Abschluss der Bischofssynode in Rom

Deutsche Bischöfe haben erfolgreich werteliberale Agenda vorangetrieben

Lockerung der Sexualmoral und Dezentralisierung weg von Rom zentrale Punkte, so kann man die Tendenz zusammenfassen, die sich bei der Bischofssynode in Rom ergeben hat.

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Die Bischofssynode mit dem Motto „Die Jugendlichen, der Glaube und die Erkenntnis der Berufung“ ist in Rom am Samstag zum Abschluss gekommen. Abschlussdokument der Diskussionen zwischen den 248 Bischöfen wurde mit einer zweidrittel Mehrheit approbiert.

Trotz der mehrheitlichen Anerkennung verursachte das 60 seitige Dokument auch viel Widerstand, besonders in Passagen, in denen es um Sexualität, Synodalität, Gewissen und die Rolle der Frau in der Kirche geht.

Wie bereits bei der vergangenen Synode verfolgten auch dieses Jahr die deutschen Bischöfe wieder ihre liberale Agenda. Vor allem ging es um die Lockerung der Sexualmoral und um mehr „Mitspracherecht“ bei Entscheidungen der Ortskirchen und gegen eine römische Zentralisierung.
Synodenberichterstatter Edward Pentin twitterte: „Informierte Quellen der #Synode2018: ‚Die Deutschen Synodenväter haben alle ihre Interessen durchsetzen können – der Sieger kann alles für sich beanspruchen. Sie sprechen von einer ‚Revolution des Zuhörens‘, aber es handelt sich um Revolution im eigentlichen Sinne.“

Der kontroverseste Paragraph des Abschlussdokumentes war Nr. 150, dem sich 65 Gegenstimmen widersetzten (von einer Gesamtteilnehmerzahl von 248):
„Es gibt Fragen bezüglich des Leibes, der Affektivität und der Sexualität die eine vertiefte anthropologische, theologische und pastorale Untersuchung benötigen, damit sie auf ortskirchlichem und weltkirchlichem Niveau mit der besten Herangehensweise und den günstigsten Antworten beantwortet werden können. Unter diesen Fragen sind besonders jene, die den Unterscheid und die Harmonie der männlichen und weiblichen Identität betreffen und sexuelle Neigungen, die daraus erwachsen. In diesem Sinne bestätigt die Synode, dass Gott jede Person liebt und die Kirche tut es ihm gleich, und erneuert ihre Verpflichtung allen Arten der Diskriminierung und Gewalt aufgrund sexueller Orientierung Absage zu erteilen. Bestätigt wird auch die entschiedene anthropologische Relevanz der Unterscheidung und der Gegenseitigkeit von Mann und Frau und reduktionistischist, die Identität
einer Person rein auf der Basis der ‚sexuellen Orientierung‘ zu treffen.

Bereits in vielen christlichen Gemeinden existieren Begleitungsinitiativen im Glauben für homosexuelle Personen: Die Synode empfiehlt diese Initiativen zu stärken. Mit dieser Begleitung wird den Personen geholfen, die eigene Lebensgeschichte zu verstehen; mit Freiheit und Verantwortung ihrer Taufberufung zu folgen; den Wunsch der Kirchenteilnahme zu verspüren und am Leben der Gemeinschaft teilzunehmen, sowie die besten Formen dieser Teilnahme zu verwirklichen. Auf diese Weise wird den Jugendlichen geholfen – ohne jemanden auszuschließen – immer die sexuelle Dimension in ihre

Persönlichkeit zu integrieren, in der Beziehung zu anderen zu wachsen und sich selbst zu verschenken.“
Besonders der Begriff „sexuelle Orientierung“ wird besonders von der UN mit „LGBT“ Rechten in Verbindung stehend verstanden. Der Eingang dieser Wortwahl in das Abschlussdokument wurde von vielen als ein Schritt der Verwässerung des katholischen Glaubens bezüglich ihrer Sexuallehre und Normalisierung von Homosexualität in der Kirche verstanden. Viele Interpretatoren sehen diese Wortwahl auch als Anerkennung der beladenen Abkürzung „LGBT“.

Ein heikles Thema war auch die „Synodalität“, d.h. die Zusammenwirkung und Entscheidungsberechtigung der Bischöfe in der Kirche. Nr. 121 des Abschlussdokuments wurde von 51 Synodenvätern abgelehnt. Dort steht:

„Die Erfahrung der Synode macht die Teilnehmer auf die Bedeutung einer Synodalen Form der Kirche aufmerksam, damit die Verkündigung und Weitergabe des Glaubens geschehen kann. Die Beteiligung junger Menschen hat dazu beigetragen, die Synodalität zu ‚erwecken‘, die eine ‚grundlegende Dimension der Kirche‘ ist […]Wie der Heilige Johannes Chrysostomos sagt: ‚Kirche und Synode sind Synonyme‘ – denn die Kirche ist nichts anderes als das ‚Zusammengehen‘ der Herde Gottes auf dem Weg der Geschichte, um Christus, den Herrn zu treffen.“ (Franziskus, Ansprache zum Gedenken des 50. Jahrestages der Einsetzung der Bischofssynode vom 17. Oktober 2015). Synodalität charakterisiert das Leben und die Mission der Kirche, die durch das Volk Gottes gebildet wird, Jung und Alt, Männer und Frauen aus jeder Kultur und jeder Herkunft, und dem Leib Christi, indem wir Mitglieder sin, begonnen bei den an den Rand Getriebenen und Übergangenen. Im Laufe des Austauschs und durch die Zeugnisse, hat die Synode einige grundlegende Eigenschaften in einem synodalen Stil vorgebracht, zu dem alle von uns berufen sind umzukehren.“

Synodenväter merkten an, dass die Synodalität wenig diskutiert wurde, dann aber das Abschlussdokument dominierte, was zu ihrer Verwunderung führte.
Es war der liberale Kardinal Carlo Maria Martini (dessen Geistiges Kind Franziskus ist), der eine „synodale Kirche“ vorgeschlagen hatte, als eine Kirche, in der der Papst nicht mehr als „absoluter Monarch“ handelt, sondern Teil einer Art „ständigen Rates von Regenten“ ist.

Die Kirche würde zu einer Art „Simulacrum der anglikanischen Gemeinschaft“ umgewandelt, in der die Landeskirchen „lokale Optionen“ einbringen können und ihrer eigenen Theologie folgen würde, wie ein Kommentator bemerkte.

Wie in der Vergangenheit wurde der Synode Manipulation vorgeworfen, wofür vor allem Kardinal Baldisseri – Generalsekretär der Synode – verantwortlich gemacht wurde. Undurchsichtigkeit bei den Übersetzungen und bei der Abfassung des Abschlussdokuments waren einige Kritikpunkte.

Typischerweise wird das Abschlussdokument dem Papst überreicht, der es dann in endgültiger Form verbindlich für die ganze Kirche veröffentlicht.

(jb)

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karl Brenner

Die Wallstreet hatte den Vatikan in den Hand
Über die Zustände in der Vatikanbank
Jetzt hat man einen Stellvertreter der besonderen Art

Gravatar: Chris Plantin

Die Freimaurer sind keine Atheisten, sondern sie "glauben" an "the Great Architect of the Universe", den großen Baumeister des Universums. Das Gegenteil vom Glauben an einen allmächtigen Schöpfer ist nicht etwa Atheismus, sondern der Satanskult. Der stellt nämlich menschliche Allmachtsphantasien und niedrige Gelüste an die Stelle von Moral und göttliches Recht.

Gravatar: Freigeist

Auf jeden Fall die Sexual-Moral straffen, mit Hölle drohen. So wenden sich junge Leute ab. Bravo.

Gravatar: Magnus

@Thomas Waibel

Sie haben recht , so ist es. Die Konzils-"Kirche" ist nicht katholisch. Es sind Feinde Jesu-Christi. Sie kämpfen perfide hinter der schwarzen Fahne des Widersachers, stehen für Glaubenslosigkeit und Freimaurerei.

Gravatar: Thomas Waibel

Man sollte nicht übersehen, daß der "Bischof" von Rom, ein gewisser Bergoglio, auch unter dem Künstlername Franziskus I. bekannt, einer der "Bischöfe" ist, der die antichristliche Revolution in der "Kirche" des "Konzils" vorantreibt, indem er Irrlehren propagiert und ihre Verbreitung durch andere Funktionäre duldet.

Daher ist das Gerede von dem guten Papst und den bösen Bischöfen eine "fromme" Legende, mit der man versucht, Bergoglio zu retten.

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