Bereits 52.000 Petitionen der Kampagne "Ehe für alle stoppen" versandt

Ehe für alle: Warum schweigen die Kirchen?

Mehr als 52.000 Petitionen sind bereits über die Kapagne "Stoppt die Ehe für alle: Ein Aufruf an die Kirchen" der "Initiative Familienschutz" versandt worden. Es geht um den Stand der Kirchen in dieser Frage. Diese haben sich nicht eindeutig positioniert.

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Mehr als 52.000 Petitionen sind bereits über die Kapagne "Stoppt die Ehe für alle: Ein Aufruf an die Kirchen" der "Initiative Familienschutz" versandt worden. 

Worum geht es? Seit dem 1. Oktober 2017 dürfen gleichgeschlechtliche Paare heiraten, obwohl nach Artikel 6 des Grundgesetzes Ehe und Familie unter besonderem Schutz des Staates stehen und verfassungsrechtlich in dieser Frage nichts geklärt ist.


Doch wie halten es die Kirchen mit dem neuen Ehegesetz? In einigen evangelischen Landeskirchen werden gleichgeschlechtliche Paare auf Wunsch bereits seit mehreren Jahren getraut. Nachdem aber nun das neue Ehegesetz in Kraft ist, könnten demnächst alle Dämme brechen und noch mehr Landeskirchen nachziehen.

Evangelische Kirchenpolitik geht auch ohne Überlieferung


Das dürfte niemanden überraschen, denn im moralischen Verbiegen für politisch opportune Zwecke hat der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm bereits längere Erfahrung. Was die Stellung der evangelischen Kirchenleitung zur gleichgeschlechtlichen Ehe und auch zur Abtreibung angeht, scheint man sich dort schon sehr weit von der kirchlichen Tradition entfernt zu haben. Dies kritisierte jüngst sogar Rainer Maria Woelki. Der Kardinal kann bei der evangelischen Kirche keine verbindliche Ethik mehr erkennen. Soll also das das letzte Wort der evangelischen Kirchen zur Ehe sein?

Katholische Kirche: Der Widerstand bröckelt schon


Und bei den Katholiken? Woelkis leiser und kleiner Protest wird keine Wellen schlagen. Die Verwirrung auch an der katholischen Basis wächst inzwischen weiter: Schon fordern progressive Kreise, insbesondere das Zentralkomitee der katholischen Kirchen, gleichgeschlechtlichen Paaren den Segen zu geben. Hier müssen sich die Bischöfe endlich mit einer gemeinschaftlichen Stimme als starker Gegenpol zur "Ehe für alle" positionieren. Insbesondere in Person des Leiters, Kardinal Marx. Die katholische Kirche ist eine der letzten Instanzen mit politischem Gewicht in dieser Frage. Die Ehe ist nur zwischen Mann und Frau verfassungskonform.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gast

@jutta Warum gibt es so viele Kranke.

Weil diese Menschen Gottes Liebe nie erfahren haben. Es gibt selbst unzählige Christen die ihn überhaupt nicht kennen. Es gibt eine Menge Lehrgebäude, aber keinen vorgelebten Glauben.

Gravatar: Gast

Die Kirchen schweigen weil Sie einen ganz anderen Auftrag in dieser Welt bekommen haben.

Gravatar: Jutta

@Freigeist:
Das ärgert Muslime aber nicht nur, sondern sie haben damit einen Anlass mehr, die europäische Gesellschaft zu verachten, weil die "EHE für alle" widernatürlich ist.
Es ärgert und bestürzt einen echten Christen ebenfalls, weil es gegen das Gebot des einen wahren lebendien Gottes ist.
Wobei wir Christen aber aufgerufen sind, in Liebe die Menschen zur Besinnung und Umkehr incl. Buße zu rufen. Aber niemals mit Gewalt etwas überstülpen.

Je dekadenter eine Gesellschaft wird, und das mit angeblicher Freiheit begründet - warum aber haben wir dann so viele psychisch Kranke wie noch nie, so viele "Ausgebrannte", so viel Einsamkeit, so viele verkappte Selbstmorde im Alter, so viele hilflose "angepißte" Jugendliche, so viel Suchtmittelabhängige, usw ??? - desto mehr wenden sich "Fremde" ab ... und verankern sich in ihren eigenen Gemeinschaften.
Was an sich ja kein Problem wäre, würde es sich eben beim Islam nicht um eine gewaltaffine Ideologie, sondern eine kulturelle Eigenart handeln.
( Aber auch der Hinduismus in Indien selber, zB. ist eine gewalttätige Ideologie, man schaue nur mal das Kastenwesen an und die Unterdrückung der Frauen.)

Gravatar: Thomas Waibel

Tom 04.10.2017 - 17:58

Vollkommen richtig!

Gravatar: Freigeist

Ich bin schon allein deshalb für die Ehe für Alle um Muslime zu ärgern.

Gravatar: Hajo

Warum schweigen die Kirchen? Da gibt es viele Gründe, einer davon ist der gewaltige Linksruck in beiden Amtskirchen, von der Spitze angefangen bis in die Pfarreien hinein. Zum Zweiten sind wirtschaftliche Interessen mit im Spiel und da will man es sich mit den Regierenden nicht verderben und zum Dritten hat man seit Jahrhunderten noch selbst zuviele "Leichen" im Keller, die man durch Stillhalten nicht wiederbeleben will. Was hier gemacht wird ist nichts anderes als die Neuformulierung der bestehenden Heilsbotschaft und deshalb könnte man davon sprechen, daß der Antichrist mittlerweile in den Schaltstellen der Christenheit angekommen ist um diese zu entmachten und eigene Thesen zur neuen Maxime zu erklären. Das richtet sich zum Teil gegen den Glaubensgründer selbst und wäre dann in der Sprache der Altkirche Häresie und durch nichts zu begründen und zu entschuldigen.

Gravatar: Jürg Rückert

Die Kirchen schweigen, weil
- sie es mit den Inhabern ihrer Privilegien sprich den „Fleischtöpfen Ägyptens“ nicht verderben wollen
- sie sich schämen, sich auf Gott zu beziehen.

Bei der „Ehe für alle“ äußern sie nur verfassungsrechtliche Bedenken.
Bei der Euthanasie oder der Abtreibung vermeiden sie es meist, sich auf das Tötungsverbot Gottes zu beziehen. Vielmehr sprechen sie von ihrem „demokratischem Anliegen“.
Sie fürchten sich davor, sich lächerlich zu machen, wenn sie ernsthaft Gottes Gebote vertreten. Und das ist weit mehr, als sich auf eine Tradition zu berufen.

Was dabei herauskommt hat 1917 Stefan George im „Widerchrist“ so beschrieben:
Dann hängt ihr die Zunge am trocknenden Trog ·
Irrt ratlos wie Vieh durch den brennenden Hof ..
Und schrecklich erschallt die Posaune.

Gravatar: Klimax

Die Kirche ist selbstverständlich kein kapitalistisches Unternehmen. Schön wär's ja. Aber sie hängt am Tropf des Staates, und das ist genau das Gegenteil von kapitalistisch. Auch im Bildungsnotland Deutschland sollte man soviel von Kapitalismus noch verstehen, daß er nämlich ein Gegenentwurf zur Staatswirtschaft ist.

Gravatar: Winfried Schley

Innerkirchliche Debatten kann man sich sparen. Gesetze werden für Absatzmärkte gemacht. Die Wertediskussionen darüber sind reine Scheindebatten in den Medien, um dem Publikum was zum Diskutieren zu geben, pour amuser le peuple, wie man in Frankreich dazu sagt.

Jene Menschen, die internationale Absatzmärkte organisieren, wissen ganz genau, dass man zuvor Entlastungsmechanismen als angebliche Wertedebatte einbauen muss, damit privates Unbehagen abgebaut werden kann.

Die Ware dieses neuen Marktes heißt Kind. In Frankreich wird nach der „Ehe für alle“ nun die „Befruchtung für alle“ und die „Leihmutter für alle“ diskutiert. Wir hier in Deutschland sind nun bei der ersten Etappe dieses Prozesses angelangt. Diese wird wie ein Sieg gefeiert, weil man Sachargumenten nicht zugänglich ist und es auch nicht sein will. Es geht um Macht und Geld.

Irgendwann wird dieser Markt weitgehend abgesättigt sein und die international aufgestellten Marktstrategen werden sich neuen Zielgruppen zuwenden und die jetzigen Mitstreiter fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Die wissen ganz genau, dass es sich hierbei um eine winzige gesellschaftliche Minderheit handelt, die nicht einmal als Wählerpotential groß ins Gewicht fällt.

Gravatar: Tom

Die Kirche wird erst einmal abwarten wie sich das Ganze so entwickelt und dann ganz schnell die Fahne nach dem Wind drehen, damit hat die Kirche ja schon jahrhundertelange Erfahrung. Sonst ist nämlich Schluß mit staatlichen Zuwendungen und wohlwollender Berichterstattung in Funk und Medien.

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