In der zweitgrößten Nation der Erde kochen die Gemüter

Indischer Premierminister Modi wegen Bargeldreduzierung unter Druck

Die radikale Bargeldreduzierung hat mehrere hundert Millionen Menschen ohne Bankkonto in Not gebracht. Die Opposition ist aufgebracht. Rahul Gandhi hat einen Untersuchungsausschuss wegen Korruption gegen Premierminister Modi gefordert.

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Es ist ein Glaubenskrieg. Indien ist gespalten. Die Elite feiert die Bargeldreduzierung. Die Internet-Firmen verzeichnen große Zuwächse. Banken freuen sich über neue Konto-Eröffnungen. Indiens Premierminister hat seinen Weg in die "cashless society", in die bargeldlose Gesellschaft angekündigt.

Ein anderer Teil der indischen Bevölkerung dagegen ist aufgebracht. Mehrere hundert Millionen Inder haben nicht einmal ein Bankkonto. Viele können nicht lesen und schreiben. Der Alltag ist durch die Bargeldreduzierung schwierig geworden. Viele haben Probleme, an Geld zu kommen, um ihre Geschäfte weiter zu führen.

Der Oppositions-Politiker Rahul Gandhi hat einen Untersuchungsausschuss gegen den indischen Premierminister Narendra Modi gefordert, wie der Guardian berichtete. Es geht um Korruptionsvorwürfe. Diese stehen zwar nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Bargeldpolitik. Doch der Zeitpunkt ist entsprechend gewählt. Denn der Druck auf Modi wächst und wächst. Gandhi ist ein scharfer Kritiker von Modis Bargeldreform.

Wie der Guardian an anderer Stelle berichtete, hat die neue Politik der Bargeldreduzierung und des Abzugs großer Scheine aus dem Geldverkehr massive Probleme verursacht.

So wird beispielsweise von einer Jeans-Fabrik in Dehli berichtet, die rund 80 Prozent der Arbeitskräfte verloren hat. Die Arbeiter seien wieder zu ihren Dörfern zurückgekehrt, weil sie nicht ausbezahlt werden können.

Experten warnen: Es sei das größte Geldexperiment in der Geschichte. Ausgerecht in einem armen Land wie Indien, in dem mehr als eine Milliarde Menschen leben, und das zu den Ländern gehört, die am meisten vom Bargeldverkehr abhängig sind, wird dieser irrsinnige Geldversuch gestartet. Bisher wurden rund 90 Prozent aller Lohnauszahlungen in Bargeld ausgezahlt.

 

 

 

 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Sam

Was da in Indien abging, wurde meiner Meinung nach von langer Hand geplant und der Zeitpunkt der Durchführung dieser Machenschaft war klug gewählt... denn die Welt war mit Wahl von D. Trump beschäftigt! In Schwellenländern werden Versuche durchgeführt... um die Mobiltelefone auszuprobieren, mussten afrikanische Staaten hinhalten. Das Establishment der machtgierigsten Hochfinanz benutzt für seine Probeläufe die Ärmsten der Armen, denn die haben keine Anwälte, die sich für ihre Rechte einsetzen. Und wie der vorangehende Schreiber es auf den Punkt bringt, glaubt dann die schlafende westliche Mittelschicht, da hätte ein "nicht kluger indischer Minister" nur eine Dummheit begangen und alles ist "ohne wirklichen Wiederstand" gegessen. Da kann ich nur sagen: Leute erwacht aus eurem Konsum-Leben-Schlafen! Werdet kritsch und lasst euch nicht tagtäglich durch die FED & Co. plumpe Bären auf die Nase binden... Was da derzeit - und das schon seit einigen Jahrzehnten weltweit abgeht, sind keine Verschwörungstheorien sondern -praktiken! Öffnet die Augen und sagt NEIN zu diesen Machenschaften der reichsten Zirkeln dieser Welt!

Gravatar: Hans von Atzigen

Na ja Verschwöhrungstheorien haben ja Hochkonjunktur.
Doch damit liegen die falsch, die ist etwas anderes am Wirken.
Schlicht Innkompetenz, Gebastel, Ratlosigkeit.
Die müssten doch grundsätzlich wissen was im Land abgeht wie die heimische Wirtschaft und aufgestellt ist wie die funktioniert?
Offenbar ist das NICHT der Fall, schlicht oberpeinlich.
Einzelindividuen oder Gruppen kann man sicher mit entsprechendem vorgehen unter kontrolle halten, ab Volumina X geht das nicht mehr,die riskieren soziale Verwerfungen, die wiederum ab Volumina X kippen und ausser Kontrolle und Kontrollmöglichkeiten geraten.
Glaubt denn die Vergleichsweise ,,dünne,, Oberschicht allen ernstes sie könnten gegen eine Milliarde und mehr
standhalten?
Tja bliebe noch die allerletzt Option, Armee.
Doch auch das hat seine Grenzen, ewig kann man eine
Armee nicht entsprechend belasten.Irgendwo ist sense
denn eine Armee ist Teil eines Volkes, Soldaten sind immer auch Bürger des Staates.
Sollte das ausser Kontrolle geraten, dann droht Indien ein Desaster Epischer Grössenordnung.
In den Dimensionen noch nie dagewesen in der gesamten Menschheitsgeschichte.
Vergleichbares in dieser Richtung,in kleinerer Dimension,ist aus der Chinesischen Geschichte bekannt, die Opferzahlen gingen damals jeweils in
zweistellige Millionenzahlen.Eines der grössten ist aus dem 19. jahhundert bekannt, rund 30 Millionen in einer
einzigen Provinz in Zentralchina.
Schlicht Wahnsinn was da so teilweise auf diesem Planeten abgeht schlicht Irre.

Gravatar: Jogi Bär

Im dem obigen Artikel hat sich ein Fehler eingeschlichen. Rahul Gandhi ist nicht ein Nachkomme von Mahatma Gandhi. Rahuls Grossvater war Jawaharlal Nehru und seine Tochter war Indira Gandhi. Indiras Ehemann, Feroze Gandhi, hatte den gleichen Nachnamen wie Mahatma, ist aber nicht verwandt und verschwägert mit den Nehrus. Feroze Gandhiwar ein Parse und kein Hindu.
Rahuls Vater war Rajiv Gandhi, ältester Sohn von Indira Gandhi und seine Mutter Sonia, eine gbürtige Italienerin. Rajiv Gandhi wurde bei einem Attentat 1991 ermordet.
Bitte, falls möglich, korrigieren.

[Danke für den Hinweis, d. Redaktion]

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