Plattform unter Beschuss: Boykottaufrufe gegen Facebook

Die zwei Seiten des Facebook-Skandals

Facebook ist eine Datenkrake. Das ist seit lagem bekannt. Und es herrscht zum Teil willkürliche Zensur. Auch das ist nichts neues. Doch warum kocht der Skandal ausgerechnet jetzt hoch? Weil es auch ein Schlag gegen Trump und den Brexit sein soll.

Foto: Pixabay
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Facebook ist eine Datenkrake. Das ist seit langem bekannt. Wer dort sein Privatleben preisgibt, der öffnet dem Missbrauch der Daten und Informationen Tür und Tor. Doch selbst die Daten, die man unter vertraulichen Aspekten im besonderen Modus bei Facebook hinterlässt, können missbraucht werden.

Außerdem dreht sich um Facebook ein Meinungskrieg darüber, was gelöscht und zensiert gehört und was unter Meinungsfreiheit fällt. Die Bundesregierung möchte hier die Definitionen ensprechend der Maas-Gesetzte lieber eng setzen.

Damit ist jeder Nutzer also zweierlei Gefahren ausgesetzt: Verlust von Privatsphäre und Haftung für politisch unkorrekte Inhalte.

Warum platzt gerade jetzt die Facebook-Bombe?

Der aktuelle Skandal um die Weitergabe von Daten an die Analyse-Firma »Cambridge Analytica«, die diese Daten missbraucht haben soll, ist also nichts Unerwartetes. Überall gibt es früher oder später Datenlecks und Missbrauch. Die Grenzen des Erlaubten und Unerlaubten sind so fließend, dass Streit vorprogrammiert ist.

Die Weitergabe von 50 Millionen Kundendaten an »Cambridge Analytica« ist jedoch doppelt brisant:

Zum einen wegen des Ausmaßes des Datenmissbrauches und wegen der Fahrlässigkeit von Facebook. Angeblich hat mittlerweile sogar die US-Handelsaufsichtsbehörde FTC eine Untersuchung eingeleitet und könnte eventuell eine gigantische Strafzahlung gegen Facebook verhängen.

Zum anderen jedoch wegen des Zeitpunktes. Wir erinnern uns: »Cambridge Analytica« wurde vorgeworfen, die Daten auch für die Brexit-Kampagne und für die Trump-Wahl missbraucht zu haben, um auf diese Wahlen Einfluss zu nehmen — zugunsten von Trump und Brexit.

Hier wird jetzt klar, warum plötzlich die Mainstream-Medien so sehr gegen Facebook vorgehen, warum George Soros in Davos gegen den Einfluss von Facebook gewettert hat und warum nun WhatsApp-Mitbegründer Brian Acton Facebook-User dazu aufruft, ihre Accounts zu löschen. Wäre die Welle der Empörung auch so groß geworden, wenn die politische Stoßrichtung eine andere gewesen wäre?

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Britta

Selbstverständlich bin ich nicht bei facebook,
warum sollte ich auch?
Dort hat man doch keine Freunde.
Es ist die reinste Zeitverschwendung.

Gravatar: Malu Buntekuh

@ D.Nunziantin

Bei Ihrer Beschreibung typischer facebook - Kundinnen und Kunden haben Sie die Postmodernistinnnen und Postmodernisten, die Postdemokratinnen und Postdemokraten und die Postfaktizistinnen und Postfaktizisten vergessen, die TäterInnen also, die sich für Opfer halten.

https://www.youtube.com/watch?v=ABlO6o_q3lk

Gravatar: D.Nunziantin

Bei facebook gibt es keine zwei Seiten, sondern nur eine, und zwar die für die Denunziantinnen und Denunzianten, für Idiotinnen und Idioten, für Häkchen, benutzerdefinierte Einstellungen, für alte Gurken und für pubertierende Fünfzigjährige, für schwulen Kinderkram, für die, die meinen, das Private sei politisch und das Politische sei privat und dass die Konkurrenzverhältnisse im Privaten aufgehoben werden müssten, um sie auch in der Gesellschaft aufheben zu können und umgekehrt usw.

http://www.spiegel.de/forum/panorama/getoeteter-achtjaehriger-freiburg-polizei-warnt-vor-aufruf-zur-selbstjustiz-thread-132878-5.html#postbit_16259674

http://www.spiegel.de/forum/netzwelt/facebook-gruender-zuckerberg-beklagt-sich-bei-obama-ueber-nsa-spionage-thread-116119-5.html#postbit_15153840

https://www.youtube.com/watch?v=6s9IM1j0xFo

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