Erdogan ist zum Risikofaktor für Investoren geworden

Es geht abwärts: Türkei in der Wirtschaftskrise

Die türkische Lira verliert permanent an Wert. Die Wirtschaftsleistung des Landes schrumpft, die Exporte und der Kosum gehen zurück. Erdogan hat ein großes Problem.

Veröffentlicht:
von

Terroristische Anschläge, Kurdenproblematik, AKP-Herrschaft, Erdogans Vorgehen gegen die Opposition, die außenpolitischen Manöver der Regierung in Ankara - all das wirkt sich auch auf die türkische Wirtschaft aus.

Die Wirtschaftsleistung der Türkei schrumpft (siehe Berichte: Spiegel-Online, manager-magazin, Zeit-Online, n-tv). Der Boom der letzten Jahre ist vorbei. Wie unter anderen die Badische-Zeitung berichtete, fiel im dritten Quartal dieses Jahres das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Türkei um 1,8 Prozent niedriger aus als im Vorjahresquartal. Die privaten Konsumausgaben seien um 3,2 Prozent gesunken. Besorgte türkische Bürger bringen ihre Devisen ins Ausland.

Präsident Recep Tayyib Erdogan verbreitet unterdessen die Behauptung, das Ausland sei Schuld. Der Angriff auf die türkische Währung sei ein weiterer Putschversuch. Er rief alle Türken zu nationaler Solidarität auf und forderte, jeder türkische Patriot solle seine ausländische Devisen in Lira umtauschen, um auf diese Weise die Währung zu stützen.

Mittlerweile wird befürchtet, dass die staatlichen Devisenreserven bald nicht mehr ausreichen werden, um das Land mit ausreichend Öl und Gas versorgen zu können.

 

 

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Dirk S

Tja, da merkt auch Recep der Prächtige, dass auch er, bei aller Herrlichkeit, von einer funktionierenden Wirtschaft abhängig ist. Und die hat er nun mal ruiniert, denn die Türkei wird nicht mehr als sicheres Investionsland angesehen, mal abgesehen davon, dass auch wegen den Terroristen die Touristen ausbleiben. Von den Russen, die wegen dem Abschuss immer noch sauer sind, mal ganz abgesehen. Und auch einer der ältesten türkischen Exportartikel, die Arbeitskraft (Gastarbeiter), läuft nicht mehr so gut, die Türken, die in Europa (speziell in DE) arbeiten, überweisen auch nicht mehr die Summen in die Türkei wie vor 30 Jahren. Und Sultan Recep steht nun vor den ersten Scherben seines Hypernationalismus. Hätte er mal den Ausgleich mit den Kurden gesucht und nicht jeden ausländischen Regierungschef vor's Schienbein getreten. Das alles rächt sich jetzt.
Und Recep der (Selbst-)Herrliche fürchtet die Folgen des wirtschaftlichen Niederganges, denn die können ihn die Verfassungsänderung kosten (und damit das "Sultanat"), wenn nicht sogar sein Amt (und den schönen Palast, schwarz gebaut natürlich).

Auch sein bisheriges Pfund, die Flüchtlinge, ist nur noch ein paar Grain wert, denn die EU hat inzwischen die Flüchtlingsaufnahme und -erfassung im großen und ganzen in den Griff bekommen, mit denen kann er auch nicht mehr drohen. Was er gerade noch machen kann, ist bei der EU (bzw. bei Merkel) nachfragen, ob sie nicht etwas mehr zu den Kosten besteuern will. So einer Frage würde ich sogar Erfolgsaussichten einräumen.

Erdogan hat sich selbst auf den absteigenden Ast manövriert. Wenn Allah kein Faible für ihn hat und ein Wunder geschehen lässt, dann werden wir den langsamen Abstieg des Präsidenten Erdogan erleben. Oder er fängt einen kleinen Krieg an.

Prachtfreie Grüße,

Dirk S

[Gekürzt. Die Red.]

Gravatar: Sepp Kneip

Das Pendel schlägt zurück. Es ist der Fluch der bösen Tat. Die "Konterrevolutin" frisst ihre Kinder.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass
Die Spitze der Global Elite möchte keine Pubertierenden und Aggressiven Landes Knechte wie Erdogan. Sie möchten ihre Ideen von Macht auf ruhigen Wegen verwirklichen,und werden ihn deshalb wie eine heiße Kartoffel fallen lassen(nicht ist Ewig) Um Geld zu machen kann er ja seine Gefängnis Insassen ,Kurden und Migranten an Merkel verkaufen die ist im Kaufrausch.

Gravatar: Ich

Machmal ist er widerspenstig, wäre aber in meinen Augen besser dran, er würde sich Russland zuwenden. Seine strategische Machtposition ist ihm bewusst. Spannende Zeiten!

Gravatar: K Becker

Keine Angst, Merkel, EU und AMI werden Milliarden schicken, um das willfährige System "Erdogan" am Leben zu halten. Menschenrechte der Willkür ausgesetzt.
Ich wünsche mir, dass die verfolgte Presse der Türkei bei uns Asyl bekommt, dafür geben wir 1zu1 unsere Presse in die Türkei. Erdogan hat dann keine Probleme mehr mit der Presse.

Gravatar: Gernot Radtke

"It's the economy, stupid!" hat Bill Clinton einmal die Grenzen aller Politik und Selbstherrlichkeit benannt. Erdogan wird bald die Puste ausgehen. Nicht unwahrscheinlich, daß dann auch noch der Rest des osmanischen Großreiches, die Türkei, in Terror und Chaos untergeht und neu aufgeteilt werden muß (zwischen Türken und Kurden). - Jeden Tag gießt Erdogan immer mehr Öl ins Feuer der türkischen Selbstzerstörung. Selbstverständlich bringt jeder Türke, der (noch) was hat, dieses in Sicherheit und dürfte, soweit er noch seine Wasserpfeifen im Schrank hat, von Investitionen in den türkischen Niedergang eher absehen. Bald wird Erdogan Kapitalkontrollen einführen müssen. Nützen wird es ihm nichts, es sei denn, Merkel rettet auch ihn mit dem Geld der deutschen Steuerzahler.

[Gekürzt. Die Red.]

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang