Ex-SPD-Chef kritisiert falsche Wahlkampfstrategie und mangelnde Aufarbeitung der Niederlage

Gabriel wirft SPD Verdrängung beim Thema Zuwanderung vor

Im Januar legte Sigmar Gabriel den SPD-Vorsitz nieder, jetzt kritisiert er offen die Wahlkampfstrategie seiner Partei. Man habe zu sehr auf das Thema soziale Gerechtigkeit gesetzt, die wirklichen Sorgen der Bürger vor der Zuwanderung aber ausgeblendet.

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Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel erhebt den Vorwurf, seine Partei habe die wahren Gründe für die Niederlage bei der Bundestagswahl verdrängt. Dieser erklärte: »Die Behauptung, die späte Benennung des Kandidaten sei ein Fehler gewesen, ist aus meiner Sicht nur eine Ausrede, um sich mit den wirklichen Gründen für die Wahlniederlage nicht beschäftigen zu müssen«.

Eine wesentliche Rolle bei der Niederlage habe die Wahlkampfstrategie mit ihrem Fokus auf das Thema soziale Gerechtigkeit gespielt. Der Slogan »Zeit für Gerechtigkeit« sei schwer vermittelbar für eine Partei, die von den letzten 20 Jahren 16 in der Regierung verbracht habe. Zudem zeige der Slogan, dass die SPD immer noch nach innen blicke, auf die Sozialreformen der Agenda 2010 unter Gerhard Schröder, sagte Gabriel.

Der Slogan vermittele eine Sehnsucht, sich von diesen Sozialreformen einer SPD-geführten Bundesregierung wieder befreien zu wollen. »Das aber war nicht das Problem der Mehrheit der Wähler, sondern ein Problem der Innensicht der SPD«, gab Gabriel zu bedenken. Wähler schauten lieber in die Zukunft.

»Ihre Fragen nach Sicherheit, der Bewältigung der Digitalisierung und auch die Zerrissenheit vieler Menschen in der Flüchtlingsfrage sind von uns nicht mit einem optimistischen Zukunftsentwurf beantwortet worden«, benennt Gabriel als ursächlich für das schlechte Abschneiden der SPD mit 20,5 Prozent bei der Bundestagswahl.

Es sei ein Fehler gewesen, die Sorgen der Menschen vor Zuwanderung nicht offen anzusprechen, immer aus »panischer Angst«, dadurch der AfD zu nützen. Es würden sich auch jetzt nach der Wahlniederlage große Teile der SPD weiterhin nicht trauen, über dieses Thema zu sprechen. Man diskutiere stattdessen über irgendwelche Nebensächlichkeiten des Wahlkampfes, sagte Gabriel.

Interessant sind die Aussagen, weil Sigmar Gabriel selber die Chance hatte, bei dieser Bundestagswahl vorne anzutreten. Da er als zu unbeliebt galt, verzichtete er Anfang des Jahres zugunsten von Martin Schulz auf Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur. Unterdessen hat er es nach dem Wechsel vom Wirtschafts- ins Außenministerium geschafft, in Umfragen beliebter als Martin Schulz zu sein.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: stur

@Zicky: ich kann das Fl....-Wort nicht mehr hören. Auch "Schutzsuchende" ist ein Euphemismus, also ein Schönreden an der Grenze zur Unwahrheit. Nennen Sie diese Leute Migranten, Glücksritter, Invasoren, aber verwenden Sie bitte keine Begriffe, die Empathie hervorrufen. Mit uns hat auch niemand Mitleid.

Gravatar: Jutta Erdmann

'Es sei ein Fehler gewesen, die Sorgen der Menschen vor Zuwanderung nicht offen anzusprechen.'

Hallo Sigmar,

als alte Genossin darf ich Dich so nennen!

DU HAST IMMER NOCH NICHTS KAPIERT!!

Hier geht es nicht um imaginäre 'Sorgen' der Menschen sondern um ihre Heimat, Sicherheit und Identität. Vergewaltigung, Mord, Totschlag uns 'Islamurteile' einer politischen Justiz kann man ja wohl kaum als 'Sorgen' abtun. Es ist die REALITÄT! Schon mal gehört das Wort?

Jutta

Gravatar: Peter der Kleine

Ob die SPD schon einmal darüber nachgedacht hat, weshalb sie schon zweimal verboten war?
Wer hat uns verraten?
Richtig!

Gravatar: Alfred

Sigi, zu spät, du rettest deinen Posten nicht mehr.
Du warst ein Feigling und wirst nun zur Strafe ein Hinterbänkler.
Nur Merkel kann dich noch retten, wenn es ihr gelingt weiter zu regieren, mit der endlichen Koalitionsverhandlung.

Gravatar: Ulli P.

So sieht der erste Antrag der AfD (das Pack!) im neuen Bundestag aus. Als weitere Oppositionspartei können Sie sich gerne anschließen und beweisen, dass Sie es ernst meinen mit "...zum Wohle des Deutschen Volkes..."

Natürlich können Sie weiter um die Sitzordnung streiten und Ihre Tricks anwenden, wie z.B. bei der Wahl des Bundestagsvizepräsidenten.

https://www.bundestag.de/hib#url=L3ByZXNzZS9oaWIvMjAxN18xMC8tLzUzMDc2Mg==&mod=mod454590

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/000/1900027.pdf

Ab jetzt wird ernsthaft gearbeitet im Deutschen Bundestag. Aber machen Sie gerne so weiter! Die erste Partei, die die SPD überholt, ist die AfD ...

Gravatar: Karin Weber

Die SPD hat mit ihrer Politik genau das Klientel verraten, was sie früher vorgaben zu vertreten. Die Agenda2010 wird der SPD genauso ewig anhängen, wie der CDU die Asylinvasion. Gabriel ist Täter und brauch jetzt nicht mit dem Finger auf andere Leute zu zeigen oder Schuld von sich zu weisen. So wie wir heute "gut und gerne in diesem Land leben müssen" ist Gabriel hochgradig mitverantwortlich.

Gravatar: Zicky

Siegmar Gabriel... Mit Verlaub, Sie sind ein Ar... !!!!

Gravatar: Zicky

Der unschuldige Engel Gabriel also. Erstaunlich wie schnell er als Mitverursacher der Flüchtlingskrise mit dem Finger auf andere zeigt. Als er noch Vorsitzender war, hat er genau wegen diesem Thema auf die AfD gezeigt. Nur mit einem Unterschied. Die AfD hat schon von Anfang an, die Lage richtig eingeschätzt. Sie wird heute noch diffamiert für ihre richtige Einschätzung, obwohl die Sondierer der Jamaikakoalition inzwischen alle so nach und nach erkennen, dass es so nicht weitergehen kann mit den Flüchtlingen. Welch eine verlogene und hinterhältige Bande diese Jamaikanertypen.

Gravatar: Heinz Becker

War es nicht "Stinkefinger-Siggi", der diejenigen, die schon früher zu seiner Einschätzung kamen, als "Pack" bezeichnet hat?

Die SPD ist überflüssig wie ein Kropf. Sie war wichtig für Deutschland, aber wenn ich mir Leute wie "Stinkefinger-Siggi", "Pöbel-Ralle" oder "Der Martin" ansehe, frage ich mich, ob es im Niveau wirklich noch tiefer gehen kann. insbesondere, wenn man eine Koalition mit den SED-Nachfolgern, die Deutschland den Rest geben würden, nicht kategorisch ausschließt.

Gravatar: Armin Helm

Ein "optimistischer Zukunftsentwurf" beinhaltet:

- Euro-Ausstieg
- Dexit
- Rückführung aller Fluchtsimulanten
- Bestrafung der Verantwortlichen
- Entschädigung und Wiedergutmachung der Merkel-Opfer
- Entbundesrepublikanisierung
- Komplette "BRD"-Vergangenheitsbewältigung

Na Sigi, immer noch dabei?

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