CSU-Chef und Ministerpräsident plant über 2018 hinaus zu amtieren

Horst Seehofer will nicht mehr aufhören

Vor der letzten bayerischen Landtagswahl 2013 kündigte Seehofer an, dass er seine Ämter als CSU-Chef und Ministerpräsident bis 2018 übergeben werde. Heute gab der 67-jährige bekannt, darüber hinaus noch einmal anzutreten.

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Entgegen seiner früheren Ankündigung, als bayerischer Ministerpräsident und CSU-Chef bis spätestens 2018 abzutreten, will Horst Seehofer jetzt doch weiter machen. Das gab der 67-jährige am Montag nach einer Sitzung der Parteispitze in München bekannt.

Darüber hinaus habe man sich verständigt, dass der bayerische Innenminister Joachim Herrmann als Spitzenkandidat der CSU für die Bundestagswahl im September ins Rennen gehe. Der 60-Jährige soll auf Platz 1 der CSU-Liste stehen. Offiziell werde die gesamte Landesliste dann Anfang Mai beschlossen.

Schon seit einiger Zeit wurde darüber spekuliert, ob Seehofer in der einen wie anderen Funktion weiter amtieren wolle. Einigen eng vertrauten Parteifreunden soll er bereits im Vorfeld seine Ambitionen mitgeteilt haben.

Seehofer erklärte kurz vor der letzten Landtagswahl 2013, dass er zum letzten Mal als Ministerpräsident antrete und 2018 für ihn auch als CSU-Chef Schluss sei. Als wichtiges Ziel nannte er, einen geordneten und friedlichen Übergang auf seinen Nachfolger zu regeln. Davon rückte er in den letzten Jahren immer weiter ab.

Eine Vielzahl prominenter Parteivertretern hatte in den vergangenen Wochen eine Fortsetzung der Seehofer-Ära gefordert und lieferte somit eine entsprechende Grundlage für Seehofers Entscheidung.

CSU-Vize und EVP-Fraktionschef Manfred Weber begrüßte diese. »Ich finde es gut, wenn er weitermacht. Ein guter Tag für die CSU.« Ebenso lobte er die geplante Spitzenkandidatur Herrmanns. »Er hat in Bayern bewiesen, wie innere Sicherheit funktioniert, deshalb ist er für die CSU ein hervorragender Spitzenkandidat.«

Der bayerische Finanzminister Markus Söder, der als ein möglicher Nachfolger gehandelt wurde, versprach dem CSU-Chef seine »ehrliche Unterstützung«. Die jetzt verfolgte Lösung scheine die stärkste Formation zu sein.

Einige in der CSU argwöhnen unterdessen, Seehofer höre auch deshalb nicht auf, weil er der einzige sei, der Söder ausbremsen könne. Seehofer ging in den letzten Jahren zu dem 50-jährigen Kronprinzen auf Distanz, jedoch gilt der Nürnberger als sehr einflussreich.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: die Vernunft

Mal abgesehen von dem Wert dieses Kaspers und Verräters seiner Wähler, es ist in den Altparteien schon, wie in der Sowjetunion vor Michail Sergejewitsch Gorbatschow. Bis das der Tod ihn holt! ...

Das ist das Schöne an der AFD, jeder ist (rechtzeitig) ersetzbar, bevor der Größenwahn seinen Verstand raubt!

Gravatar: Gisela Glatz

Dieser aufgeblasene Bayer ist ein echter Wendehals. Seine Stellung zu Merkel sagt alles aus. Erst großartig schreien, mit uns nicht ,und dann wieder auf Kuschelkurs gehen, das kann man doch nicht tolerieren. Dieser Mann ist total unglaubwürdig, aber in der Politik noch verwendbar!!!

Gravatar: HAJO

Machen wir uns doch nichts vor. Dieser Herr bleibt nur noch wegen der anstehenden Bundestagswahl im Amt und danach wird er den Staffelstab an jüngere übergeben. Wenn man das Auftreten beobachtet und mit früheren Jahren vergleicht, dann könnte man zu der Auffassung gelangen daß gesundheitliche Probleme durchaus im Spiel sein könnten und vielleicht deshalb auch schon eine längere Amtszeit nicht mehr in Frage käme. Hier geht es vermutlich nur noch für eine bestimmte Zeit den äußeren Schein zu wahren, hauptsache die Wahlen werden noch gewonnen, alles andere kommt dann ganz von selbst.

Gravatar: Wolf Köbele

Die CDU hat ein Merkel-Problem, die CSU will auch so eins.

Gravatar: Stefan

Die Wähler haben es in der Hand, Seehofer abzuwählen. Wenn die CSU bei der BT-Wahl unter 40% landet und die AfD mindestens 10% bekommt, ist Seehofer weg, definitiv. Schon ein Ergebnis von unter 45% wäre eine große Enttäuschung für die verwöhnte CSU, dann wäre Seehofer zumindest angeschlagen. Unumstritten ist er in seiner Partei schon lange nicht mehr.

Gravatar: Ralle

Horst Seehofer, der Alpenfön. Nur heisse Luft und wer ihm (etwas) länger zu hört wird müde.

Gravatar: Werner

Der Leimsieder von der CSU will auch weiterhin am Rockzipfel der Merkl hängen und seine nutzlosen Sprüche verbreiten.

Gravatar: Franz Horste

Seehofer sollte endlich Platz machen für Söder. Der ist wesentlich geistreicher und seine Argumente haben mehr Hand und Fuß. Er wird sicher mit Angie fertig und in der Zuwandererkrise zeigt er Biss ohne lächerlich zu wirken.
Ich denke, er hat auch begriffen, dass man nicht in die katholische Kiste greifen muss, um dem Islam wirksam zu begegnen.
http://wort-woche.blogspot.de/2017/02/kirchen-sollen-sich-nicht-in.html

Gravatar: HDM

Schön. Bleibt uns also das inhaltslose Palaver des Kanzlerin-Stiefelleckers noch länger erhalten.

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