrag von Alice Weidel mit keinem Wort!

Aber sie empören sich stets aufs äußerste, wenn sie mit Attributen wie Lügen-/Lückenpresse bedacht werden ...

Gravatar: Klingler

Warum sollte man beunruhigt sein, oder sich Sorgen machen? Null Problemo. Zur Not wird eine neue Währungsunion gemacht. Und das Wichtigste ist, der Michel, der für alles seinen Kopf hinhalten muss, hat vollkommen keine Peilung, kapiert es einfach nicht. Er tut nur so! Es ist schon lustig erschreckend, wenn man sich mit Leuten unterhält, deren oberflächliches Wissen, dem eines Kleinkindes entspricht. Ich sehe für die Zukunft ....... .

Gravatar: AlbertNola

@Rainer Stelling - Wir brauchen keine blauen Briefe. Wir haben die EZB von Mario Draghi, wir haben den EURO, die härteste, die stabilste, die beste Währung der Welt!!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

.. „Schon länger stagniert die Wirtschafts- und Finanzlage in Italien. Das geht auch einher mit einer hohen Gesamtverschuldung. Diese ist doppelt so hoch wie die Maastricht-Kriterien vorsehen“ …

Wo aber liegt das Problem?

„Die EU hat sich knallharte Kriterien für die Staatshaushalte ihrer Mitglieder gegeben.“ Nur fünf Länder ignorieren diese!

Ist es nicht äußerst merkwürdig, dass Griechenland nicht dazu gehört? https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtschaft/sorgenkinder-diese-fuenf-staaten-geben-mehr-geld-aus-als-die-eu-erlaubt_H883554809_263515/

Allerdings denke ich, dass Italien der EU dies bzgl. schon deshalb keineswegs schaden kann, weil der Vatikan mit dem Heiligen Vater einen Staat im Staate bildet, und der Silvio Berlusconi - sowie seine vielen Arme zur Mafia - doch auch greifbar sind!!!

Steckt Deutschland nicht schon deshalb in einem viel größeren Dilemma, weil es nicht nur Italien - und mit diesem Land die gesamte EU - finanzieren muss, sondern z. T. auch die USA?

Da sich unsere Göttin(?) der Zahlung von Steuern deutscher Milliardäre nun scheinbar auch noch weitgehend entzog https://www.jochen-roemer.de/Gottes%20Warnung/Hintergrund/Archiv/Beitraege/Brief%20eines%20Milliard%C3%A4rs%20aus%20Bayern%20an%20Frau%20Merkel.pdf:

Wäre es für sie nicht sehr viel günstiger, den Vatikan im Rahmen der von ihr angestrebten NWO nach Deutschland umzusiedeln und zur Zahlung entsprechender Abgaben zu ´verpflichten`???

Allerdings denke ich auch, dass dies alles insofern viel einfacher zu Händeln wäre, wenn sie den Teil der Welt, den sie jetzt schon unter ihrer NWO wähnt, ganz einfach mit einer grenzenlos-himmlischen Währung überzieht!!!

Gravatar: Rainer Stelling

Die Europapolitik dümpelt auch nur noch so vor sich hin. Es werden doch sonst immer blaue Briefe an die Staaten verschickt, wenn die Schulden des Landes zu hoch sind und darin werde Strafzahlungen angedroht. Aber die Euronasen haben auch erkennen müssen, dass man einem nackten Staat nicht in die Tasche fassen kann. Welch eine Weise Erkenntnis!

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