Panzer überrollt mit Attentätern besetztes Auto

Geplanter IS-Anschlag auf dem Sinai durch Panzer gestoppt

Auf dem Sinai gibt es zahlreiche Kontrollstellen, die vom ägyptischen Militär gesichert sind. Begründet sind diese »Checkpoints«, weil gerade im Norden des Sinai ein Ableger des Terrornetzwerks IS/DAESH sehr aktiv ist. Die Sicherung durch das ägyptische Militär ist eine gute Idee, wie sich jüngst herausgestellt hat.

Veröffentlicht:
von

Al-Arisch ist eine ägyptische Gemeinde im Norden der Sinai-Halbinsel, direkt am Mittelmeer gelegen, rund 50 Kilometer vom Gaza-Streifen entfernt. In dieser Region ist der örtliche Ableger des Terrornetzwerkes IS/DAESH sehr stark repräsentiert und hat bereits zahlreiche Anschläge verübt. Aus diesem Grund haben ägyptische Sicherheitsbehörden auf dem Sinai zahlreiche Kontrollstellen eingeführt, welche vom ägyptischen Militär gesichert werden.

An der Kontrollstelle südlich von Al-Arisch hatte sich bereits eine längere Schlange von zu kontrollierenden Fahrzeugen gebildet, als ein weiterer PKW sich dem Kontrollpunkt näherte. Doch anstatt sich in der Warteschlange einzureihen, versuchte der Fahrer, an den anderen wartenden Fahrzeugen links vorbei zu steuern. Dort aber stand ihm ein Kampfpanzer der ägyptischen Armee im Weg. Dessen Kommandant, so der aktuelle Ermittlungsstand, habe dann gesehen, dass die Männer in dem PKW mit Sturmgewehren bewaffnet gewesen sind. Also habe er sofort das Kommando gegeben, auf den PKW zuzufahren.

Sei es, dass die IS-Terroristen mit diesem Angriff nicht gerechnet haben oder aber der Fahrer den Rückwärtsgang nicht gefunden hat: der PKW rührte sich nicht von der Stelle. Der Panzer überfuhr das Fahrzeug und stoppte dessen Fahrt final. Leider konnte die Panzer-Crew die Detonation des im Fahrzeug befindlichen Sprengstoffs nicht verhindern (man geht von rund 100 Kilogramm aus); aber zumindest konnte die Zahl der Opfer durch das beherzte Eingreifen der Panzerbesatzung begrenzt werden.

Wäre das Auto an einem belebten Marktplatz oder in einer größeren Menschenansammlung gesprengt worden, hätte es vermutlich bis zu 100 Tote oder mehr gegeben. So kamen »nur« sieben Zivilisten ums Leben. Und natürlich die fünf IS-Terroristen im PKW. 

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Freigeist

Panzer dürfen künftig nur PkW-Dieselfahrzeuge überrollen :-))

Gravatar: Armin Helm

Ja, das kann man in Ägypten machen. Aber bei uns? Wer hat schon einen Panzer zur Hand, wenn man einen braucht? Und überhaupt, wenn ich mir vorstelle wie ein BW-Panzer ein Auto voller Terroristen mit Bombe verschrottet, dann wird mir ganz anders. Im Resultat würde man Panzer verbieten oder zumindest daran arbeiten, dass ein Leopard kein Auto mehr überrollen kann. Die Panzerbesatzung würde wegen Mordes vor Gericht stehen und Künast würde schreiben:

'Hätte der Panzer das Auto nicht nur blockieren oder zum Anhalten überreden können? Fragen!!!'

Gravatar: Jomenk

War vielleicht ein Leo? Auf jeden Fall, gut gemacht. So muss das laufen. Nicht lange fackeln.
Ich stelle mir gerade vor, wir hätten so eine Situation in Deutschland und der Panzerkommandant hätte der Befehl erteilt, den verdächtigen PKW zu überrollen.
Oh mein Gott, was wäre da los in unseren Medien. NT-V würde eine 24 stündige Sondersendung starten. Sämtliche Politiker aller Parteien würde ihren Senf absondern. Einige Politikerinnen der Grünen hätten Schnappatmung. Man würde vor allem die Frage erörtern, wer diese mutmasslichen Täter waren. Waren sie psychisch krank oder traumatisiert. Oder hatten sie eine schwere Kindheit. Und hatte dieser vermutliche Anschlag überhaupt etwas mit dem Islam zu tun. Oder waren es Sprengstoffexperten auf dem Weg zum nächsten Steinbruch?

Ach ja, der Panzerkommandant. Der hat natürlich die Arschkarte gezogen. Ist er ein Nazi, oder schlimmer, bei der AfD. Sollte man ihn des vorsätzlichen Mordes anklagen.
Fragen über Fragen, die geklärt werden müssen

Während sein ägyptischer Kollege vermutlich als Held gefeiert wird und eine Auszeichnung erhält, kann der deutsche Panzerkommandant sich einen neuen Job suchen. Nachdem er aus dem Knast gekommen ist.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang