Trumps Devise: wer in den USA verkaufen will, soll auch in den USA produzieren

IPhone-Riese baut Mega-Werk in Wisconsin

Der taiwanesische IPhone-Hersteller Foxconn investiert zehn Milliarden US-Dollar, um ein Mega-Werk im US-Bundesstaat Wisconsin zu errichten. Bis zu 50.000 Arbeitsplätze sollen in dem neuen Werk entstehen.

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Ein elementarer Bestandteil der Politik Trumps war und ist es, Arbeitsplätze in den USA zu schaffen. Um das zu erreichen, hatte er eine klare Botschaft verkündet: wer Waren in den USA verkaufen wolle, der habe auch Arbeitsplätze in den USA zu errichten. Er, Trump, würde es nicht zulassen, dass Unternehmen ihre Arbeitsplätze zum Beispiel nach Mexiko auslagerten, um dort billiger produzieren zu können, ihre Waren aber auf dem US-Markt für teures Geld abzusetzen. Ein solches Vorgehen würde er mit hohen Strafzöllen auf diese Waren quittieren, hatte er im Wahlkampf angekündigt. Einige Automobilhersteller hatten daraufhin geplante Investitionen in Mexiko verschoben und stattdessen ihre Werke in den USA punktuell modernisiert.

Ein ganz großer Wurf ist Trump nun mit dem taiwanesischen Konzern Foxconn gelungen. Der Hersteller von IPhone-Displays ist einer der größten Zulieferer von Apple und beschäftigt weltweit über eine Million Menschen. Auch in den USA ist Foxconn derzeit präsent: in Harrisburg im Bundesstaat Pennsylvania gibt es bereits ein kleineres Werk.

Aber das Projekt, das Foxconn nun umsetzen will, stellt das Werk in Harrisburg weit in den Schatten. Rund zehn Milliarden US-Dollar will der Technologiekonzern investieren, um sein Mega-Werk in Wisconsin zu errichten. Insgesamt, so heißt es in einem Bericht der »Washington Post«, will Foxconn so bis zu 50.000(!) Arbeitsplätze vor Ort schaffen. Das würde Foxconn dann in der Zahl der Beschäftigten auf eine Stufe wie Chrysler katapultieren.

Trump und Foxconn-Chef Terry Gou verkündeten die Investition gemeinsam im Weißen Haus. Dies sei »ein großer Tag für Amerika«, sagte Trump. 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Bernd W.

Die Globalisierung ist die größte Klimakillermaschinerie die es gibt. Dagegen ist es wichtig, sein Land in Ordnung zu bringen und wenn die Produkte dann gut sind, dann können diese Waren auch in den Ländern produziert werden, die dort dann gekauft würden. Dieses ganze Hin- und Hergefahre ist nicht gut für Mensch und Umwelt. Wenn also bspw. die heimische deutsche Wirtschaft ihre Produkte in Afrika verkaufen will, müssen diese Produkte auch in Afrika hergestellt werden und natürlich dürfen diese Produkte dann auch nur in Afrika verkauft werden, so wird verhindert, dass billig hergestellte Waren exportiert werden und der Lohn in der dritten Welt endlich steigt, denn nur so können sich diese Menschen diese Waren auch leisten.

Gravatar: Freigeist

Die Strategie dieses Unternehmers war schon lange bekannt. Er hat schon vor Jahren angekündigt, sobald es preislich möglich ist, in USA vollautomatisch mit Robotern zu produzieren. Dies wird auch die Textil-Industrie treffen, sobald es preislich sich rechnet, werden wieder Hemden und Hosen in der EU mit Robotern produziert werden.

Gravatar: Dirk S

@ Gernot Radtke

Zitat:"Wenn die künftig in USA produzierten IPhones nicht wettbewerbsfähig sein sollten (wegen höherer Lohnkosten z.B.), nützt seinem Hersteller Foxconn dessen Produktion in USA wenig,"

Doch, wenn Trump auf nicht in den USA hergestellte iPhones hohe Zölle erhebt. Apple kommt ohne den Start- und Heimatmarkt USA nicht aus, wenn da kein Hype generiert wird, läuft das Geschäft nicht. Genaugenommen sitzt Trump da tatsächlich am längeren Hebel.
Mal abgesehen davon, dass man die Produktion so gestalten kann, dass die Lohnkosten nur einen gringen Anteil an den Produktionskosten haben. Die deutschen Produktionsanlagenbauer werden sich jetzt schon freuen.

Zitat:"Dem Markt ist schnurz, wo ein Produkt hergestellt wird;"

Jain. Nicht nur der Herstellungsort ist wichtig, sondern auch der Marktzugang und den will Trump neu regeln. Es nützt Ihnen nichts, wenn Sie in Vietnam billig produzieren, Ihr Produkt aber durch Zölle teurer wird, als wenn Sie in den Staaten produziert hätten. Und genau das ist Trumps Ansatzpunkt.

Zitat:" nur schlechter darf es nicht sein und teurer als außerhalb der USA produzierte."

Auch hier: Trump hat vor, die Bedingungen zum Zugang zum US-Markt zu ändern. Folglich ändern sich auch die Wirtschaflichkeitsberechnungen. Und der Unterschied, ob eine bestimmt Produktionsmaschine in China oder den USA steht, ist für die Qualität des Produktes unerheblich.

Zitat:"Gegen den Markt kommt auch ein Trump nicht an."

Er kann aber die Zugangsbedingungen zum US-Markt festlegen. Und ja, er kann so den Markt beeinflussen. Dass weiß er und das weiß auch der "Markt".

Was glauben Sie wohl, warum alle Welt bei seinen Plänen aufgeschrien hat? Weil vor her alle ihre Produkte leicht in den USA absetzen konnten. Trump hingegen will den Zugang zum US-Markt im Sinne einer erhöhten US-Produktion neu regeln. Was letztendlich bedeutet, dass Teile der Konsumgüterproduktion aus anderen Ländern in die USA wandern müssen. Und da scheien natürlich viele auf.

Zitat:"Zu einem mit Steuermitteln subventionierten Strohfeuer mag es reichen."

Hat Trump irgendetwas in diese Richtung unternommen? Ich habe davon nichts mitbekommen, haben Sie da vielleicht einen Link?

Zitat:"Rote/grüne Ökonomie" usw.

Yo!

@rinhard

Ok. Wir sollten die Politiker zwangsweise zu ein paar Unterrichtseinheiten "Globalisierter Handel in der Bronzezeit" verpflichten. ;-)

Glbalisierbare Grüße,

Dirk S

Gravatar: rinhard

@ Dirk S

Ich möchte in keinster Weise Ihrem intellektuell scharfen
Diskurs über historische Globalisierungsentwicklungen widersprechen. Warum auch, denn es stimmt ja was Sie sagen.

Allerdings habe ich meine etwas kulissenhafte Wort-
schöpfung "Globalisierungstheater" weniger im philo-
sophisch-historischen Sinne gemeint, sondern mehr
die aktuelle Situation der Globalisierung und im Gefol-
ge derer auch deren spürbare Nachteile. Zugegeben,
diese Nachteile spüren Besitzende weniger als die, die
nur als Werkzeug der Globalisierung dienen. Da mag
sich dann wohl der Kreis zur Bronzezeit doch wieder
finden.

Gravatar: Gernot Radtke

Wenn die künftig in USA produzierten IPhones nicht wettbewerbsfähig sein sollten (wegen höherer Lohnkosten z.B.), nützt seinem Hersteller Foxconn dessen Produktion in USA wenig, Dem Markt ist schnurz, wo ein Produkt hergestellt wird; nur schlechter darf es nicht sein und teurer als außerhalb der USA produzierte. Gegen den Markt kommt auch ein Trump nicht an. Zu einem mit Steuermitteln subventionierten Strohfeuer mag es reichen. Rote/grüne Ökonomie (die Energiewende z.B.) bringt nur ineffiziente und extrem labile Unternehmensstrukturen hervor, die nur per Gesetzeszwang (das EEG z.B.) bestehen können, nicht weil die Bürger/Konsumenten dies so wollten, die ja rechnen können. Und ungerecht sind sie noch obendrein, da der größere Teil der Bürger mangels Eigentum sich keine hochsubventionierte Voltaik aufs Dach bauen kann und die Habenichtse so auch noch für den Profit der Wohlhabenderen bezahlen müssen. Nur munter hinein in die Bürokraten-Ökonomie! Ihr ‚Erfolg‘ ist historisch nachgerade überwältigend.

Gravatar: Dirk S

@ rinhard

Zitat:"Globalisierungstheater"

Globalisierung ist an sich nicht schlechtes, die gab es schon in der Bronzezeit (und hat damals für steigenden Wohlstand gesorgt). Es ist eine Frage, wie man sie ausgestaltet. Fair (also keine Zölle oder gleiche Zölle in beiden Richtungen und eben auch entsprechende Warenflüsse bzw. Handelsvolumen) schafft Globalisierung Wohlstand, unfair (also einer will für sich Privilegien im Handel beansprucht) Leid.
Da war man in der Bronzezeit wohl schon weiter...

Globale Grüße,

Dirk S

Gravatar: rinhard

Wenn das klappt, dann wird Mr. Trump ein ganz großer
amerikanischer Präsident werden und von dem sog. Durchschnittsamerikaner heiß verehrt und geliebt. Und das finde ich großartig.

Dagegen ist das gesamte Globalisierungstheater und
linkes Geschwafel ein Nichts!

Ich würde wünschen, daß auch in Europa bald ein Trump gefunden würde. Es wird Zeit die politische Weltuhr wie-
den auf den Kopf zu stellen.

Gravatar: Hand Meier

Es ist eigentlich ein wunderschönes Beispiel für eine konstruktive Politik, die der inländischen, eigenen Bevölkerung zugute kommt, wie sich Mr. Trump für die Interessen seiner Wähler einsetzt.
Aus Sicht der Arbeitnehmer und ihrer Interessen-Vertreter handelt Mr. Trump absolut richtig, er verschafft dem amerikanischen Arbeitsmarkt neue Arbeitsplätze.
Damit steht er aktiv gegen die Globalisierung, bzw. die Auslagerung von Arbeitsplätzen und dem Lohn-Dumping in der dritten Welt, wo eine Menschen verachtende Ausbeutung stattfindet.

Was Herr Trump für einen Kurs fährt, ist klar zu sehen, er schützt die eigene Bevölkerung und verhilft ihr zu mehr Wohlstand.

Damit habe ich die eine Seite seiner Aktivitäten umschrieben.
Wenn ich mir nun alle bitterbösen Trump-Kritiker betrachte, dann fällt auf, die wollen also die Ausbeutung in der dritten Welt,, die wollen eine Massen-Einwanderung mit Riesen-Problemen, die hassen einen Familien-Menschen wie Mr. Trump, weil sie selbst ganz offensichtlich keine Familien-Menschen sind.
Also zu einer sehr kleinen Minderheit gehören, die unsere Gesellschaft umkrempeln will.
Mit all den Schwachsinnigkeiten, wie Gender, Energiewende, Klimaschutz, und Scharlatanen-Projekten gehässiger, Menschen verachtender Hedonisten, ohne einer Spur von echtem verantwortlich Sein.

Gravatar: Dirk S

Wenn das klappt, dann werden viele Donald für seinen Erfolg hassen. Schon allein, weil er für seine Wähler zu liefern angefangen hätte. Schließlich ist das Einhalten von Wahlversprechen bei Berufspolitikern verpönt.

Scheint so, als wenn sich bereits die ersten Spitenmanager auf Donald eingestellt haben. Wenn Foxconn tatsächlich ein Werk mit 50k Arbeitsplätzen aufbaut, dann werden wohl auch andere Hersteller folgen. Und wenn Donald so um die 5 Großwerke an Land gezogen hat, dann sollte ihm seine Wiederwahl sicher sein. Und ein Freifahrtschein, denn in den Staaten dürfte er dann sakrosankt werden.
Dann klappts auch mit einer Gesundheitsreform.

Na ja, schauen wir mal, ob's mit Foxconn klappt. Ich würd's den Amis echt gönnen.

Great Greetings,

Dirk S

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