Nutzen mehr als fraglich

Drastische Mieterhöhungen nach energetischen Renovierungen

Viele Wohnungen in Ballungszentren werden und wurden in der jüngeren Vergangenheit energetisch erneuert. Doch der Nutzen ist gering, die Kosten für die Mieter dagegen immens. In Berlin stiegen die Mieten im Durchschnitt um über 40 Prozent.

Veröffentlicht:
von

Modernisierungsmaßnahmen bei Immobilien können mitunter sinnvoll sein. Wenn sie aber ineffektiv sind und für die Mieter zudem auch noch teuer, dann darf man ihnen durchaus kritisch gegenüber stehen. Das gilt insbesondere für die aktuelle Welle der sogenannten energetischen Sanierung. Ziel ist es, durch eine Fassadendämmung und dem Einbau neuer Fenster die Heizkosten für die Immobilie senken zu können. Diese Kostenreduzierung sollte die Mehrkosten für die Modernisierung weitestgehende auffangen. Theoretisch.

In der Praxis wurde dieses Ziel bei einer stichprobenartigen Untersuchung von über 200 energetisch modernisierter Wohnungen in Berlin komplett verfehlt. Die Mieten stiegen im Mittel der untersuchten Wohnungen um 42 Prozent, an der Spitze sogar um 200 Prozent. Das hat eine Analyse des Berliner Mietervereins ergeben. In effektiven Zahlen liest sich das so: die Mieten stiegen im Mittelwert um 186,37 Euro pro Monat. Die Ersparnis bei den Heizkosten lag im Mittelwert bei 214 Euro - pro Jahr!

Ausschlaggebend für das Missverhältnis der beiden Größen ist die Dämmung. Sie alleine kostet das Dreifache einer neuen Heizungsanlage und mehr als das Zehnfache einer Fenstersanierung. Doch eine Wohnwertverbesserung sei für die Mieter kaum wahrnehmbar, wird Mieterverein-Chef Reiner Wild in einer Meldung der »B. Z.« zitiert.

Sein Verein fordere, dass die von der Merkel-Regierung eingeführte Regelung, dass die Vermieter elf Prozent der Sanierungskosten auf die Mieter abwälzen dürfen, wieder abzuschaffen. Diese Regelung sei sozial unausgewogen und das Mietrecht sei in dieser Form »nicht mehr akzeptabel«, so Wild wörtlich.

 

 

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Duffy

Die Dämmeritis (zwangsweise!) war ein weiteres Strohfeuer für die Konjunktur von Merkels Gnaden, wieder für eine ausgesuchte Klientel, den Profiteuren der grünen Umwelt-Doktrin. Wer in einem soliden Haus älterer Bauart lebt, zerstört mit der Dämmschicht aus Mineralwolle die historische Fassade und verhindert das "Atmen" der Wände. Gleichzeitig werden Luft- und Gas-dichte Fenster eingebaut, aber da gehört eigentlich ein automatischer Lüftungsmechanismus dazu, wie im Gewächshaus, sonst kann man sich bald über Kondensflecken und Schimmelbildung freuen. Die Pilzsporen enthalten Aflatoxine, sind hochgiftig und verteilen sich in der Raumluft, wo sie ständig eingeatmet werden. Die Mineralwolle selber brennt so gut wie jedes Fachwerk, ist aber im Gegensatz zu diesem nur als Sondermüll zu entsorgen. Alles in allem ist die "energetische Sanierung" um ein paar Euro Heizkosten zu sparen kein gutes Geschäft - außer für die beauftragten Firmen.

Gravatar: Gisela Glatz

Ich kann nur sagen, es ist an der Zeit, daß die Deutschen mal über den Weg, den Deutschland zur Zeit geht , nachdenken. Auf der einen Seite sind die Mieten für Wohnraum kaum noch bezahlbar, andererseits stehen die Einrichtungen für die "lieben" Flüchtlinge leer, und die Obdachlosen dürfen unter der Brücke schlafen. Das hat doch nichts mehr mit einem Sozialstaat zu tun. Die Kosten der Krankenkassen steigen ins Unermeßliche, aber den wirklich Kranken, Alten und Pflegebedürftigen werden Mittel und Hilfen versagt bzw, gekürzt. Warum rührt sich kein Mensch und schreit diese Wahrheit heraus ??? Hauptsache Merkel und CO erreichen ihre Prozente und gelten weiter als beliebt!!!

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang