Kopf-an-Kopf-Rennen wird erwartet

Hohe Wahlbeteiligung in den Niederlanden

Die Beteiligung an der Wahl zur »Zweiten Kammer« des niederländischen Parlaments ist hoch. Bereits um 10.30 Uhr haben mehr als 15 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.

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Die Wahl zur zweiten Kammer (»Tweede Kamer«) des niederländischen Parlaments (»Staten General«) steht ganz unter dem Eindruck der diplomatischen Auseinandersetzung zwischen den Niederlanden und der Türkei. Sowohl der amtierende Regierungschef Mark Rutte wie auch sein größter Kontrahent Geert Wilders haben sich klar gegen die Angriffe von Merkel-Freund Erdogan und dessen Befehlsempfängern zur Wehr gesetzt. Bei Rutte entspricht diese Verteidigung wohl eher einem politischen Kalkül, Wilders dagegen spricht sich aus Überzeugung gegen jegliche Verhandlungen mit der Türkei über einen Beitritt zur EU aus.

Es wird mit einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der VVD von Rutte und der PVV von Wilders gerechnet. Zwar sind insgesamt 28 Parteien zur Wahl zugelassen worden, aber Umfragen zufolge wird eine dieser beiden Parteien die meisten Stimmen in den bis 21.00 Uhr geöffnet Wahllokalen auf sich vereinigen können. In den Meinungsforschungsinstituten lag zuletzt die VVD meist knapp vor der PVV, in den letzten Tagen jedoch schmolz dieser Abstand dahin. Beide Parteien werden zwischen 25 und 30 Sitze in der Kammer erlangen.

Großer Verlierer der Wahl wird der bisherige Koalitionspartner der VVD, die PvdA (Partij van de Aarbeid) sein. Sie wird aller Wahrscheinlichkeit nur ein einstelliges Ergebnis bei den 150 zu vergebenden Sitzen erzielen. Die selbsternannte »Ausländerpartei« DENK, faktisch ein Ableger der Erdogan-Partei AKP für die in den Niederlanden lebenden Türken, wird vermutlich einen oder zwei Sitze erlangen. Auch die optimistisch und vollmundig gestartete »Groenlinks« wird sich von ihren hochtrabenden Zielen verabschieden dürfen. Ihr werden 14 bis 16 Sitze zufallen; zu wenig, um in direkte Konkurrenz zu Wilders zu gehen.

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