Hinter dem Kürzel PDVSA verbirgt sich der stattlich venezolanische Ölkonzern. Dieser hat in der vergangenen Woche langfristige Anleihen mit einer Fälligkeit im Jahr 2022 verkauft. Nennwert dieser Anleihen: 2,8 Milliarden US-Dollar. Und gekauft hat diese Anleihen niemand anderer als das Geldhaus Goldman Sachs - für einen Bruchteil des Nennwerts. Gerade einmal 850 Millionen US-Dollar, so schreibt es »n-tv«, habe das US-Unternehmen dafür hingeblättert. Aufgrund der Unruhen in Venezuela, die bürgerkriegsähnliche Auswüchse annehmen, sind die Werte der staatseigenen Unternehmen billig wie nie. Während also in Venezuela Blut fließt, fließt bei Goldman Sachs das Geld in Strömen.
Ganz und gar absurd wird diese Transaktion durch die offiziellen Verlautbarungen Maduros. Er vermutet hinter den »Aufständen« einen von US-Handlangern geführten Putsch gegen den von seinem Vorgänger Chavez eingeführten »Sozialismus des 21. Jahrhunderts«. Das hindert Maduro aber nicht daran, ausgerechnet mit einem Unternehmen, welches den Kapitalismus wie kaum ein anderes auf diesem Erdball repräsentiert, einen derartigen Deal auszuhandeln.
Wobei die Zahl der potenziellen Geschäftspartner für Venezuela durchaus überschaubar ist. Außer der PDVSA hat das Land keine nennenswerten Unternehmen, mit denen sich Geschäfte machen lassen. Und Goldman Sachs drängt sich nach 2014 ein weiteres Mal als Retter in der Not auf. Vor drei Jahren kaufte man Venezuela Forderungen aus Öllieferungen an die Dominikanische Republik ab. Das rettete damals den venezolanischen Haushalt. Und Goldman Sachs machte einen fetten Reibach: man zahlte an Caracas lediglich die Hälfte des Forderungswertes.
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