EU-Währungsprojekt sei gescheitert

Hans-Werner Sinn sieht Ende des Euro nah

In einem Interview mit der »Welt« erklärte Ökonomen Hans-Werner Sinn den Euro für gescheitert. Italien werde vermutlich den Euro verlassen.

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Immer mehr Experten sehen für den Euro eine schlechte Zukunft voraus. Es sei wahrscheinlich, dass Italien bald aus dem Euro austreten würde, wird gewarnt.

In einem Interview mit der Welt (Welt-Online/N24, siehe hier und hier) erklärte der bekannte Ökonom Hans-Werner Sinn den Euro für gescheitert.

Italien sei in einer wirtschaftlich derart kritischen Lage, dass es nur noch eine Frage der Zeit sei, bis das Land aus dem Euro-Raum austreten werde, stellte Sinn gegenüber der Welt klar. Seiner Meinung nach käme Italien mit dem Euro nicht zurecht. Die italienische Volkswirtschaft sei nicht wettbewerbsfähig, erklärte Sinn. Die Hälfte der Italiener wolle ohnehin aus dem Euro austreten. Auch der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz hält einen Austritt Italiens aus dem Euro-Raum für wahrscheinlich.

Wie Sinn erklärte, sei in den letzten zwanzig Jahren Italien gegenüber Deutschland als Produktionsstandort um 42 Prozent teuerer geworden. Dies hänge auch mit der EU-Politik und schließlich mit dem Euro zusammen.

 

 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Franzkeks

@Sepp Kneip -
"Der Euro ist grandios gescheitert." "Ja Herr Sinn, das ist er." Ja, bravo! Nein, Prof. Sinn ist keine Kassandra er ist einfach ein Schwarzseher!

Gravatar: H.von Bugenhagen

Bitte Bitte gebt euer privates Gold den Migranten,sobald der Euro nichts mehr wert ist werden sie uns sonst verlassen und wir wären wieder so einsam und Monogam.

Gravatar: H.Roth

Der Euro ist auf den richtigen Kurs! Dieses Schiff ist unsinkbar, sagen die Kapitäne in Brüssel. Herr Sinn muss sich also mal wieder irren! Das tut er nämlich sehr häufig in letzter Zeit! Besser, er fragt nächstes Mal in Brüssel und Berlin nach, bevor er solche haltlosen Behauptungen von sich gibt.

Gravatar: kassandro

Der Euro ist zwar gescheitert, aber leider noch lange nicht am Ende. Es ist verdammt schwierig aus diesem Irrsinn wieder herausgekommen, und es werden nicht einmal Überlegungen angestellt, wie das geschehen könnte. Würde beispielsweise Italien den Euro verlassen, bliebe ein riesiger Euro-Schuldenberg zurück, denn das Land nicht bedienen kann. Als Folge gingen alle europäischen Banken pleite und wir hätten das totale Chaos. Auf der anderen Seite wachsen die Ungleichgewichte innerhalb der Eurozone von Jahr zu Jahr. Das Problem wird also immer schlimmer und das potentielle Ende immer schrecklicher.

Gravatar: Sepp Kneip

Wenn entsprechende Kreise wollen, dass Italien aus dem Euro fliegt, dann fliegt es raus. Wenn man das nicht will, bleibt es halt drin. Ökonomische Fakten spielen doch in Euro-Land schon lange keine Rolle mehr. Sonst wäre Griechenland doch schon dreimal in hohem Bogen aus dem Euro geflogen. (Das reimt sich sogar). Dann wäre der Euro auch schon längst zerbrochen. Er wird doch nur noch durch die wahnwitzige Geldschwemmenpolitik Draghis am Leben erhalten und die Problemländer gleich mit.

"Der Euro ist grandios gescheitert." Ja Herr Sinn, das ist er. Aber er ist immer noch unsere Währung. Warum eigentlich? Weil man Angst vor den Folgen seiner Abschaffung hat? Aber Angst vor dem immer stärkeren Ansteigen der Probleme, die der Euro mit sich bringt hat man nicht? Doch, man hat sie. Man verdrängt sie nur und schiebt den Crash immer weiter hinaus. Das Ende mit Schrecken wird also mehr gefürchtet, als der Schrecken ohne Ende. Oder ist das alles eiskaltes Kalkül derjenigen, die Deutschland und Europa mit aller Gewalt destabilisieren wollen? Mit dem Euro genau so wie mit der Massenimmigration, um dann problemlos ihre Neue Weltordnung installieren zu können? Ohne lästige Nationalstaaten? Mein Gott, Deutschland und Europa wacht auf und lasst euch nicht zu Handlangern derer machen, die die Globalisierung als Gott anbeten und den Bürger als Teufelszeug ansehen.

Gravatar: Aspasia

Das haben Wirtschaftswissenschaftler bereits 2012 gesagt und gegen die "Rettungen" ( liebenswerter Begriff ) vor dem BVerfG geklagt.
Unsere Judikative ist leider nicht mehr eigenständig, was sie aber lt. Grundgesetz zu sein hat. Sie richtet sich nach den Mächtigen der Legislative. Das gilt auch u.a. für die Urteile der Verwaltungsgerichte im Falle der staatlichen Zwangshauspauschale
Die Gewaltenteilung funktioniert schon lange nicht mehr. Daraus folgt, daß wir keine Demokratie mehr sind.

Gravatar: Freigeist

Es hängt alles an den inneren politischen Verhältnissen Italiens. Wenn das Volk es will, muss die Politik handeln, ansonsten wird der Stimmzettel alles entscheiden wie beim Brexit. Einigen Welt-Akteuren ist die EU ohnehin viel zu mächtig.

Gravatar: Rotwurst

Dem Namen nach muss Herr Sinn, der gelernte Volkswirt, immer viel Sinnvolles erzählt haben.

Er verlangte auch Lohndumping und damit Senkung der Lohnstückkosten für Deutschland - nach Einführung des Euros, ohne aber die Auswirkungen im gemeinsamen Währungsgebiet zu berücksichtigen.

Italien ist nicht nur teurer gegenüber Deutschland geworden, sondern, und das verschweigt Sinn, Deutschland hat durch seine Lohnzurückhaltung seine Waren immer mehr verbilligt, und damit anderen Marktteilnehmern die Anteile abgenommen. Im gemeinsamen Währungsgebiet eine fatale Politik, die Sinn mit Auftritten und Einschätzungen flankierte. Volkswirtschaft, wie sie nicht sein sollte !

Gravatar: Kurt

Ich bin sicher kein Freund des Euro, ab diese schon Jahrzehnte andauernden Abgesänge auf diese Währung überzeugen mich ebenso wenig.

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