EU-Beitritt: Türkei gegen Österreich

Erdogan schlägt zurück: Ankara wettert gegen Wien

Österreichs Außenminister Kurz hatte sich für das Aussetzen der Türkei-Beitrittsverhandlungen zur EU eingesetzt. Ankara schäumt vor Wut.

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Seit Monaten treibt Recep Tayyib Erdogan Europa in die Verzweiflung. Seine Politik der Repression widerspricht allen westlichen Werten. Die Einschränkung der Pressefreiheit, die Verfolgung der Oppositionellen und Kritiker, die Entlassung von Zehntausenden von Staatsbediensteten, die wechselhafte und unverlässliche Diplomatie, das doppelte Spiel in der Syrienfrage und die Erpressungsversuche gegen die EU mit Hunderttausenden Flüchtlingen - all das kann sich die EU nicht gefallen lassen.

Doch dank des Merkel-Plans hat sich die EU und insbesondere Deutschland in die Abhängigkeit gebracht. Wenn Erdogan die Schleusen öffnet, droht ein Exodus ungeahnten Ausmaßes. Das will man verhindern. Erdogan weiß das. Er ist gerissen. Wenn es um Machfragen geht, ist er ein schlauer Fuchs.

Einzig Österreichs Außenminister Sebastian Kurz hatte den Mut gehabt, Erdogan die Stirn zu bieten. Er hatte mit seinem Veto eine gemeinsame Erklärung des EU-Ministerrats zu den Türkei-Beitrittsgesprächen verhindert.

Ankara schäumt vor Wut. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat die dipolamatische Eiszeit angekündigt: Er will mit Österreich die Diskussion abbrechen, zumindest solange Kurz bei seinem Veto bleibt. Und er will "auf allen Ebenen gegen Österreich auftreten" (siehe Bericht: derstandart.at).

Erdogan betonte unterdessen, die Türkei sei ein Teil Europas und könne nicht abgehängt werden. Doch Erdogans Ansichten diesbezüglich ändern sich wie das Wetter. Je nach Bedarf wendet sich die Türkei mal Europa, mal der islamischen Welt zu. Das nennt man taktieren. Die EU fällt darauf immer wieder herein.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: seyyar.tayyar

Türkei hat die Europäische Geschichte mit eingeprägt..Ist damit auch ein Teil davon.Kulturell und religiös kein Teil von Europa.Ein Eubeitritt halte ich nicht vernünftig.Enge Beziehungen nach Vorbild Norwegen-Schweiz .Mehr auf England-Frankreich-Usa Achse vorziehen,denn dieser Länder arbeiten definitiv gegen Deutschland.Eintritt in Soz,mit China-Russland.Das Land sollte sich nich anbinden lassen.Eigene Atomentwicklung ausbauen,Als Atommacht braucht man die Nato nicht mehr.Natürlich sind es Wege,die das Land begehen könnte.Hagia Sophia ist ein Kulturobjekt,muss geschützt werden.Diese Kulturerbe gehört der Menschheit.Deshalb sollte nicht als Moschee oder Kirche benutz werden.Museum für die Menschheit.

Gravatar: Werner Olles

Endlich versteht man, was mit "Der kranke Mann am Bosporus" gemeint ist. DIe Türkei war nie ein Teil Europas, und sie wird es auch nie werden, weil dazu das "Ja" aller Mitgliedsländer nötig ist. Und das wird sie niemals bekommen. Dieser Traum ist ausgeträumt. Im übrigen liegt gerade einmal ein Achtzehntel des Landes in Europa. Viel gefährlicher ist jedoch Erdogans 5.Kolonne hierzulande, die auf Befehl des Sultans jederzeit losschlagen kann. Ihre Einflußagenten hat sie ja schon in allen Systemparteien, die sogenannte SP"D" ist faktisch bereits eine deutsch-türkische Partei.

Gravatar: cap

Die Geschichte um die Hagia Sophia belegt, was die türkische Kultur von Religion hält oder umgekehrt: besetzen, Embleme austauschen - fertig ist die Moschee. Als Wiener hätte ich auch die Sorge, dass sich die Geschichte wiederholt. Andererseits hat Jan Böhmermann auch schon alles gesagt was zu sagen war.

Gravatar: Wolfgang Köhler

.. Erdogan betonte unterdessen, die Türkei sei ein Teil Europas und könne nicht abgehängt werden....
Das würde ja bedeuten ,Erdogan wäre ein Europäer.
Wenn er solche Wahnvorstellungen entwickelt hat, sollte er sich schnellstens therapieren lassen.

Gravatar: Jürg Rückert

@rinhard:
So reden manche auch über Hitler. Diesen Leuten Dummheit zu attestieren wäre jedoch töricht!

So lange Erdogan die Türkei regiert ist ein gutes Auskommen so wenig möglich wie mit dem Iran.

Gravatar: ANTON  AMAN

Wie es von den Vorrednern dezidiert und richtig erwähnt
wurde, der eroberte Teil des heutigen Istanbul ist und
bleibt ein schmerzlicher Verlust für Europa!
Was hat Konstantin Fürst Ypsilanti, des "Türkenschläger´s"
Alexander Ypsilanti Nachfahre nach seinem ersten Besuch
in der Stadt, die seine Namensgebern war, gesagt:

"MUß DIESE STADT EINMAL SCHÖN GEWESEN SEIN, ALS DIESE NOCH KONSTANTINOPEL GEHEIßEN HAT"

Also es bleibt dabei, die Türkei ist nicht Europa und sie
soll auch nicht Europa werden!
Frau Merkel´s Aussagen, die Türkei unser Nachbar ist
nichts anderes als eine Buckelmacherei vor einem
Despoten, wo ließ diese Frau ihren Verstand?!

Gravatar: Aufbruch

Die Türkei ist ein europäisches Land? Wie hat man früher die Türkei genannt: Kleinasien. Ein winziger Teil der Türkei bei Istanbul liegt auf dem europäischen Kontinent. Ganz sicher wäre die Türkei in Europa willkommen, wenn sie sich denn entsprechend verhalten würde. Der politische Islam gehört nicht zu Europa. Die Art und Weise, wie sich der Islam unter Erdogans Führerschaft in Europa breit macht, in einem schleichenden Prozess die Scharia einführt und das wie selbstverständlich für sich beansprucht, muss einfach abgewiesen werden. Es ist nur erstaunlich, dass nur einer sich dazu bereit erklärt hat: Sebastian Kurz. Meine Hochachtung.

Gravatar: H.Roth

@ rinhard

Zitat: "Es sollte für uns Europäer vielmehr zur Verpflichtung
werden, den von den islamischen Barbaren eroberten
winzigen Zipfel Europas wieder nach Hause zu holen."

Nun, genau das hatte Churchill vor hundert Jahren versucht. Doch der detusche Kaiser hat es entscheidend vereitelt, indem er die Armme des Commonwealth an den Dardanellen versenkt hat und die Türken aufgerüstet und moralisch unterstützt hat.
Vergessen Sie nicht, dass unsere deutsche Kaiserin...ähm...Kanzlerin sich auch der Türkei verpflichtet fühlt. Das wird also nicht anders enden als damals.
Den Mut des Herrn Kurz kann man zurecht loben. Er steht sicher nicht allein in der EU mit dieser Haltung! Man frage nur die Ungarn. Ach so, DIE werden ja gar nicht gefragt.

Gravatar: Mr. Muro

Soll er doch in seinem Palast schäumen vor Wut. Interessiert doch niemanden, außer einige Komiker die daraus ihre Erdogan Parodien machen.

[Gekürzt. Die Red.]

Gravatar: FDominicus

Meines Erachtens ist die Entscheidung Österreichs richtig...

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