Frankreichs neuer Präsident Emmanuel Macron hat Edouard Philippe zu seinem Premierminister ernannt. Der 46-Jährige Politiker der konservativen Republikaner ist Abgeordneter und Bürgermeister von Le Havre. Er löst als Premier den Sozialisten Bernard Cazeneuve ab.
Edouard Philippe machte in Bonn sein Abitur, spricht somit fließend Deutsch, ist Anwalt und Absolvent der Elite-Hochschule ENA. Er begann seine politische Karriere an der Seite des Sozialisten Michel Rocard, bevor er sich den Konservativen annäherte und sich auch diesen anschloss.
Mit der Benennung des neuen Regierungschefs schafft sich Macron hinsichtlich der Parlamentswahlen im Juni zusätzlichen Spielraum. Bekäme seine neue Partei »La République en Marche« keine Mehrheit in der Nationalversammlung, kann er seinen Spielraum mit einem konservativen Premier erweitern.
Philippe gilt als Alain Juppé nahestehend, zu dessen Kabinett im Umweltministerium er zeitweilig gehörte. Er war im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner Juppés Sprecher, bevor er im Zuge der Fillon-Affäre im März 2017 das Wahlkampfteam des republikanischen Kandidaten verließ.
Macron hingegen vollzieht heute seine erste Auslandsreise. An diesem Montag kommt er nach Berlin und trifft unter anderem mit Bundeskanzlerin Merkel zusammen.
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