CDU/CSU, SPD: Alle sind blamiert

Glyphosat wird zum Gift für die GroKo

Die Zeichen stehen auf Rotschwarz. Es scheint einer Neuauflage der großen Koalition entgegenzugehen. Da kommt der Streit um das Pflanzenschutzmittel Glyphosat gar nicht gelegen. Gefährdet er das Zusammengehen von CDU/CSU und SPD?

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Umstritten ist Glyphosat in mehrfacher Weise. Umstritten ist die Frage, wie schädlich das Mittel überhaupt ist; umstritten ist auch die Art und Weise, in der nun durchgesetzt wurde, dass die Genehmigung für das Unkrautvernichtungsmittel für weitere fünf Jahre erteilt wurde.

Die Zeit sieht das so: Der wackere »CSU-Agrarlobbyist« Christian Schmidt habe einer Verlängerung der Zulassung zugestimmt, obwohl die Umweltministerin Barbara Hendricks von der SPD ein Veto dagegen eingelegt hatte und die Zustimmung, so die Zeit weiter, gegen die Geschäftsordnung der Bundesregierung verstieß.

Ohne Not habe der CSU-Agrarminister Schmidt damit die SPD verprellt. Nun ist der Ärger groß. Hendricks sieht darin einen »Affront« und meint, dass nun eine Entlassung von Schmidt als »vertrauensbildende Maßnahme« angesagt sei. Fordern wollte sie das allerdings nicht. »Aber«, erklärte sie in ihrer gewohnt charmanten Art, »ich hab ihm gesagt, dass man so blöd eigentlich nicht sein könnte«.

Die CSU wiederum spricht Christian Schmidt volle »Rückendeckung« aus und kann nicht nachvollziehen, dass Schmidt nun so abgekanzelt werde.

Was meint Angela Merkel dazu? Sie meint, dass eine Entlassung Schmidts nicht fällig ist. Nun ist die Genehmigung eben da. Sie betonte in der Welt, dass sie »persönlich nicht eingebunden« war, rügte jedoch Schmidt – nach anderen Berichten rüffelte sie ihn – und führte aus, dass sein Verhalten »nicht der Weisungslage, die von der Bundesregierung ausgearbeitet war«, entsprochen hätte.

Die FAZ wiederum ist nicht sicher, ob es überhaupt ein unzulässiger Alleingang war. Sie berichtet, dass die Zustimmung zur Zulassungsverlängerung im Bundeslandwirtschaftsministerium längst schon vorbereitet war. Schon im Sommer war vorgeschlagen worden, für eine Verlängerung der Glyphosat-Zulassung zu stimmen – auch gegen den Widerstandes des SPD-geführten Umweltministerium. Demnach hätte Schmidt alles richtig gemacht.

Wie auch immer: Merkel ist in einer verzwickten Lage. Sie muss mit einer schmollenden SPD verhandeln, die sich vor den Kopf gestoßen fühl und sich in das Thema Glyphosat hineingesteigert hatte, als wären die Roten zu den Grünen geworden. Der SPD-Fraktionsmanager Carsten Schneider attackierte Merkel in deutlichen Worten: »Der Autoritätsverlust der Bundeskanzlerin ist greifbar geworden und beschädigt die vertrauensvolle und reibungslose Zusammenarbeit in der Bundesregierung«.

Solche chaotischen Abläufe wie bei Glyphosat seien für das größte Land in der EU völlig inakzeptabel, sagte er weiter. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ging noch einen Schritt weiter und erklärte: »Mir wär's ehrlich gesagt schon recht, wenn sie jetzt ginge.«

Wer wissen möchte, ob die Neuzulassung von Glyphosat richtig war, kann das in der Süddeutschen nachlesen. Da steht, dass es richtig war.

Wer wissen möchte, wie gefährlich Glyphosat tatsächlich ist, mag den Artikel auf der Achse des Guten lesen. Da steht, dass das Mittel nicht gefährlich ist.

Nicht für die Gesundheit. Aber vielleicht für die neue Große Koalition. Der CSU-Politiker Albert Deß hat es schon im Deutschlandfunk verkündet: »Wenn an Glyhosat die Große Koalition scheitert, dann soll sie scheitern.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.von Bugenhagen

,,Glyphosat wurde absichtlich genehmigt und trägt auch zur Halbierung der Weltbevölkerung bei. Zur Freude der NWO Weltherrschafts Süchtigen

Gravatar: Susanna

Mal abgesehen vom Glyphosat: Merkel ist nur geschäftsführende Kanzlerin. Sie ist weder befugt, Rügen zu erteilen, noch einen Minister zu entlassen, weil der schon zuvor vom Bundespräsi seine Papiere bekam. Ich lach mich schlapp.

Gravatar: Rolo

Nur ein weiteres Resultat der Lobbyistenhörigkeit unserer sogenannten Volksvertreter!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Da kommt der Streit um das Pflanzenschutzmittel Glyphosat gar nicht gelegen.“ …

Geht es hier tatsächlich um einen Streit nur um das Pflanzenschutzmittel „Glyphosat???

Ist es nicht auch möglich, dass Monsanto den Unionspareiten für deren Zustimmung eine kräftige Abfindung zahlte, mit welcher sie die finanziellen Verluste bei der Bundestagswahl http://www.deutschlandfunkkultur.de/parteienfinanzierung-mit-18-000-stimmen-gibt-s-geld-vom.976.de.html?dram:article_id=375958 mehr als ausgleichen können???

Wollen CDU und CSU nun mit der SPD etwa nicht teilen??? Würden die Grünen bei diesem Geschäft(?) etwa gar nicht berücksichtigt???

Das wäre auch m. E. der Gipfel der ********keit!??

Gravatar: ropow

„Da will ich die Unions-Position sagen: Wir werden uns dafür einsetzen, dass Sie - da wo das notwendig ist - diesen Stoff auch weiter anwenden können” - Angela Merkel am 28.07.2017 zu Glyphosat auf dem Deutschen Bauerntag in Berlin

https://de.reuters.com/article/eu-glyphosat-merkel-idDEKBN19J29B

Soviel zur Frage, inwieweit Angela Merkel bei der Verlängerung der Zulassung durch Christian Schmidt „nicht eingebunden“ war.

Glyphosathaltige Unkrautvernichter (z. B. Roundup) sind ein Milliarden-Geschäft, nicht nur für Monsanto, sondern auch für den nach der Übernahme von Monsanto künftigen Marktführer Bayer. Schon Monsanto hat nicht davor zurückgeschreckt, kritische Wissenschaftler massiv unter Druck zu setzen und die öffentliche Meinung zu manipulieren - und wenn FreieWelt.net sich schon auf die Süddeutsche Zeitung beruft, dann sollte auch das hier zitiert werden:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/glyphosat-gekaufte-forschung-wie-monsanto-wissenschaftler-beeinflusst-hat-1.3737130

Nach einer WHO-Studie kamen Krebs-Experten aus 11 Ländern einstimmig zum Schluss, dass Roundup bei Tieren Krebs auslösend wirkt, es zur Häufung von Karzinomen der Nierentubuli und von bösartigen Tumoren im Stütz- und Bindegewebe führt und die Rate von Geschwülsten in der Bauchspeicheldrüse und von Hautkrebs erhöht. Auch beim Menschen kann Roundup Lymphdrüsen- und Lungenkrebs auslösen und DNS- und Chromosomenschäden verursachen:

http://www.thelancet.com/pdfs/journals/lanonc/PIIS1470-2045%2815%2970134-8.pdf

Angela Merkel und ihre Crew scheinen aber auch wirklich nichts auslassen zu wollen.

Gravatar: die Vernunft

Lothar Hannappel 29.11.2017 - 11:20
laut deutschen Fernsehen hat das Bundesinstitut für Risikobewertung schön bei den Herstellern abgeschrieben, und keine unabhängige Studien erstellt. Die Lobbyisten waren erfolgreich! Bemühen sie mal eine Suchmaschine!

Selbst bei Alete Babykekse mußten getadelt werden, so krank machen uns teile unserer Industrie!
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/richtig-einkaufen/alete-babykeks-erhaelt-negativpreis-als-dreisteste-werbeluege-15314042.html

Gravatar: Armin Helm

Sich enthalten und so die Zustimmung verschleiern wie beim letzten Mal war jetzt wohl nicht möglich. Also haben sie den Dreck einfach durch gewunken. Die SPD echauffiert sich jetzt wird aber alles gewusst haben. So arrangiert man sich eben.

https://www.youtube.com/watch?v=nrLVgWaLf10

Gravatar: Lothar Hannappel

Umstritten ist die Frage, wie schädlich das Mittel überhaupt ist? Kann das so stehen bleiben? Nein! Schließlich hat das Bundesinstitut für Risikobewertung beantwortet.

Gravatar: Karl

wieder mal ein gutes Beispiel dafür , was uns mit der GROKO erwarten wird, betrugsscenatrien von denen unsere "BAIZUO" Mama Merkel natürlich nix gewusst hat, weiss die denn überhaupt was??? sie sollte schon wissen das ihre daseinsberechtigung schon lange abgelaufen ist und sie abtreten sollte...

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