New York ist, glaubt man Frank Sinatra, die Stadt, die niemals schläft. Zwischen dem Port Authority Bus Terminal, dem meist genutzten Busbahnhof der Welt, und dem Times Square, ist es nur ein Katzensprung. Beide Stationen werden mit einem Tunnel verbunden. In der Vorweihnachtszeit ist es in diesem Bereich der Stadt noch lebendiger, noch hektischer, noch voller als sonst im Jahr. Genau hier, in diesem Verbindungsgang, wollte ein 27-jähriger Mann, der aus Bangladesh stammt, das vorweihnachtliche New York mit Terror, Tod und Schrecken überziehen. Seine selbst gebastelte Rohrbombe zündete er gestern Morgen zur Hauptverkehrszeit in dem Tunnel.

Doch zum Glück waren die Kenntnisse des Täters, Akayed Ullah, nach derzeitigem Ermittlungsstand der New Yorker Polizei sei er durch islamische Propaganda beeinflusst worden und fühlte sich berufen, den Anschlag durchzuführen, als Bombenbastler nur rudimentärer Natur. Denn bei dem Versuch, die Bombe zu zünden und sich selbst mitsamt einer Vielzahl der Pendler und Touristen in den gut gefüllten Gang in den Tod zu schicken, versagte der Großteil des Sprengsatzes. Statt einer heftigen Detonation, die diesen Abschnitt des Tunnels in ein Schreckensszenario verwandelt hätte, gab es lediglich eine leichte Explosion, die drei Verletzte forderte; vier, wenn man den verhinderten Selbstmordattentäter mit einbezieht.

Wäre der Sprengsatz, wie von dem 27-jährigen islamischen Terroristen erhofft, komplett detoniert, hätte es nach Schätzungen des New Yorker Bürgermeisters de Blasio deutlich mehr Opfer gegeben. An Halloween (31. Oktober) war im Süden Manhattans ein Usbeke mit einem Kleinwagen gezielt in eine Menschenmenge gerast und hatte acht Menschen ermordet und zahlreiche weitere schwer verletzt.