Errichtetes Kreuz in Marbach sei »nicht zum Christentum gehörig«

Deutsche Kirchenfürsten definieren den »wahren Glauben« neu

In Marbach, einem Erfurter Stadtteil, haben Bürger ein zehn Meter hohes Christuskreuz errichtet. Auf diese Weise zeigen sie ihre Verbundenheit zum Christentum und protestieren gegen die Errichtung einer Moschee.

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Das Kreuz ist DAS Symbol des christlichen Glaubens. Überall auf diesem Erdball erkennen Christen einander an der Symbolik des »Kreuz-schlagens«, der Bewegung einer Hand vom Kopf zum Nabel und anschließend quer über die Brust. Ohne ein einziges Wort zu sprechen wissen sie, ob sie nun aus Südamerika oder Europa stammen, ob sie im tiefsten Afrika heimisch sind oder in Fernost, dass sie einen im Glauben vereinten Menschen vor sich haben. Und dort, wo sich »zwei in meinem Namen treffen, bin ich unter euch«, hatte Jesus gesagt.

Die Kirchenfürsten in Erfurt aber definieren den »wahren Glauben« neu. Einige Christen hatten im Erfurter Stadtteil Marbach ein zehn Meter hohes Holzkreuz als Zeichen ihrer Verbundenheit zu und mit ihrem Glauben und als Protest gegen den von der Gemeinde heimlich beschlossenen Bau einer Moschee errichtet. Das stieß sowohl den Kirchenoberen der Region wie auch dem Ministerpräsidenten Thüringens Bodo Ramelow (er gibt vor evangelischen Glaubens zu sein) sauer auf.

Der evangelische Pfarrer in Marbach, Ricklef Münnich, erklärte kurzerhand das Kreuz der Protestler als nicht zum Christentum gehörig. Es handle sich um »kein Christus-Kreuz«, soll er laut einem Bericht bei »katholisch.de« betont haben. 

Ramelow geht in seinem Tweet sogar noch weiter. Er diffamiert nicht nur die Errichter des Kreuzes, sondern entwertet und beleidigt das Kreuz an sich. Wörtlich schreibt Ramelow unter Bezugnahme auf diesen Vorgang: »Kreuzzüge, Hakenkreuze oder Ku-Klux-Klan - die Traditionslinien sind erkennbar. Mit Glauben und Religion hat das nichts zu tun!«

Im christlichen Glauben gibt es keinen »wahren« oder «unwahren« Glauben. Das angeblich »richtige« oder »falsche« wird von den Kirchenoberen gerne vorgegeben. Aber niemand hat ihnen das Recht dazu gegeben, diese Regeln erlassen zu dürfen. Vielleicht sollten sich diese Herren die einleitende Sätze des apostolischen Glaubensbekenntnis noch einmal vornehmen: »Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.«

Da steht nichts davon, dass der Glaube von irgendwelchen Kirchen- oder Landesfürsten in irgendeiner Form umdefiniert werden kann. Gott respektive sein eingeborener Sohn Jesus Christus, der am Kreuz gelitten hat und die Sünden der Welt auf sich geladen hat, haben den Glauben definiert. Ihnen, und einzig und allein ihnen, steht dies zu.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dirk S

@ kassaBlanka

Zitat:"Ahhhh, daher weht der Wind! Neues Geschäftsmodell."

Eigentlich nicht. Tempelprostitution hat es wohl schon bei alten Sumerern gegeben. Eigentlich ist es ein altes Geschäftsmodell.

Zitat:"Nun soll sich aber keiner Einbilden, die Damen arbeiten für Gotteslohn......"

Na ja, wenn man es tradionell aufzieht, dann schon. Die Damen haben die Arbeit, der Tempel (die Kirche) den Lohn. Steuerfrei (also, zumindest bei den Sumerern war das wohl so).

Geschäftsmodellfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: kassaBlanka

Gravatar: H.von Bugenhagen
H.von Bugenhagen 10.03.2017 - 16:45

Na iss denn dass
Wie gesagt: Auch die Kirche weiß Feste zu feiern!
Hexenverbrennung, Folterung, Vergewaltigung,
und auch heute noch Pädophiles treiben und !!!

Teilhaberschaften an Bordellen!!!

**********

Ahhhh, daher weht der Wind!
Neues Geschäftsmodell.

"Sexuelle Bedürfnisse stillen": Pfarrer fordert Gratis-Prostituierte für ...

http://www.focus.de/panorama/welt/sexuelle-beduerfnisse-stillen-pfarrer-fordert-gratis-prostituierte-fuer-asylbewerber_id_4527239.html

06.03.2015 - Nicht so für einen evangelischen Pfarrer. ... "Freie Liebe für freie Menschen"; Bordellbesitzer würden damit ein "gutes Werk" tun;


Nun soll sich aber keiner Einbilden, die Damen arbeiten für Gotteslohn......
Selbstverständlich hat der Steuerzahler dafür aufzukommen. Und die Zuhälter in der Soutane freut es.

Gravatar: p.feldmann

Es ist ja nichts Neues, daß sich zunehmend auch die Deutsche Katholische Kirche (die evangelische ja quasi genuin!) den nationalen Machthabern andient.
Wie sehr sich die Kirche dadurch entkernt und entwertet, analysiert Alexander Kissler treffend in einem Beitrag der Jüdischen Rundschau.
http://juedischerundschau.de/frau-merkel-und-die-kirche-135910729/

Der Katholizismus war immer berühmt dafür, wie wenig er von den Staatsheilsversprechen und ihren Heilsgestalten hielt- ganz im Ggs. zur Evangel."Kirche".
Diese Zeiten sind spätestens seit Zollitsch und recht unbändig seit Marx vorbei. Da ist Machtkarriere wichtiger als die Verkündigung der Botschaft Christi. Letztere darf gerne noch als propagandistische Instrumentalisierung gegen Andersdenkende missbraucht werden, aber keinesfalls mehr im LIchte ihrer eigentlichen Kraft und Intention!

Gravatar: Charlotte

"Kein Christus-Kreuz".
Dann war das Kreuz, an dem Jesus Christus starb, aber auch kein Christen-Kreuz, denn damals gab es noch gar keine Kirche, die es hätte genehmigen können.
Die christlichen Kirchenbediensteten in Deutschland und Rom haben gerade ein kleines Identitätsproblem.

Gravatar: Katharina

An Gott kann man auch glauben ohne in der Kirche
Mitglied zu sein.

Gravatar: HDM

Verwunderung und Empörung allenthalben? Hat etwa irgend jemand vergessen, daß die Genossin Staatsratsvorsitzende zugleich Vorsitzende der deutschen Partei ist, die das Wort "christlich" in ihrem Namen trägt??

Gravatar: Karl Brenner

Christentum ist etwa, was sich nicht durch elitäre Kirchenfürsten definiert.

Die haben sich schon immer gegen den Willen der einfachen Leute gestellt.

Deswegen ist es auch immer wieder zu Reformen gekommen. Dafür gibt es auch heute die Selbstständigen Lutheraner oder die Alt-Katholiken.

Was die derzeiten Lügner in den institutionaliiserten christlichen Religionsvereinen vergessen:

Christliche Reiche und Christentum war in der Geschichte immer erst dann möglich, als Herrscher in antiker Tradition mit brutalster Gewalt ihr Terretorium verteidigt haben:

Karl Martell - Die späteren Karolinger
Otto der Große - Komplettes niedermachen der heidnichen Ungarn.
Wien + kath Polen gegen die Osmanen

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass
Wie gesagt: Auch die Kirche weiß Feste zu feiern!
Hexenverbrennung, Folterung, Vergewaltigung,
und auch heute noch Pädophiles treiben und Teilhaberschaften an Bordellen..

Gravatar: Franz Horste

Ein im christlichen Glauben errichtetes Kreuz symbolisiert natürlich das Christentum. Die Frage ist doch nur, müssen wir unbedingt auf solche Gegensymbole zurückgreifen, wenn wir den Islam stoppen wollen? Wir wollen überhaupt keine religiösen Symbole in der Öffentlichkeit! Historische Gebäude, wie der Kölner Dom oder das Ulmer Münster, sind einzig als Kunst und Geschichte wichtig. Jeglicher Irrglaube an irgendwelche eingebildeten Götter, gleich wer sie erfunden hat, zeugt von wissenschaftsfernem Aberglaube von einfältigen Menschen, die nicht im 21. Jahrhundert angekommen sind. Wer ohne Bildung ist, greift zu Göttern und Teufeln, um sich die Welt zu erklären, weil er so wenig versteht wie ein vorzeitlicher Mensch, der keine blasse Vorstellung von Wissenschaft hat.
Besonders der gewalttätige und antifeministische Islam is noch im Mittelalter verhaftet. Das ist das ganze Problem.
http://wort-woche.blogspot.de/2017/02/kirchen-sollen-sich-nicht-in.html

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