Er will unbedingt mitregieren

Die personifizierte Unglaubwürdigkeit: Martin Schulz

Martin Schulz hat ein ganz großes Problem: er ist politisch die personifizierte Unglaubwürdigkeit. Und er hat nur noch eine Chance: die Große Koalition. Sollte die nicht zustande kommen, dann ginge die SPD in die Opposition und startet einen Neuanfang. Vermutlich ohne Schulz.

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Als besonders glaubwürdig galt Schulz in seiner politischen Laufbahn noch nie. Als EU-Parlamentspräsident hat er nachweislich Sitzungsgelder eingestrichen, obwohl er bei diesen Sitzungen regelmäßig durch Abwesenheit glänzte. Nach seinen etlichen Jahren in den Elfenbeintürmen der Brüsseler Politik, wo man sehr erleichtert darüber war, dass Schulz dieses Pflaster verlassen musste, tauchte er in der bundesdeutschen Politik auf. Für viele Bürger des Landes jedoch war Schulz ein unbeschriebenes Blatt. Das ist wenig verwunderlich, denn die Sitzungen des EU-Parlaments sind für die deutschen Wähler in etwas gleich interessant wie eine Sitzung des Kreistags Osterholz-Scharmbeck (oder eines anderen beliebigen Kreistags). 

Schulz, der etliche Jahre auf dem EU-Politparkett verbracht hatte, trat vor etwa einem Jahr vollmundig vor das Publikum. Er, der etliche hunderttausend Euro im Jahr steuerfrei einstrich, gab zu Protokoll, dass er die Sorgen von Otto Normalbürger verstünde. Er wisse, wie es sei, wenn am Ende des Geldes noch Monat übrig sei. Schulz versuchte sich, als Bürgerversteher zu inszenieren. Doch schon damals wollte und konnte ihm das niemand so recht glauben. Die Medien entfachten zwar einen sogenannten Hype um Schulz und für einen Moment schien es, als sollte der siechenden Patient SPD noch einmal der Gruft entsteigen können. Schulz übernahm den Vorsitz von Gabriel und wurde mit 100 Prozent der Stimmen zum neuen Heilsbringer der Partei gekürt.

Die SPD stieg in Umfragen und es schien, als sollte sich ein echter Herausforderer für die ewige Merkel herauskristallisieren. Doch dann hielt Schulz seine erste Rede und die gesamte Inszenierung brach in sich zusammen. Jeder kennt dieses Geräusch, wenn man bei einem aufgeblasenen Luftballon das Mundstück jeweils rechts und links zwischen Daumen und Zeigefinger nimmt und dann leicht auseinanderzieht. Genau dieser quäkende Ton ist das einzige, was von den Schulz-Reden in Erinnerung bleibt. Denn Substanz hatten seine Aussagen keine. 

Dementsprechend gingen auch die Wahlkämpfe, die Schulz unterstütze, für die SPD komplett in die Hose. Das reicht von der Oberbürgermeisterwahl in Darmstadt über die Landtagswahlen bis zur Bundestagswahl. Lediglich der SPD-Spitzenkandidat in Niedersachsen verzichtete dankend auf Schulzens »Hilfe« im  Wahlkampf - und gewann die Landtagswahl. Mit seinem aktuellen Schlingerkurs seit der Bundestagswahl verspielt Schulz nun die letzten Fragmente seiner Glaubwürdigkeit. Doch es gibt auch einen einfachen Hintergrund: geht die SPD nicht in eine Große Koalition sondern in die Opposition, wird sich die Partei dort runderneuern. Und für Schulz gibt es dann keinen Platz mehr auf den vorderen Rängen. Also muss er die GroKo umsetzen. Sonst tritt er nach nur einem Jahr endgültig von der großen politischen Bühne ab.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Max

Wenn ich die Schulz Schnulze sehe krieg` ich einen Krampflachanfall. Der Würselner Münchhausen will auch noch Minister.Frühstücksdirektor ist passender.Was für eine 100% dämliche Figur-aber wer sind die Deppen, die den zum "Scheff" gemacht haben-Inklusion weil Sprachfehler? Jedesmal wenn er das gewisse "SCH" nicht aussprechen kann, sag ich ihm :
Lern mal Scheisse sagen, du Hengst.
Ich kann dein peinliches Gejammer nicht mehr hören, ich kann deine Fresse nicht mehr ertragen und bitte holt keine uralt SPDler ins Studio, die von irgendwelchen uralt Genossen quatschen und merkeln, meine Großmutter hat auch SPD, liecht eben in der Familie-Aua,damit aufhören, aber sofort. Und die kleine fette Nahles gleich ab in die Kita, wegen Nachschulung. Was fällt den Deutschen ein solche Looser zu wählen? Unfassbar.

Gravatar: Mark Anton

Ehrenwerter Herr Schulz,
haben Sie bei Ihrem Zustand

"Flexibel-bis-zur-Unkenntlichkeit"

ggf. einen "Trockenrausch" in Betracht gezogen?

Gravatar: Rolo

Vielleicht verhindert ja die Basis der SPD diese GroKo = Großkotz Regierung. Denn ansonsten verliert die SPD als Partei jegliche Glaubwüürdigkeit für die Zukunft, wie der Parteivorsitzende Schulz, der hat es schon geschafft! Was glaubt die Basis der SPD mit dieser Führungsriege in einer GroKo für die nächsten Bundestagswahlen 2021 gewinnen zu können? Es wird die SPD an die 10 % Marke führen, aber vielleicht braucht diese SPD auch genau das um endlich bereit zu sein, sich rundum politisch zu erneuern und sich der verratenen Werte wieder bewußt zu werden! Es gibt Gründe warum der SPD seit langem die Wähler davonlaufen!

Gravatar: Ede Wachsam

Der Martin ist ein armer Mensch, es müsste ihm nur mal gesagt werden.

Gravatar: Paul Selzer

Martin Schulz' „Zuversicht ist ein Spinngewebe“ (Hiob 8,14).

Gravatar: Heinz

Martin, auf nach Würselen!
Es wird sich schon ein Buchladen finden, in dem Sie sich verkriechen können.

Mehr sollte es aber nicht sein.

Gravatar: Bernd Büdenbender

Die Zerissenheit und Unglaubwürdigkeit in der SPD sind nur noch abenteuerlich.Als Nichtsoze dachte ich am Abend der BT-Wahl,Opposition ist das Beste,was ihr jetzt noch passieren kann.Dieser Haufen bietet mittlerweile ein Bild der völligen Desorientierung.Eine solche Partei kann und darf keie Regierungsverantwortung in D übernehmen.Die durch die illegale,massenhafte Migration kulturfremder,meistens junger Männer hervorgerufenen Probleme,die damit einhergehende Überforderung des Sozialstaats,die heraufziehenden Verteilungskämpfe innerhalb der Kleinverdiener,und viele Konflikte mehr,werden von Schulz und Konsorten nicht im Ansatz erkannt.Ihre ideologische verblendete Sicht und Forderung nach weiterem Familiennachzug,wahnhafter Europautopien(Schulz.ein vereintes Europa bis 2025!!) ist einfach nur noch absurd.Umso erbärmlicher wirkt die kraftlose Union,sich mit aller Macht,unter weiterer Aufgabe ehemaliger halbswegs vernüntiger Positionen,auf eine erneute Koalition mit dieser Truppe einzulassen.Der Stillstand wird verwaltet,der vernunftfreie Hypermoralismus und das Ausgrenzen differenzierter Meinungen wird weitergehen,unser Land wird weiter in den Abgrund taumeln.Schon jetzt bestünde mit einer Mehrheit der sogenannten "bürgerlichen " Parteien,mit Hilfe der AfD,die Chance,vielleicht das Ruder in Richtung Vernunft noch umzusteuern.Die Macht des wahrhaftigen Chaos wird aber eine Rettung bewirken,um unseren demokratischen Nationalstaat zu erhalten,aber zu welchem Preis?

Gravatar: Andreas Berlin

Ohne es rechtfertigen zu wollen, aber es ist einfach menschlich: bin ich zu lange in einem Amt, dann sehe ich alles als selbstverständlich an. Es steht mir einfach zu, denn es war (gefühlt) doch schon immer so. Das ist mit den alten Chefs in den Unternehmen genau so - nur, dass diese sich im Wettbewerb auf dem Markt und oft auch im eigenen Betrieb behaupten müssen und daher doch immer wieder wach gerüttelt werden. In den etablierten Parteien gibt es schon lange keinen Wettbewerb mehr, dort schein das wie im Mittelalter zu funktionieren: der regierende Fürst schart die Vasallen und Speichellecker um sich herum und wird somit immer noch mehr in seiner Einmaligkeit bestätigt. Das trifft auch auf den (in Deutschland) Funktionärsneuling Martin Schulz zu. Der ist ja schon jahrelang in Brüssel mit der Sänfte durchs Leben geschwebt und ob er nun Brüsseler oder SPD-Fürst ist, spielt keine Rolle. Dabei führen Politiker, anders als Unternehmen, keinen Kampf bei Strafe des Untergangs, also existenziell gesehen. Die können politische Ideen diskutieren, verschiedene Wege beraten und dann abstimmen. Und wer gut ist mit seinen Vorstellungen und erfolgreich, der setzt sich durch. Aber wir haben nur noch Duckmäuser in der zweiten Politikreihe, denen ihre Besoldungsgruppe wichtiger ist als ihr politischer Auftrag. Aber auch wir Normalbürger sind ja nicht anders, wir ducken uns und wählen die, die uns kalt lächelnd ins Verderben führen. Die Banken retten und die Rentner das bezahlen lassen. Die die Sozialversicherungsbeiträge hoch halten und sich zusätzlich an der ausgezahlten Altersvorsorge (wie Direktversicherungen) steuerlich und beitragsmäßig bedienen. Und wir, die wir uns das gefallen lassen, schimpfen auf Herrn Schulz, wie doof der doch ist.

Gravatar: Gerd Müller

"Martin Schulz hat ein ganz großes Problem: er ist politisch die personifizierte Unglaubwürdigkeit."

Für mich ist der noch mehr, nämlich ein Blender und Gernegroß, der außer zum Reden schwingen und seine Selbstsucht zu befriedigen, zu nichts weiter in der Lage ist.(ruft doch mal Martin)

Mein Großvater, der sofort nach dem 1. Weltkrieg in die SPD eintrat, weil er da seine Interessen und Ideen vertreten sah, würde sich im Grab herumdrehen ob dieses Gauklers, der nun die SPD "führt" !!

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