Bürokratie à la Brüssel

EU-Wahnsinn: Kiwis dürfen nicht vermarktet werden, wenn sie die Normgröße nicht haben

Ein Münchener Bio-Laden verkauft leckere und gesunde Kiwis, die eine außergewöhnliche Form haben. Doch nach EU-Richtlinien ist das verboten, weil Kiwis eine bestimmt Form und Größe haben müssen.

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Irrsinn, irrsinniger, EU. Die Bürokratie in Brüssel beweist immer wieder, wie absurd der Regulierungs-Wahnsinn geworden ist. Jüngstes Beispiel: Kiwis!

Wie Focus-Online und die Münchener »tz« berichteten, hat ein Münchener Bio-Laden nun Probleme bekommen, seine leckeren und gesunden Kiwis zu verkaufen. Es handelt sich um Doppelkiwis, jeweils zwei zusammengewachsene Füchten. Sie werden Maus-Kiwis genannt.

Ein Kontrolleur der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft hatte in der Bio-Marktkette Vollcorner  diese Maus-Kiwis entdeckt. Die bewusste Vermarktung dieser Frucht würde dem Tatbestand einer Ordnungswidrigkeit entsprechen, hieß es dann. Denn Kiwis unterliegen der speziellen Vermarktungsnorm und seien daher nicht vermarktbar.

Bei Lebensmitteln wie Obst und Gemüse gibt die EU strikte Vermarktungsnormen vor. Ob diese Regeln im Alltag Sinn ergeben, scheint keine Rolle zu spielen. Das ist wie mit der normierten Krümmung der Gurken. Für Biobauern bedeuten solche Regeln, dass man einen Großteil der Ernte nicht vermarkten kann. Denn die Natur hält sich nicht an EU-Normen.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gerhard Berger

Für 60€ Bußgeld bundesweite Werbung in Focus und freie Welt für den Bio-Laden und in der regionalen tz.
Das wäre als Werbung für 6000€ plus X nicht zu haben gewesen. Geschäftstüchtiger Laden.

Und über die EU kann hergezogen werden.
Vollkommen abwegig sind Qualitätsnormen (=Vermarktungsnormen) zugunsten der Verbraucher nicht.

Das deutsche Reinheitsgebot für Bier ist so ein Beispiel - oder doch lieber aus Belgien eine vergorene Reis-Mais-Schorle mit Pille zum reinwerfen, damit das gelbliche Zeug überhaupt schäumt?

Mich hätte vielmehr interessiert, ob andere Verwertungsformen der ungenormten Früchte zulässig sind - etwa als Püree für Kiwi Eis, Marmelade, Chutney, und zu was sonst noch alles solche Kiwis verarbeitet werden können.

Die Vernichtung ungenormter Früchte wäre dadurch unnötig. Die EU-Vermarktungsrichtlinie könnte sonach nur noch ein Schulterzucken auslösen.

Immerhin kommen passierte Tomaten tonnenweise auf dem Seeweg von China nach Italien, werden aus diesen Tonnen in Verkaufsverpackungen abgefüllt und gelten dadurch als passierte Tomaten aus Italien. Sie dürfen als solche bezeichnet und vermarktet werden.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Kiwis dürfen nicht vermarktet werden, wenn sie die Normgröße nicht haben“

Wenigstens das sollten doch selbst die Deutschen verstehen!!!

Wer bzw. was sich den von einer Engelhaften(?) abgenickten EU-Normen bzw. Gesetzen und Vorschriften nicht unterwirft, der/das läuft Gefahr, Brüssel wendet auf Druck des Merkel-Berlins Artikel 7 der EU-Verträge an.

Dieser sieht vor, dass bei einer „schwerwiegenden und anhaltenden Verletzung“ der im EU-Vertrag verankerten Werte einem Mitgliedsland in letzter Konsequenz auch die Stimmrechte entzogen werden können – was scheinbar nun auch entsprechenden Kiwis genauso wie längst schon den Gurken bei der Vermarktung blüht!!?

Den beschriebenen Artikel 7 der EU-Verträge sollten die EU-Granten allerdings lieber schon deshalb als GVS einstufen, weil die „Noch“-EU-Mitgliedsstaaten in Zukunft sonst permanent „schwerwiegende und anhaltende Verletzung“ begehen und mit dem Entzug der Stimmrechte auch die Mitgliedschaft erlischt!?

Wäre es für die meisten dann betroffenen Staaten nicht ein besonders großer Segen, die Union u. U. noch schneller verlassen zu können als die Briten und sehr wahrscheinlich auch Frankreich etc.?

Wäre es nicht selbst für Gurken und Kiwis von ganz großem Vorteil, wenn auch sie sich wieder „frei“ von jedem Berlin/Brüsseler Diktat entwickeln könnten???

Gravatar: Magnus

Bald kommt aus Brüssel die Vorschrift in welchem Winkel die Kuh zu scheißen hat.
Tatsächlich nicht mehr zum Aushalten, diese Vollidioten!

Gravatar: Gisela Glatz

Die EU ist wirklich eine Gurkentruppe, sie befaßt sich mit Dingen, die so albern sind, daß es wieder weh tut. Warum bekommen diese unfähigen Politiker nur so viel Geld, für diesen Blödsinn, den sie als wichtig erachten. Wichtig sind die Bürger der EU mit ihren Sorgen und Nöten, das sind gerade genug Probleme. Aber dazu müßte man ja intelligent sein, um sie zu lösen. Da fehlt der Durchblick bei den EU Politikern !!!

Gravatar: Tom

Das sind ja wieder mal ganz starke Worte - " Ordnungswidrigkeit " - Nun ist die Staatsanwaltschaft mit einer Klage gegen diese Kiwi´s gefragt. Die wachsen ja wie sie wollen und nicht wie es die EU bestimmt, das geht ja gar nicht. An Obdachlose oder Arme verschenken geht auch nicht, also dann lieber vernichten. Kein Wunder, wenn man dieses mehr als kranke System hassen lernt. Für den eifrigen Kontrolleur gibt es bestimmt eine Beförderung und wir wollen mal hoffen, daß er im Garten ( sofern er einen hat ) nur normgerechte Pflanzen vorweisen kann.

Gravatar: H.Roth

Nun, die Gurkentruppe in Brüssel ist schliesslich auch ordnungsgemäß gekrümmt und zurechtgebogen. Und was für Früchtchen das sind, die nichts anderes zu tun haben, als Gurken, Obst, Pizza, Meinungen und Menschen zu normen!

Was die Landwirtschaft angeht, so ist es in der Tat schade um viele regionale Besonderheiten, wie Käse und ungenormte Apfelsorten und viele andere Sorten, die eine Beleidigung für die schöne, neue, zurechtgenormte Welt darstellen.

Nieder mit der Vielfalt! Her mit der Einfalt!

PS: Zum Glück mache ich gerade eine Kiwi-Diät:
alles ist erlaubt - außer Kiwis... :-)

Gravatar: HDM

Dafür dürfen ja massenhaft Leute Politiker werden, die überhaupt keine Größe haben.

Gravatar: Müller Milch

Und ich dachte, die EU predigt Vielfalt / Diversity ;-)

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