Experten halten Selbstmordthese für nicht nachvollziehbar

Dschaber al-Bakr ist tot. Doch war es wirklich Selbstmord?

Fest steht, dass der 22-jährige mutmaßliche IS-Terrorist Dschaber al-Bakr tot ist und das dieser Tod in der JVA in Leipzig eingetreten ist. Aber alles, was darüber hinaus geht, mutet seltsam an und lässt Raum für Spekulationen.

Veröffentlicht:
von

Medienberichten zufolge soll sich al-Bakr mit seinem T-Shirt in seiner Zelle in der JVA Leipzig selbst erhängt haben. Dies soll, so schreibt die »Bild«, vom sächsischen Justizministerium bestätigt worden sein. Doch selbst die Bestätigung der Todesursache wie auch die weiteren Umstände werfen mehr Fragen auf, als sich aktuell Antworten finden lassen.

Aussagen seines Anwalts Alexander Hübner zufolge befand sich al-Bakr bereits seit seiner Verhaftung im Hungerstreik. Darüber hinaus habe er mehrfach Suizidabsichten geäußert, gab Hübner in einer ersten Stellungnahme gegenüber zahlreichen Medienvertretern zu Protokoll. Ohnehin ist es einfach  absurd, bei einem mutmaßlichen Selbstmordattentäter keine Suizidabsicht erkennen zu können oder zu wollen.

Fakt ist, dass ein Terrorverdächtiger während der Untersuchungshaft von anderen Häftlingen abgesondert untergebracht und einer besonderen Sorgfalt seitens der Justizbeamten unterstellt wird. Dieses Vorgehen ist der breiten Bevölkerung spätestens seit der Verfilmung des Stammheim-Komplexes seit einigen Jahren bekannt.

Sollte ein Untersuchungshäftling, so wie in diesem Fall, sich in einem Hungerstreik befinden und zudem Suizidgedanken äußern, so wird dieser nach übereinstimmenden Angaben von Experten und Gefangenenpsychiatern einer permanenten Überwachung unterstellt. Permanent bedeutet in diesem Fall, dass der Häftling ununterbrochen beobachtet wird. Also 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Es gibt nach Angaben der Experten keinen Augenblick, auch nicht während der Nacht, in dem ein solcher Protagonist unbeaufsichtigt bleibt.

Das Erhängen mit einem T-Shirt ist ein etwas komplexerer Vorgang, als es sich im ersten Moment anhört. Baumwollfasern haben die Eigenschaft, dass sie sich bei hoher Gewichtsbelastung ausdehnen. Zudem lassen sie sich recht schwer zu einem festen, stabilen Knoten verdrehen. Der Tod wird bei dem Erhängen an einem Knoten aus Baumwollfasern definitiv nicht durch einen Genickbruch herbeigeführt (dazu ist der besagte Knoten zu instabil), sondern allenfalls durch die langsame Unterbrechung der Luftzufuhr. In einem solchen Fall tritt der Tod erst nach mehreren Minuten ein; ein Umstand, der bei einer permanenten Überwachung des Verdächtigen auszuschließen gewesen sein sollte. Und, das sollte auch bedacht werden, der Knoten müsste aufgrund der Dehnungseigenschaft des Materials, mehrfach nachgezogen werden.

Bei der aktuellen Berichterstattung wird darüber hinaus vollkommen außer Acht gelassen, dass es sich bei al-Bakr um einen gläubigen Islamisten gehandelt haben soll, der sich aufgrund seiner religiösen Überzeugung mit dem Gedanken getragen hat, einen Selbstmordanschlag zu verüben, um dann ins Paradies eingehen zu können. Ein Suizid, wie er gegenwärtig von den Behörden dargestellt und von den Medien pflichteifrigst publiziert und weitergetragen wird, widerspricht vollumfänglich den Glaubensgrundsätzen des Islam.

Fakt ist, dass mit dem Tod von al-Bakr die Ermittlungen gegen ihn eingestellt werden. Ein Großteil der Ereignisse um ihn und der von ihm der Mittäterschaft beschuldigten drei Landsleute, die ihn angeblich festgenommen und versandfertig der Polizei übergeben haben, bleiben somit vermutlich im Dunkeln.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Sepp Kneip

Deutschland, seine politische Führung und seine Justiz werden immer undurchsichtiger und dubioser. Die Maxime deutscher Politik lautet mittlerweile: "Flüchtlings Wohl und Bürger Weh." Wie lange will der Bürger das noch ertragen?

Gravatar: Michel aus Lönneberga

Meine These: Er wurde lebend(!) an die CIA übergeben und nach Polen gebracht, wo es angeblich ein europäisches "Guantanamo" gibt. Alles soll so aussehen, wie es aussieht. Der Leichenwagen wurde von Polizisten gefahren, eine Obduktion findet nicht statt. Nur wenige Leute müssen jeweils in Teilen involviert sein. Die Panne war zu platt als das sie real sein kann. So dumm kann selbst ein Sachse nicht sein ;-).

Gravatar: Max Latino

Es tut mir nicht leid zu sagen,
dass ich diesem Sachverhalt von den "syrischen Helden" keinen Glauben schenke.
Es bestünde eher die Möglichkeit, dass diese Syrer Kontaktpersonen des gesuchten nunmehr Ex-Terroristen waren.
Ein Deal zwischen Polizei/Justiz und dieser Kontaktpersonen hätte bspw. ergeben können , dass diese Straffreiheit inklusive propagandistischen Heldenstatus erhalten ( wovon auch die Regierung partizipiert ) wenn sie den gesuchten Terroristen bei Auftauchen frei Haus liefern.
Wenn man sich dann dieses Foto von dem an Händen und Füßen gefesselten Terroristen sieht, der keinerlei Gegenwehr leistet und eine Person ohne sichtbaren Kopf einen Schwitzkasten andeutet - nun ja für unsere leichtgläubigen Bunten Vielfalt Hüpfer mag das überzeugend sein.
Für alle anderen gilt, diesen Sachverhalt kritisch zu hinterfragen.
Und nun ja, dann dieser Selbstmord, der sich in die lange Reihe der Selbstmorde Barschels, Möllemanns und inhaftierter RAF Mitglieder einzureihen scheint.
Nicht, dass ich den Tod dieses Menschen bedauere, wollte er doch so gerne ins Paradies, aber so langsam verliere ich immer mehr das Vertrauen in unseren Rechtsstaat.

Gravatar: qed

Nun, daß unser frommer Gotteskrieger nach seiner stümperhaften Enttarnung und der noch viel schmählicheren Festsetzung sich ante mortem bereits zu Tode geschämt hat, kann realistischerweise angenommen werden. Und sehr wohl kann man sich mit einem T-Shirt oder einem Hemd entleiben- ist halt nur nicht ganz so angenehm- wie im Artikel angenommen, erfolgt das Ableben durch Ersticken bzw. Mangeldurchblutung des Bregens- fragt mal einen Notarzt, der in seinem Berufsleben öfters diese Stümper abschneidet. Oft passiert derlei sogar unbeabsichtigt, wie der Fanclub des verrückten Curt Cobain zu berichten wüßte- quasi an der Türklinke hängend mit-ähem- dem besten Teil in der Hand- so eine kleine Hypoxie in der Nuß macht nämlich oft sehr schöne Erektionen, wobei ich an dieser Stelle keinesfalls den Verleumdungen sowieso hirntoter Feministinnen Nahrung geben will...

Dem mitleidlosen Fachmann indes würde ein Bildlein des Gesichts aus der Forensik genügen und es ist mehr als albern, derlei Quatsch wie den überall gezeigten "Schwitzkasten"- offensichtlich auch noch von einer Tussi demonstriert- zu veröffentlichen.

Die jetzt wild ins Kraut schießenden Theorien sind jedoch trotz fehlendem Realitätsbezug sehr beruhigend: Sie zeigen, daß man den Staatsbütteln, diesen subalternen Kleingaunern und ihren Dompteuren KEIN WORT mehr glaubt. Ich bin sicher, mit der NSU-Räuberpistole kämen sie heutzutage auch nicht mehr durch.
Es sollte nur noch von den Kleinhirnigen umgesetzt werden: Die Exekutive IST DEIN FEIND, weshalb sich überbordendes Mitleid mit diesen Lakaien wie bei Herrn Prabel in Grenzen halten sollte.

Gravatar: Der nachdenkliche Bürger

Die ganze Geschichte stinkt doch zum Himmel. Erst kann Dschaber al-Bakr unbehelligt die 80 km von Chemnitz nach Leibzig reisen. Dort trifft er sich ausgerechnet im hochbewachten Leibziger Hbf mit anderen syrischen "Flüchtlingen" ohne das die Sicherheitsbehörden dies bemerken. Danach setzen diese ihn in deren Wohnung fest und alarmieren die Polizei. Das alles scheint mir doch sehr inzeniert zu sein.

Was soll man also von dieser ganzen Geschichte halten? Und den schwarzen Peter bekommt einmal mehr die sächsische Polizei und Justiz zugeschoben.
Für mich klingt die ganze Geschichte irgendwie irreal.

Gravatar: Einzelk@mpfer

Wer könnte Interesse an dem Tod des wahnsinnigen jungen Mannes haben, der angefangen hat über die wahren Verhältnisse in Deutschland zu plaudern??? Dort finden wir die Feinde der schuftenden Bevölkerung.

Gravatar: M.B.H.

Gut so, der tut schon einem andern mehr was an.
Sicher auch Befehl von den Auftraggebern, so kann er nichts verraten.
Nur die Presse und Juristen sind unerträglich.
Wer soll denn nun schuld sein, er wurde doch nicht umgebracht und er war Herr seiner Sinne, sonst hätte er nicht an Bomben basteln können. Es gehörte ganz einfach zum ISAuftrag.
Am besten schnell vergessen und den nächsten Gefährder
aus dem Verkehr ziehen, wir haben ja noch genug im Land, dank unserer Bundeskanzlerin die alles rein lässt.

Gravatar: Theo

eine unsägliche Diskussion wie nach Bad Kleinem in 1993:

Hauptsache: "Er ist fott", und die gesamten Seilschaften kann man sowieso aufdecken, wenn man ihn so gut beobachtet und abgehört hat. Immerhin wussten die Geheimdienste ja, dass es "5 vor Zwölf" war.

Und dass der Rechtsanwalt jetzt Schaum vorm Maul hat ist klar. Er hätte als Pflichtverteidiger in einer öffentlichkeitswirksamen Gerichtsverhandlung pro Sitzungstag EUR 1.500,00 bekommen, der Prozess und die unendliche Versorgung und Unterbringung dieses nicht mehr mutmaßlichen Terroristen alias "syrischen Asylanten" hätten rund weitere 2-3 Millionen EURO gekostet.

Das ist nun alles gespart - endlich!

Gravatar: Gerd Müller

Einen solch brisanten Gefangenen so jämmerlich unprofessionell zu beaufsichtigen, zeigt mir den Zustand unserer Justizorgane an .......

Katastrophal !!

Oder sollte dieser Häftling nichts mehr über den IS in Deutschland aussagen; ist die Sicherheit schon nicht mehr zu gewährleisten; wollte man verhindern, daß dies öffentlich wird ?

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang